Die Brust in der Öffentlichkeit
Aus aktuellem Anlass möchte ich zu diesem Thema einige Worte verlieren. Das Thema Stillen in der Öffentlichkeit war der Bild am Sonntag (BAMS) vom 12.01.2020 drei Seiten wert. Der Vorfall: Eine stillende Mutter wurde aus einer Kirche verwiesen.
Weil das ein Thema ist, das explizit auch mein Business betrifft, habe ich diesen Artikel natürlich genau gelesen und mir selbstverständlich auch die Fotos genau angeschaut. Was mir dabei aufgefallen ist, möchte ich dir gerne mitteilen.
Tatsache:
Zu Wort gekommen und mit Fotos belegt, sind hauptsächlich Frauen, die als Persönlichkeiten im öffentlichen Interesse stehen. VIPs also. Als ich mir die Fotos alle genauer ansah, stellte ich fest, dass das Verhältnis, bei dem die Brust zu sehen ist, für das Gesamtfoto sehr klein ist. Manchmal ist sogar gar keine Brust zu sehen. Der Betrachter des Bildes kann nur ahnen, dass da nackte Brust sein müsste, denn da ist ja ein Kind, das gestillt wird. Erstaunlich bei den Fotos ist auch, dass bei den so genannten Naturvölkern die Brust der Frau und somit auch das Stillen, etwas völlig Natürliches ist. Was also könnte die Ursache sein, dass es in den so genannten Kulturvölkern zu so unterschiedlicher Wahrnehmung kommt und man sogar in den öffentlichen (sozialen) Medien darüber diskutiert und als Gipfel noch Gesetze hierzu fordert?
Ursache:
Meiner Meinung nach gibt es dafür eine Ursache, über die sich der Mensch in der Regel keine Rechenschaft gibt. Es ist das Kopfkino des Betrachters. Und je nach dem, in welcher Kultur der Betrachter (die Betrachterin) beheimatet ist, ist für ihn eine zum Stillen freigelegte Brust entweder anstößig oder natürlich. Da wir in Westeuropa ein etwas rauheres Klima haben und in der Regel den ganzen Körper (Ausnahme Kopf und Hände) mit Textilien bedeckt haben, ist der Anblick von nackter Haut eher ungewöhnlich. Eine zum Stillen freigelegte Brust wirkt irgendwie befremdlich. Allerdings kennen wir sowohl die männliche als auch die weibliche Nacktheit. Und zwar in dem Zusammenhang der Kinderzeugung. Denn woher käme sonst das zu stillende Kind? Und genau hier setzt automatisch das Kopfkino an. Die Brüste gehören schon immer zu den intimen Körperteilen. Und das wird meiner Meinung nach auch so bleiben, solange es Menschen gibt.
Wirkung:
Die Wirkung des Kopfkino ist bei Mann und Frau unterschiedlich. Ein Mann sucht unbewusst und immer eine Frau, die bereit ist, seinen Samen aufzunehmen, damit er sich durch die Weitergabe seiner Gene fortpflanzen kann. Beim Anblick einer stillenden Frau könnte es beim Mann „klick“ machen und das Gehirn schlussfolgert automatisch sofort: „Diese Frau hat ein Kind und ist (zur Zeit) besetzt. Hier gibt es keine Möglichkeit, mich fortzupflanzen.“ Sollte der Mann aber tief in sich die Sehnsucht nach einer Mutter haben, so würde er sich in diesem Fall die Frau genauer anschauen und sich wünschen, an der Stelle des Kindes zu sein. Das wäre nahe an der Brust, genau dort, wo man das Gefühl der Geborgenheit vermittelt bekommt.
Da die Frau immer die Ergänzung des Mannes ist, sind ihre Reaktionen im Kopfkino natürlich anders. Einerseits kann es Ablehnung hervorrufen. Das geschieht unbewusst durch das Gefühl: „Ich bin schon besetzt und habe keine weitere Kapazität, um Geborgenheit zu geben. Es könnte bei der Frau auch das Gefühl der Erleichterung aufkommen. Ganz nach dem Motto: „Wie gut, dass ich dafür (gerade) nicht zuständig bin und eine andere Frau diese Aufgabe übernimmt. Das Kopfkino einer Frau könnte aber auch ganz einfach denken: „Schön, dass es noch Babys gibt. So schnell wird die Menschheit also nicht aussterben.“
Was meinst du zu diesem Thema? Schreibe doch gerne einen Kommentar. Es interessiert mich sehr.
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