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Dessous hinter der Tür

Was mit Dessous passiert hinter einer verschlossenen Tür, das interessiert mich auch. Da ist alles möglich. … Und wenn ich es wirklich wissen will, kann ich es machen wie Mariechen. Sie hat nämlich durchs Schlüsselloch geguckt. Was sie da gesehen hat, das hat sie mir erzählt, als ich sie im Altenheim besuchte.

Was passiert hier?

> „Das muss ein Geheimnis sein“, dachte ich. In unserem großen Gutshaus im Osten lag etwas in der Luft. Ich war ein Mädchen von vielleicht sieben oder acht Jahren. Aber immer neugierig. Nun ja, es schickte sich in unseren Kreisen nicht, wenn ein Kind einfach fragte. Wir Kinder mussten warten, bis uns etwas erzählt wurde, oder wir durften es eben nicht wissen. Punkt. Ich beobachtete alles genau. Mutter und meine ältesten Schwester verschwanden oft in deren Schlafkammer. Die beiden flüsterten, oder warfen sich vielsagende Blicke zu.

„Heute kommt sie“, hörte ich meine Mutter flüstern. Zu mir sagte meine Mutter laut: „Und du Mariechen gehst heute mit Magda ins Dorf und holst beim Schuster deine Schuhe ab.“ Ich war innerlich beleidigt. Ich wollte doch wissen, wer sie war und was dann passierte. Aber was Mutter sagte war Gesetz. „Obwohl“, dachte ich, „mit Magda ist es auch schön zusammen zu sein.“ Magda war eines unserer Hausmädchen. Ich mochte Magda. Sie tat mir oft einen Gefallen. Manchmal sogar hinter dem Rücken meiner Mutter. Und so manche Dummheit, die ich gemacht hatte, hatte Magda schon gegenüber Mutter gedeckt.

Als ich dann mit Magda unterwegs war, schüttete ich ihr mein Herz aus. „Es ist gemein von Mutter, dass ich jetzt wo sie kommt nicht zuhause sein darf. Findest du nicht auch, Magda?“ Magda lächelte mich an und fragte, ob es wirklich so schlimm sei. Ich bejahte mit heftigem Nicken. „Na dann lauf nach Hause und schaue nach“, sagte sie. „Aber lass dich nicht erwischen und erzähle niemand, dass ich es dir erlaubt habe“. Magda ging weiter und ich machte auf dem Absatz kehrt und rannte wieder nach Hause.

Was ist durchs Schlüsselloch zu sehen?

Dort war alles still. Nirgendwo war jemand zu sehen. Ich überlegte kurz und dann machte ich mich auf in Richtung der Schlafkammer meiner Schwester. Auf den letzten Metern zog ich meine Schuhe aus und ging leise auf Socken zur Tür. Mein Herz klopfte wie rasend, als ich mich bückte und durchs Schlüsselloch guckte. „Mist!“ Da stand jemand davor. Ich konnte gar nichts sehen. Aber hören konnte ich. Die Stimmen von Mutter, Schwester und noch einer dritten Frau. Die Stimme der dritten Frau war mir auch bekannt. Aber wer war sie nochmal? Ich grübelte einige Zeit und dann fiel es mir ein. Es war die Schneiderin.

Ich versuchte nochmals durchs Schlüsselloch zu gucken, aber ich sah wieder nichts. Da hörte ich Mutter sagen: „Also dann haben wir das Wichtigste besprochen. Wir sehen uns nächste Woche wieder.“ „Ups. Jetzt aber schnell weg hier.“ Ich drehte mich um und rannte so schnell wie möglich den Flur entlang, die Treppen runter und zum Haus hinaus. Nun noch ein kleines Stück in Richtung Dorf. Dann machte ich eine Schnaufpause. Von hier aus wollte ich Magda entgegengehen, die ja bald wieder kommen musste.

„Ein Glück. Niemand hat mich entdeckt,“ dachte ich und schlenderte weiter in Richtung Dorf. Von weitem sah ich Magda und lief ihr entgegen. Magda würde meinen Ärger verstehen, wenn ich ihr erzählen würde, dass ich wegen dem dicken Hintern der Schneiderin nichts gesehen habe. Aber immerhin wusste ich jetzt, wer sie war. Die Schneiderin nämlich. Nur dass Mutter darum so ein Geheimnis machte, das war doch sehr komisch. Sonst wurde es immer offen gesprochen, wenn die Schneiderin ins Haus kam. Es war doch normal, dass wir ab und zu neue Kleider bekamen.

Ich hatte mir gemerkt, dass sie nächste Woche wiederkommen würde. Magda und ich besprachen uns, was zu tun wäre, wenn Mutter mich wieder mit irgendeinem Vorwand wegschicken würde. An dem Tag würde sie das für mich machen und ich sollte in meinem Zimmer bleiben. Und genauso machten wir es. Mutter war so sehr mit der Schwester beschäftigt, dass sie mich nicht so richtig wahr nahm. Oder vielleicht tat sie es doch und mir kam es nur so vor. Ich hatte also gut die Gelegenheit in meinem Zimmer zu bleiben.

Von meinem Zimmer aus beobachtete ich, wie die Schneiderin ankam. Sie trug ein fest verschnürtes Packet mit sich, das keinen Blick auf den Inhalt ermöglichte. Mutter ging gleich mit ihr zusammen wieder in die Schlafkammer meiner Schwester. Ich hörte sie an meinem Zimmer vorbeigehen und dort verschwinden. Nur ein wenig Zeit lassen und dann hinterherschleichen. …

Was beinhaltet das Paket?

Mit leisen Schritten gehe ich auf die Tür zu und bücke mich, um einen Blick durchs Schlüsselloch zu erhaschen. Ja! Es hat geklappt! Auf dem Bett ausgebreitet liegt ein wunderschönes, weiß glänzendes Stück Stoff. Es nimmt mir fast den Atem, so schön ist es. Vor lauter Begeisterung wäre mir fast ein lautes „Juchhu“ entschlüpft, aber ich kann mir gerade noch rechtzeitig die Hand auf den Mund legen. Noch einen kleinen Blick will ich wagen, da schiebt sich leider wieder die Schneiderin von hinten vor meinen Blick. „Na dann, genug gesehen“, denke ich und verschwinde leise wieder in meinem Zimmer.

„Wozu meine Schwester wohl so etwas schönes braucht?“ Ich mache mir allerhand Überlegungen, komme aber nicht zu einem Ergebnis. Und fragen darf ich ja auch nicht. Zumindest würde ich keine Antwort bekommen, wenn ich fragen würde. Aber wahrscheinlich kommt die Schneiderin nächste Woche wieder. Da würde ich vielleicht wieder etwas mehr erfahren.

Aber dann hatte es mich erwischt. Ich wurde krank und lag mit Fieber im Bett, als die Schneiderin das nächste Mal kam. Jegliches Interesse an dem wunderschönen, weiß glänzenden Stück Stoff hatte ich verloren. Und weil so viele andere Gedanken jetzt durch meinen Kopf jagten, hatte ich es auch vergessen. Ich war viel zu müde um daran zu denken.

„Kann ich reinkommen,“ meine Schwester öffnete langsam meine Kammertür und schaute mich fragend an. „Klar“, antwortete ich mit heiserer Stimme und bemerkte, dass sie etwas bei sich trug. Sie setzte sich auf meine Bettkante und zog etwas Weißes hervor. „Schau mal. Das möchte ich dir gerne zeigen. Du wolltest es doch bestimmt sehen, nachdem du dich zweimal so angestrengt hast, herauszufinden, was es ist.“ Schamröte zog in mein Gesicht. Hatte man mich also doch entdeckt. Gut dass ich gerade Fieber hatte und sowieso rot im Gesicht war. Meine Schwester legte das weiß glänzende Stück vor mich hin. Es war noch schöner, als ich es in Erinnerung hatte. Fragend schaute ich sie an. Was war das?

Schöne Unterwäsche für junge Brüste

„Das ist ein Korsett“, erklärte mir meine Schwester. „Wenn wir Mädchen größer werden wachsen bei uns die Brüste. Dann brauchen wir Kleidungsstücke, die die Brüste halten. Die Schneiderin muss das ganz genau ausmessen, sonst passt es nicht. Und hier hinten sind die Schnüre, mit denen wir alles genau auf die eigene Figur anpassen können.“ Meine Schwester strich vorsichtig über den zarten, weißen Stoff und fragte mich dann: „Gefällt es dir?“ „Ja, es ist wunderschön. Bekomme ich später auch mal so etwas Schönes?“ „Aber klar doch. Mutter wird dich bestimmt auch aussuchen lassen, was dir am besten gefällt. Da kannst du dich jetzt schon darauf freuen.“

Und genau so war es. <

Mariechens Augen strahlen. Es muss auch für sie ein tolles Erlebnis gewesen sein, als sie ihr erstes Korsett angepasst bekommen hat. Heute muss für ein schönes Dessous nicht mehr die Schneiderin kommen. Es ist viel einfacher, eins zu kaufen. Aber wenn es das optimal passende ist, dann zaubert es jeder Frau ein Lächeln ins Gesicht. Besonders wenn sie es anzieht hinter der verschlossenen Tür.

Kannst du dich erinnern an deinen ersten BH? Erzähle mir gerne davon in einem Kommentar.