„Autsch!“ Da ist mir doch die liebe Gabi auf die Füße getreten. Der Grund ist ihre Blogparade zum Thema: „Erzähl mir von deinem aktuellen Schreibprojekt“. Kaum lese ich ihre Aufforderung, schon schlagen meine Gedanken Purzelbaum. Ich muss hier nämlich gestehen, dass ich zur Zeit nicht nur an einem Schreibprojekt arbeite, sondern an mehreren. Ist mir ein bisschen peinlich, aber es ist wahr. Peinlich deshalb, weil mir eigentlich halbfertige Projekte zuwider sind. Halbfertiges macht mich unruhig und „wuschig“.
Oh. Verzeihung. „Wuschig“ ist ein Wort, das ich vielleicht erst einmal erklären sollte. Hier, bitteschön, meine Definition dazu:
— … Hm. Ist gar nicht so einfach. … —
Also: Wenn ich etwas nicht fertig habe, dann laufe ich unruhig hin und her. Zusätzlich denke ich die ganze Zeit daran rum. Es beschäftigt mich. Auch dann, wenn ich etwas anderes tue. Und natürlich sorgt das dafür, dass ich dem Projekt so bald wie möglich wieder Aufmerksamkeit schenke. Ist ja logisch, denn ich will ja, dass es fertig wird. Ist so eine Manie von mir.
Für mein großes Romanprojekt, das irgendwann einmal eine vierbändige Familiensaga aus dem 10. Jahrhundert wird, ist das ja wirklich nicht schlecht. So bleibe ich immer dran. Band 1 ist in der Überarbeitungsphase und bei Band 2 werden gerade die Figuren entwickelt. Damit es mit dem Schreiben auch wirklich weitergeht und mein Großprojekt nicht in meinen Gehirnwindungen stecken bleibt, treffe ich mich fast täglich mit meiner Online-Schreibgruppe. Das wirkt.
Mein zweites Großprojekt ist mein Blog. Seit jetzt nunmehr fünf Jahren füttere ich ihn. Und gerade jetzt, mit diesem Artikel, ist er wieder ein winzig kleines Stück gewachsen. Zu Beginn ist es mir recht schwer gefallen, an meinem Blog dranzubleiben. Damals habe ich über Unterwäsche gebloggt, weil ich ein kleines Dessous-Unternehmen hatte. In der Zwischenzeit sind die Dessous gegangen, aber der Blog ist geblieben. Jetzt macht es einfach nur Spaß, wenn ich zu allen möglichen Themen etwas schreibe. Am liebsten kleine Geschichten, die ich erlebt habe. Sehr häufig haben die auch mit lokaler Geschichte etwas zu tun. Ist ja logisch, wenn ich sie selbst erlebt habe.
Zu meinem Blog gehört natürlich auch, die entsprechende Website, die in unregelmäßigen Abständen von mir gehegt und gepflegt wird. Auch dieses Schreibprojekt will nicht vernachlässigt werden. Genausowenig wie mein Newsletter, der einmal im Monat zum Ende hin von mir verschickt wird. Das ist kein Verkaufs-Newsletter, wie die meisten seiner Sorte, sondern eher ein Freundesbrief, an dem ich ausgewählte Menschen an den persönlichen Fortschritten meiner Schreiberei teilnehmen lasse. Wenn du auch zu diesen ausgewählten Menschen gehören willst, dann trage dich doch gerne in meinen Newsletter ein.
Last but not least schreibe ich täglich in mein Journal. Das mache ich Abends, denn morgens habe ich noch nicht so viel in meinem Kopf. Der ist in der Nacht irgendwie aufgeräumt worden. Vieles hätte ich schon vergessen, wenn es nicht abends mit meinem Bleistift auf Papier gewandert wäre.
Was sonst noch auf Papier wandert, sind meine Notizen. Gleich wenn mir etwas einfällt, schreibe ich sie auf. Diese Notizen immer dem richtigen Schreibprojekt zuzuordnen, ist meine größte Herausforderung. Ordnung schaffen und den Überblick behalten ist eine wichtige Arbeit, die ich mir immer dann vornehme, wenn die Schreibtischplatte vor lauter Zetteln nicht mehr zu sehen ist.
Es ist gar nicht so einfach, mich auf ein aktuelles Schreibprojekt festzulegen. Bei mir ist alles im Fluss und geht ineinander über. Geschrieben wird jedenfalls täglich.
Ist das bei dir auch so? Schreib es mir doch gerne in einem Kommentar.