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ordentlich aufgeräumte Dessous

Die regelmäßige Aufmerksamkeit für meine Dessous ist so alltäglich, dass ich oftmals gar nicht bewusst darüber nachdenke. Die kürzeste Routine ist die tägliche. Das An- und Ausziehen. Durch das Waschen bekommen die Dessous im wöchentlichen Turnus ihre Aufmerksamkeit. Und dann ist da noch die Zeit, meine alten Dessous auszusortieren und neue zu kaufen. Im Rahmen der #Blognacht mit AnnaKoschinski habe ich meine Gedanken dazu niedergeschrieben.

Morgens anziehen

Ich bin zwar kein Morgenmuffel, aber ich brauche vom Aufwachen bis zur Tagesroutine schon so meine Zeit. Bis ich mal auf Touren bin, geht alles langsamer. Den Start in den Tag beginne ich nicht mit Stress und Hektik. Beim Anziehen meines BHs lasse ich mir Zeit. Es ist mir wichtig und deshalb konzentriere ich mich darauf. Mein BH muss richtig sitzen. Nichts darf reiben, drücken oder scheuern. Ich habe beim Anziehen meines BH meine eigene Methode. Aber ich weiß, dass es noch mehrere Möglichkeiten gibt, und dass andere Frauen es anders machen.

Wenn ich dann angezogen und aufgehübscht bin, kann der Tag für mich beginnen. Stunde für Stunde verrinnt und schon ist es wieder Abend und Zeit zu Bett zu gehen.

Abends ausziehen

Obwohl ich immer den optimal passenden BH trage, bin ich froh, wenn ich ihn abends wieder ausziehen kann. Es ist eine Erleichterung für Schulter, Nacken und Haut. Bevor ich zu Bett gehe, überlege ich, was am folgenden Tag ansteht und suche die Kleidung entsprechend aus. Das mache ich wirklich jeden Abend, egal wie müde ich bin. Für mich ist das so wichtig, wie Zähne putzen. Aber auch das machen andere Frauen anders. Es muss ja nicht jede so machen wie ich. 😉

Schmutziges waschen

Die Tage vergehen und schon ist wieder eine Woche vorbei. Im wöchentlichen Rhythmus wird bei mir die Wäsche gewaschen. Früher, als noch alle meine Mädels da waren, musste häufiger gewaschen werden. Aber so eine Wäschetrommel sollte wenigstens so gefüllt sein, dass sich die verbrauchte Energie lohnt. Auf nachhaltiges Denken musste ich diesbezüglich nicht erst aufmerksam gemacht werden.

Beim Waschen erhalten meine Dessous eine Sonderbehandlung. So Zartes und Feines muss ins Wäschesäckchen. Dabei kann schon auch mal ein Malheur passieren, das nicht gewollt ist.

Altes aussortieren

Nicht täglich und auch nicht wöchentlich, aber doch regelmäßig müssen sich meine Dessous einer Prüfung unterziehen.

Da kommt alles aus der Schublade raus und es wird aussortiert. Fragen, die der BH überleben muss, damit er wieder in die Schublade darf, sind folgende:

-passt er noch optimal?

-ist das Material noch in Ordnung?

-mag ich ihn noch leiden?

Wenn der BH nicht mehr optimal passt, kann das zwei Gründe haben. Erstens könnte ich zugenommen haben oder zweitens könnte ich abgenommen haben. Es ist erstaunlich, dass an den Brüsten bereits wenige Kilo sichtbar sind. In beiden Fällen kommt der BH auf den Stapel: Aussortieren!

Viel zu oft habe ich die Erfahrung gemacht, dass es sich nicht lohnt, darauf zu warten, bis ich wieder optimal in einen bestimmten BH hineinpasse. Jetzt weiß ich: Das wird nie geschehen.

Wenn bei einem BH das Material nicht mehr in Ordnung ist, dann kann sich das auf verschiedene Weise zeigen. Ist der Verschluss noch in Ordnung? Haben die Träger noch Elastizität? Sind Bügel und Stäbchen (falls der BH welche hat) noch fest und trotzdem biegsam? Ist der Stoff noch schön oder schon dünn geworden? Ist die Spitze überall noch heil? Wie sehen die Nähte aus? Sind irgendwo Fäden gezogen?

Früher habe ich gedacht, dass ich vielleicht irgendwann das gute Stück wieder flicken könnte. Aber viel zu oft habe ich die Erfahrung gemacht, dass es dann im Flickkorb lag und vergessen wurde. Also kommt heute ein BH, der bei der Beantwortung dieser Fragen durchs Raster fällt, ebenfalls auf den Stapel: Aussortieren!

Ein Höschen, das seinen Platz in der Schublade behalten will, muss dieselben Fragen aushalten. Ausgeleierte oder durchgesessene Höschen sorgen meist dafür, dass ich sie nicht mehr leiden mag und sie zum Stapel: Aussortieren! kommen.

Manchmal bin ich traurig und trotzdem gleichzeitig froh. Nämlich dann, wenn mein jahrelanger LieblingsBH auf dem Stapel „Aussortieren“ landet. Das heißt für mich nämlich: Es ist Zeit für einen neuen.

Neues kaufen

Ich mag mir gerne neue Dessous kaufen, weil ich mich gerne schön mache. Von unten fange ich da an. Mit den Lebensjahren habe ich gelernt, was mir steht, was mir passt und was ich will. Als Fachfrau weiß ich auch, wie wichtig es ist, mich vorher nochmals genau auszumessen. Viel zu oft habe ich die Erfahrung gemacht, dass sich mein Körper verändert hat. Also passe ich meine Dessous an mich an und nicht anders herum.

Wie ist es bei dir? Gönnst du deinen Dessous auch regelmäßig die Aufmerksamkeit, die sie verdienen? Morgens, abends, wöchentlich und im größeren Turnus? Wann ist bei dir Zeit um Altes auszusortieren und dir Neues zu kaufen? Schreib mir gerne einen Kommentar.

Dessous in der Umkleidekabine

Hast du schon einmal zusammen mit einer Schulfreundin einen BH für dich eingekauft? Lena hat mir ihre Geschichte dazu erzählt, die weitreichende Folgen hatte.

Die BH-Anprobe

> Als ich ungefähr 14 Jahre alt war, war Heidi meine Schulfreundin. Wir waren beide gerade so in die Pubertät gekommen und unsere Brüste hatten sich entwickelt. Sehr unterschiedlich, wie wir nach und nach feststellten. Es hatte den Anschein, als würden meine Brüste ständig größer werden, aber bei ihr war nichts zu sehen. Als wir einmal in einem großen Bekleidungsdiscounter gemeinsam shoppen gingen, verirrten wir uns wie zufällig in der Ecke mit Dessous.

Wir waren gut drauf und kicherten oft. Aus einem komischen Impuls heraus entstand die Schnapsidee, dass ich ein paar BH ausprobieren sollte. Einerseits hatte ich Lust dazu, aber andererseits hatte ich ein komisches Gefühl in der Magengegend. Vielleicht liegt es daran, dass ich bisher noch nie alleine einen BH gekauft hatte, dachte ich. Oder vielleicht auch daran, dass ich nicht genau weiß, was ich will. Weil ich mir nicht erklären konnte, woher dieses Gefühl kam, ignorierte ich es einfach. Es stand fest, dass ich mir einen BH kaufen würde, wenn er passte.

Aus meiner Unsicherheit heraus überließ ich es Heidi, mir das auszusuchen, war ihr gefiel. Dann ging es in die Umkleidekabine. Als ich mich ausgezogen hatte, schlug Heidis Stimmung schlagartig um. Sie nannte mich „Monster mit Riesenbusen“ und lies den Satz fallen: „Mit deinem Busen kannst du einen Mann erschlagen.“ Äußerlich ließ ich mir nichts anmerken, aber innerlich wurde ich immer deprimierter. Bei jedem BH den ich anprobierte schien drauf zu stehen: „Männermordende Jungfrau“.

Als ich nicht mehr probieren wollte, zwang mich Heidi dazu, noch einen BH zu probieren, von dem ich schon dachte, dass er zu klein ist. Und so war es auch. Alles quoll überall heraus. Jetzt zog Heidi noch einen letzten Trumpf und kommentierte: „Den musst du kaufen. Der passt zu dir, wo du doch sowieso aussiehst wie eine Hure.“ Dann drehte sie sich weg und lachte laut.

Eine unerwartete Konsequenz

Aus allem was Heidi sagte, spürte ich ihren Neid auf meine Brüste. Aber konnte ich etwas dafür, dass ich so große Brüste hatte und sie nicht? Sollte ich ihr zuliebe meine Brüste verstecken? Ich bemühte mich, es ihr recht zu machen. Doch trotz allem entzweite sich unsere Freundschaft kurz nach diesem Erlebnis. Heidi fand sehr schnell neue Freundinnen und ich zog mich in mich selbst zurück. Es begann meine Reise nach unten, die fast in der Bulimie (Ess-Brech-Sucht) endete.

Viele Jahre später begann ich eine Therapie. Durch die Fragen der sehr empathischen Therapeutin ging ich meinem minderen Selbstwert auf den Grund. Dabei fand ich heraus, dass dieses Erlebnis mit Heidi für mich eine traumatische Erfahrung war. Ich konnte es nur dadurch überwinden, dass ich mich selbst annahm. Gerade mit meinen großen Brüsten.

Viele Jahre lang trug ich immer nur BH, die meine Brust optisch kleiner aussehen ließen. Langsam fing ich an, meinen eigenen Wert zu erkennen. Nun begann ich auch, mir schöne BH zu kaufen. Endlich fand ich Freude daran, meine Brust zu betonten und meine Weiblichkeit zu zeigen.<

Hast du auch einmal so ein Erlebnis gehabt? Schreibe es mir gerne im Kommentar.