Der Fremde in meinem Bett
Es ist mitten in der Nacht. Nur der Schein des Hauslichtes vom Nachbarn stiehlt sich durch die Ritzen der nicht ganz vollständig zugezogenen Gardinen. Ich öffne meine Augen und kann die grauen Umrisse der bekannten Gegenstände in meinem Schlafzimmer erkennen. Was hat mich so erschreckt, dass ich aufgewacht bin? Wie von alleine schließen sich meine Augenlieder wieder. Ich bin soooo müde.
Aber irgendwie scheint mein Kopf nicht müde zu sein. In Gedanken gehe ich zu jeder Person, die ich liebe und verweile ein wenig. Und weil ich nicht gerade wenige Menschen liebe, verstreichen viele, viele Minuten der Nacht. Mit jedem lieben Menschen, an den ich denke, habe ich die Hoffnung, dass ich bald wieder einschlafen werde.
Zwischendurch drehe ich das Kissen. Mein Kopf fühlt sich vom vielen Denken heiß an. Vielleicht hilft es ja auch, die Decke zu drehen, denke ich, und drehe auch diese um. Dann kuschle ich mich wieder ein und versuche es aufs Neue mit dem Einschlafen. Es klappt nicht. Ich wälze mich von rechts nach links und von links nach rechts. Wie lange, das weiß ich nicht. Ich möchte nicht auf die Uhr schauen und mich dadurch so unter Stress bringen, dass ich erst recht nicht einschlafen kann.
Aus meiner Lebenserfahrung weiß ich, dass ich am besten gute Gedanken denke, damit ich wieder gut einschlafen kann. Doch das ist heute gar nicht so einfach, denn trotz Müdigkeit kommt mein Kopf nicht zur Ruhe. Vielleicht kann ich besser einschlafen, wenn meine Blase leer ist, denke ich, und tapse mit nackten Füßen zur Toilette. Zurück und wieder einkuscheln. Leider habe ich jetzt kalte Füße und kann erst recht nicht wieder einschlafen. Leise krame ich meine Wollsocken hervor und ziehe sie an. Der Schlaf lässt immer noch auf sich warten.
So langsam werde ich sauer auf mich, weil ich immer noch nicht eingeschlafen bin. Die Zeit bis der Wecker klingelt und ich aufstehen muss, wird immer kürzer. Und eins weiß ich ganz genau. Wenn ich nicht genügend Schlaf in der Nacht bekommen habe, ist mein Geduldsfaden am Tag um einiges kürzer. Das spüren natürlich meine Mitmenschen um mich herum, die dafür doch gar nichts können. Ich möchte also dringend jetzt endlich einschlafen. Aber ich will doch Gutes denken, damit ich gut schlafen kann!
Da habe ich eine für mich absolut außergewöhnliche Idee. Es ist etwas, das ich sonst nie tue und für mich völlig fremd ist. Nochmals stehe ich leise auf. Ich hole mir mein Handy und die Kopfhörer dazu. Und dann fällt die Entscheidung, einen Podcast zu hören. Um ganz genau zu sein, der mir nicht mehr ganz fremde Verbindungschaffen-Podcast.
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Kannst du auch nachts manchmal nicht schlafen? Was machst du dann? Schreibe mir doch gerne einen Kommentar.
Haha, jetzt soll mein Podcast also beim Einschlafen helfen? Na dann hoffe ich, dass er viele gute Gedanken machen konnte und du nicht mittendrin, sondern erst danach beruhigt geschlafen hast 🙂
Danke für deinen Text und liebe Grüße
Anna
Falls ich mittendrin eingeschlafen bin (was ich jetzt nicht mehr weiß), habe ich den Podcast im Wachzustand später noch einmal gehört. 😀