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Abgelegt hat sie mich. Einfach abgelegt. Und dann den Deckel zugemacht. Was soll ich jetzt hier? Ich bin doch so schön golden! Ohne Licht glänze ich gar nicht. Ich will hier raus! Aber der Deckel ist zu. Okey. Dann gebe ich mich halt geschlagen, schicke mich in mein Schicksal und schlafe.

Zzzzzz …. Zzzzzz … (Schnarchgeräusche)

Huch. Wer weckt mich denn hier auf? Macht den Deckel wieder zu! Es blendet!

Das war wohl er. Er hat ihn auch einfach abgelegt. Hier. Neben mir. Schön. Dann bin ich ja jetzt nicht mehr alleine.

Hübsch ist er, der da neben mich gelegt wurde. Auch golden, wie ich. Mit demselben Muster.

Na, dann können wir uns ja auch unterhalten und müssen nicht vor lauter Langeweile schlafen. Jetzt, wo der Deckel wieder zu ist.

„Hallo Du. Wir sehen uns ganz schön ähnlich. Finde ich. Was meinst du?“

„Jo. So grundsätzlich schon. Ich bin nur ein bisschen größer.“

„Weißt du, warum man uns hier eingesperrt hat?“

„Nein. Keine Ahnung. Hab nur so eine Vermutung.“

„Und die wäre?“

„Wir warten auf unsere Bestimmung.“

„Haha. Und welche soll das sein? Hier in unserer Schachtel kommt unsere Schönheit ja gar nicht zur Geltung.“

„Naja. Wir werden eben noch ein wenig Geduld haben müssen.“

„Dann schlafe ich nochmal. Da vergeht die Zeit schneller.“

Zzzzzz …. Zzzzzz … (Schnarchgeräusche)

„Aufwachen! Der Deckel ist offen!“

„Hilfe! Es blendet! Und wieviel Licht da plötzlich ist!“

Eine Männerhand nimmt sie zwischen die Finger und streift sie auf den Ringfinger der schönen Frau, ganz in Weiß.

Sie nimmt ihn zwischen zwei ihrer Finger und streift ihn über den Ringfinger des schönen Mannes im blauen Anzug.

Dann verschränken sie die Hände ineinander und die Orgel im Dom fängt an zu spielen.

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Dieser Artikel entstand in der Schreibnacht im Dom zu Ratzeburg. Wie ging es dir beim Lesen? Hast du erkant, welcher Gegenstand es war? Schreib es mir gerne in einem Kommentar.