Die Morgensonne scheint durch das Fenster meines Schlafzimmers. Jemand hat es geöffnet. Ich höre das Gezwitscher vieler Spatzen, die es sich auf der Dachrinne direkt darüber bequem gemacht haben. Es klingt wie ein Konzert aus tausend Tönen in meinem Ohr. Eine ganze Zeit lang bleibe ich noch in meinem Bett liegen, bin still und höre konzentriert zu. Irgendwann fliegen die Spatzen weg und Autolärm wird hörbar. Da stehe ich auf und schließe das Fenster. Inspiriert durch das Konzert der Spatzen greife ich zu meiner Lieblingsmusik und versinke in den Tönen.
Nach dem Aufstehen sind meine „Schönheitsreparaturen“ an der Reihe. Ich gehe ins Bad. Jemand hat schon geduscht. Es duftet wunderbar nach frischen Kräutern. Ich ziehe eine ganze Nase voll tief in mich hinein. Die Erinnerung an meine Kindheit zeigt mir das Bild eines Schaumbades mit Fichtennadelgeruch. Herrlich. Inspiriert durch den Duft, gehe ich ebenfalls unter die Dusche. Der Duft von frischen Kräutern bleibt auch nach meinem Gebrauch noch eine Weile in der Luft hängen.
Aufgehübscht und fröhlich beginne ich meine Kleidung auszuwählen. Jemand hat meine Kleidung gewaschen und in den Schrank gelegt. Slip, BH, Socken, Hose, Bluse und eine leichte Strickjacke. Brauche ich noch zusätzlich etwas Warmes für darunter? Nein. Heute nicht. Inspiriert durch die angenehmen Stoffe und Materialien ziehe ich mich langsam an. Jedes Teil an mir genieße ich bewusst. Dann schlüpfe ich noch in meine Puschen. Alles passt optimal. Nichts kratzt, beißt oder drückt. Ich fühle mich rundum wohl.
Gut gelaunt gehe ich ins Esszimmer. Jemand hat das Frühstück schon zubereitet. Aufgebackene Brötchen liegen in einem Korb. Marmelade und Honig sind hübsch in Gläser gefüllt. Eine kleine Käseplatte und eine nett angerichtete Wurstaufschnittplatte sind hübsch drappiert. Butter und Aufstrich runden das Ensemble ab. Tee dampft in der Kanne. Inspiriert setze ich mich an mein Gedeck und beginne zu essen. Das Brötchen knuspert. Die Süße der Marmelade und des Honigs verbreitet sich in meinem Mund. Der heiße Tee schmeckt wunderbar nach Fruchtaroma. Das Fett in der Butter verstärkt meine Wahrnehmung im Geschmack. Ich genieße, bis ich satt bin.
Jetzt einen Spaziergang machen. Die strahlende Sonne lockt mich hinaus. Ich gehe meinen Lieblingsweg am Deich an der Elbe entlang. Jemand hat die Natur so schön gemacht. Mein Blick geht Richtung Osten, woher in einem weiten Bogen das Wasser kommt. Dann schaue ich ihrem Bett hinterher in Richtung Nordwesten. Ich weiß, dass die Elbe dort ihre Mündung in der Nordsee hat. Neben mir mündet ein kleiner Bach in den großen Strom. Ich beobachte, wie sich das Wasser mischt und bizarre Kreise zieht. Am gegenüberliegenden Ufer recken einige reetgedeckten Bauernkaten ihre Dächer in den Himmel. Kleine weiße Wölkchen ziehen langsam am Firmament entlang. Inspiriert bleibe stehen und lasse auf mich wirken, was ich sehe. Später werde ich es zu Papier bringen.
Ausgeglichen und über alle Sinne inspiriert, kann ich jetzt durch den Tag gehen und tun, was mir vor die Hände kommt.
—–
Vielen Dank, liebe Anna, für die Inspiration der heutigen Blognacht.