brauner BH

Ich kann es sehen. Und ich weiß genau, dass die Frau, die gerade vor mir steht, nicht den optimal passenden BH trägt. In Gedanken spiele ich durch, was wohl passiert, wenn ich die nach außen so genial gekleidete junge Frau darauf anspreche. Ich kann mir genau vorstellen, was sie darauf antworten wird, und das bringt mich jetzt schon zum Lachen. Zumindest zum sehr breit schmunzeln.

Bevor ich dir die ganze Geschichte erzähle, möchte ich dich darauf hinweisen, dass dieser Artikel im Rahmen der #Blognacht mit Anna Koschinski entstanden ist. Und das ist Tatsache, denn Anna macht diese Blognacht alle vier Wochen, und das ist zwar nicht zum Lachen, aber doch sehr erfreulich.

Was will diese Frau mit dem unpassenden BH?

Ich öffne die Haustüre und lasse die junge Frau eintreten. Sie hat sich sehr verändert, seit ich sie zum letzten Mal gesehen habe. Da war sie nämlich noch eine Schülerin und ging zusammen mit einem meiner Mädchen in die Klasse. Das ist schon einige Jahre her und nun bin ich neugierig, warum sie heute zu mir kommt.

„Darf ich noch du sagen?“ frage ich.

„Natürlich. Ich bin immer noch Chrissi. Früher bin ich doch öfter zu euch gekommen.“

„Was führt dich hierher, Chrissi?“

„Ich habe einen neuen Job in der Immobilienbranche. Genauer gesagt bin ich für die Vermarktung von Ferienimmobilien zuständig. Und weil ich weiß, dass ihr seit Jahren Gastgeber seid, wollte ich gerne meine Dienstleistung anbieten.“

Chrissi bückt sich und kramt einen Flyer aus ihrer Tasche. Dabei plumpst fast ihre Brust aus dem tiefen Dekoleté, die eben in einem nicht passenden BH sitzt. Ich verkneife mir das Lachen und einen entsprechenden Kommentar, obwohl mir sehr danach ist.

Ganz eifrig erklärt sie mir jetzt, wie sie alte Ferienimmobilien mit ihrem guten Blick für harmonischen Style aufpeppen würde. Ich schaue auf den Hochglanzkatalog, der aussieht wie bei „Schöner Wohnen“. Dann geht mein Blick wieder auf Chrissis weit ausgeschnittenes Oberteil, das den BH bereits um wenige Millimeter rausgucken lässt. Das passt doch nicht zusammen.

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Unsicherheit und Scham wegen dem unpassenden BH!

Die Frage drängt sich mir auf, wer sie wohl bei der Kleidungswahl beraten hat. Dieser Jemand hatte wohl andere Ambitionen, als Chrissi wertvoll und selbstbewusst zu machen. Wie viele Kunden hat Chrissi wohl schon vor mir besucht in diesem Outfit? Hoffentlich nicht zu viele, denn so würde sie eher die Kunden abschrecken, als einen Vertrag unterschrieben bekommen.

Chrissis Art ist so freundlich und was sie fachlich von sich gibt, ist auch korrekt. Aber ich lasse mich ständig durch den durchscheinenden, unpassenden BH ablenken. Und vermutlich geht das anderen Menschen (Männern) auch so.

Als Chrissi mit ihrem Vortrag zum Aufhübschen von alten Ferienimmobilien fertig ist biete ich ihr noch einen Kaffee an und bitte sie, noch eine Weile zu bleiben. Gerne nimmt sie mein Angebot an und ich merke, wie sie locker wird. So langsam kommt das junge Mädchen wieder zum Vorschein, das ich aus deren Schulzeit kenne. Sie wirkt so weich und verletzlich.

Neuer Job hin oder her. Ich muss jetzt mit dem Mädel über das reden, was mir wichtig ist. Ich weiß, dass sie das wahrscheinlich viel nötiger braucht, als einen vom mir unterschriebenen Vertrag zum Aufhübschen meiner Ferienwohnung.

„Chrissi, sag mal, wer hat dich heute bei deinem Outfit beraten? Weißt du, dass du den falschen BH trägst, und das leider jeder sehen kann?“ Ich falle sonst nicht so mit der Tür ins Haus, aber ich denke, bei Chrissi und bei der jetzigen Gelegenheit ist das das allerbeste.

Mit der Reaktion, die jetzt kommt, hatte ich überhaupt nicht gerechnet. Chrissi fängt mit einem Mal an zu weinen. Ich nehme sie in den Arm und gebe ihr ein Taschentuch. Als sie sich beruhigt hat, erzählt sie.

„Mein Chef möchte, dass ich so rumlaufe. Er meint, dass ich dann besser verkaufen kann.“ Grrrrrr. Mir stehen die Nackenhaare hoch und ich habe das Bedürfnis, dem Chef ein paar Takte zu sagen. Aber jetzt sitzt Chrissi ganz verheult vor mir.

„Chrissi. Möchtest du meinen Rat?“ frage ich sie leise? „Gerne.“ schnieft sie in ihr Taschentuch.

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So geht es richtig, damit dir das nicht passiert!

„Um wirklich von unten bis oben gut angezogen zu sein, brauchst du zuerst den optimal passenden BH. Weißt du, wie du den findest und worauf du achten musst?“ „Nein, das hat mir noch niemand gesagt.“

„Schau mal. Zuerst brauchst du deine passende Größe. Ich kann dir beim Ausmessen helfen. Das Unterbrustband darf niemals hinten beim Verschluss einen Bogen nach oben machen, denn sonst rutscht vorne deine Brust herunter. Manchmal sogar unter den Bügel, was ganz schön weh tun kann. Dann solltest du darauf achten, ob die Cups deines BHs richtig passen. Wenn du eine Hand zwischen deine Brüste und die Cups legen kannst, ist es die falsche Größe. Die Cups stehen dann ab. Das sieht man dann unter engen Oberteilen und deine Brüste haben auch keinen richtigen Halt. Zum Schluss solltest du noch darauf achten, wie hoch der Mittelsteg sein muss, damit der BH deinen Brüsten eine optimale Form gibt. Die Träger sind verstellbar und die solltest du auch anpassen.“

„Das hat mir noch niemand so ausführlich erklärt.“ Chrissi schnieft ein letztes Mal in ihr Taschentuch. „Ich würde mir jetzt am liebsten gleich einen neuen BH kaufen. In dem hier habe ich mich sowieso nie wohl gefühlt. Aber ich würde gerne Hilfe annehmen.“

„Warum nicht Chrissi. Ich habe gerade Zeit. Komm lass uns gleich shoppen gehen.“

Chrissi hat sich an jenem Tag tatsächlich einige neue BHs gekauft. Sie ist sehr glücklich darüber. Und beim nächsten BH-Kauf weiß sie genau, worauf sie achten muss, damit alles optimal passt und sie sich rundherum wohl fühlt.

Als die junge Frau an der Haustüre stand, nahm ich nur wahr, dass sie den falschen BH trug. Meine Vermutungen, was sie sagen würde, wenn ich sie darauf ansprechen würde, haben sich nicht bestätigt. Dafür hatte dieser Tag eine unerwartete Wende. Für Chrissi sogar eine lebenswichtige und zukunftsweisende.

Konnte ich dir mit diesem Wissen helfen? Ich würde mich freuen, wenn du das in einem kurzen Kommentar erwähnst.

Tatort Seniorenwohnheim

Mit Unterwäsche, insbesondere mit dem BH, erlebe ich immer mal wieder sehr kuriose Geschichten. Die folgende Geschichte habe ich nicht selbst erlebt. Sie wurde mir erzählt. Weil sie so schön ist, möchte ich sie dir weiter erzählen. Zum Schutz der Personen habe ich die Namen und den Ort verändert. Viel Spaß beim Lesen.

 

Im Seniorenwohnheim

 

Auf dem Weg zur Arbeit schreitet Pflegerin Juliane zügig aus. Ihre Gedanken gehen zu ihren Bewohnern. Zur Frühschicht bei den Senioren ist wie immer volle Konzentration und voller Arbeitseinsatz angesagt. Ach. Und heute ist ja auch Sonntag. Ob sie heute wohl mal wieder, wie so oft ihren Disput mit Bewohnerin Renate ausfechten muss, die nie einen BH anziehen will? Juliane schmunzelt. Sie weiß, dass sie gewinnen wird.

Im Seniorenwohnheim angekommen trifft sie die Kolleginnen. Bei den Bewohnern ist noch alles still und in den Fluren herrscht Dämmerlicht. Zuerst werden bei der Übergabe alle wichtigen Informationen weitergegeben. Dann kann der Alltag losgehen. Denn auch am Sonntag wollen die Bewohner gewaschen, angezogen und hübsch gemacht sein.

Juliane legt los. Sie liebt ihren Job und geht gerne in ihr Seniorenwohnheim. Viele Jahre lang macht sie das schon. Sie kennt alle Abläufe aus dem ff und kennt die Eigenarten ihrer Bewohner. Auf Frau Renate freut sie sich immer. Es ist fast zu einem Spiel zwischen ihnen beiden geworden, morgens zuerst einmal über die Notwendigkeit eines BHs zu diskutieren.

 

Der Dieb hat die Wäsche geklaut

 

Frau Renate ist schon wach und lächelt Juliane mit halboffenen Augen an. „Ach, da ist ja die Juliane wieder. Du, ich hab eine traurige Nachricht für dich.“ Juliane horcht auf. Hier im Seniorenwohnheim muss man auf alles gefasst sein. „Was ist passiert?“ fragt sie. „ Ich kann mich heute nicht anziehen. Alle meine Sachen sind geklaut worden. Noch nicht mal Unterwäsche hat man mir da gelassen. Da muss ich heute wohl im Bett bleiben, oder im Nachthemd zum Frühstück gehen.“

Juliane hat schon gemerkt, dass Frau Renate mal wieder ihr Spiel mit ihr machen möchte. „Das ist aber wirklich eine böse Sache, Frau Renate. Wissen Sie denn, wer das war?“ „Nein. Ich hab doch geschlafen.“ Das Grinsen von Frau Renate wird breiter. „Dann werde ich jetzt mal den Dieb zur Strecke bringen“, sagt Juliane mit betont fester Stimme. „Aber zuvor setzen Sie sich doch bitte einmal auf, dass ich Ihnen das Bett aufschütteln kann.“ „Nein das geht nicht. Mir geht es heute ganz schlecht.“ „Doch, doch. Ich helfe Ihnen. Kommen Sie.“ Juliane hilft Frau Renate dabei, die Beine aus dem Bett zu stellen und in die Puschen zu schlüpfen. Dabei fällt ihr auf, dass die Kleidung von Frau Renate unter der Bettdecke liegt. Alles ist da. Das Höschen, der BH, ein Hemdchen, die Strümpfe, eine Hose und ein Pullover. Frau Renate schlurft zur Toilette. Sie hat den Dieb bereits vergessen.

Wo ist die Unterwäsche

Da hilft nur noch eins: Abhilfe schaffen!

 

In der Zwischenzeit schüttelt Juliane das Bett auf und lüftet ordentlich durch. Die gefundene Kleidung schüttelt sie kurz auf und legt sie dann auf den Stuhl. Kurz hängt sie die Nase in die Sachen und testet, ob es noch frisch riecht. Ja. Es scheint, als hätte Frau Renate wenige Minuten bevor Juliane kam, schon ihre Sachen, die sie anziehen will zusammengestellt.

Frau Renate kommt wieder von der Toilette und verkündet stolz: „Ich hab mich ganz alleine gewaschen. Jetzt bin ich ganz sauber. Rich mal Juliane, wie fein ich jetzt dufte.“ Der Schalk sitzt Frau Renate im Nacken, als sie jetzt ganz dicht an Juliane kommt. Da fällt ihr Blick auf den Stuhl und die dort liegende Kleidung. „Oh. Wer hat mir denn da so hübsche Sachen hingelegt? War jemand einkaufen? Die möchte ich gerne anziehen. – Aber das Ding da nicht!“ Sie zeigt auf den BH. „Das brauche ich nicht. Einen BH muss man doch nur anziehen, wenn man ausgeht. Und heute gehen wir doch nicht aus, nicht wahr Juliane? Es regnet doch.“ „Frau Renate. Wir gehen heute doch fein aus. Vorne im großen Saal gibt es, wie jede Woche, ein besonderes Sonntagsfrühstück. Dafür wollen Sie sich doch bestimmt recht hübsch machen.“ „Ja, wenn es denn sein muss.“ Frau Renate zieht gespielt beleidigt die Schultern hoch. „Es muss“, ist die resolute Antwort von Juliane.

 

Und dann war es so einfach …

 

Juliane ist Frau Renate bei den Handgriffen behilflich, die sie nicht mehr alleine kann. Den BH-Verschluss zumachen, zum Beispiel. Es ist schon klar, denkt Juliane, dass Frau Renate den BH nicht mehr anziehen will. Es ist ihr peinlich, das nicht mehr alleine zu können. Mit ein paar freundlichen Worten überspielt Juliane die Verlegenheit von Frau Renate. „So. Fertig. Wollen wir gleich in den großen Saal gehen? Es riecht schon nach Kaffee.“ „Wo ist Kaffee? Ich gucke schon mal, wo ich welchen finde.“ „Immer der Nase nach, Frau Renate. Dann finden Sie es.“ Juliane begleitet Frau Renate aus der Tür, bleibt kurz stehen, schaut ob diese die richtige Richtung nimmt und geht ins nächste Bewohnerzimmer.

Später als alle Bewohner am Tisch sitzen, sieht Juliane Frau Renate in eifrigem Gespräch mit ihrem Tischnachbarn. Plötzlich ruft sie durch den ganzen Saal: „Juliane, Juliane. Ich muss dir was sagen. Der nette Herr da neben mir hat gesagt, dass ich heute ganz hübsch aussehe. Bestimmt liegt das daran, dass du mir den schönen BH angezogen hast. Sonst kriegt man doch kein Kompliment von einem Mann, oder?“

Hast du auch schon einmal so etwas kurioses erlebt. Schreib mir doch gerne einen Kommentar.

Stoffherz mit Rosen und Ringen

Was du über Dessous denkst, ist eine Folge deiner Erziehung. Wenn du deine Gedanken nicht bewusst reflektierst, wirst du unbewusst immer so reagieren, wie du es als Kind gelernt und übernommen hast.

Ein Pastor aus Übersee hat mir diese These bestätigt und erzählte mir dazu seine Geschichte.

> Meine Frau und ich heirateten sehr früh. Wir kamen beide aus einem christlich, konservativen Elternhaus, in dem über Dessous und Sex niemals gesprochen wurde. Also waren wir beim Entdecken dieser Dinge auf uns selbst gestellt. Bei der Unterwäsche war meiner Frau vor allen Dingen wichtig, dass sie warm hielt.

Als Pastor war ich zusammen mit meiner Frau natürlich das Vorbild für die Leute in der Gemeinde. Das Thema Dessous wurde selbstverständlich nie thematisiert. Schöne Unterwäsche brachte man in Gedanken immer in Verbindung mit dem Wort „Hure“. Unsere eigene Unterwäsche bestand deshalb aus weißer, warmer Baumwolle in Feinripp.

Doch auch ich bin ein Mann und habe Augen, um zu sehen. Außerhalb meines Umfeldes in der Gemeinde sah ich Frauen, die mehr Haut zeigten, als sie Kleidung trugen. Einerseits zog dies meine Blicke an, aber andererseits ekelte ich mich vor solchen Frauen. Nach wie vor liebte ich meine Frau und fand sie auch nach vielen Jahren attraktiv und schön. Ihre Art, sich dezent und trotzdem hübsch zu kleiden, imponierte mir.

Einmal kam ich auf die Idee, sie in ihrer Schönheit zu bestätigen. Ich suchte ein nettes Dessous aus und schenkte es ihr zum Geburtstag zusammen mit einem kleinen Liebesbrief. Als sie ihr Geschenk öffnete, lächelte sie mich an und gab mir einen Kuss als Dankeschön. In der Zeit danach hoffte ich, sie würde das hübsche Dessous mal anziehen. Ich traute mich aber nicht, sie darauf anzusprechen.

Irgendwann vergaß ich es. Meine Frau war sehr krank geworden und wir nahmen unseren Alltag bewusst als Zeitgeschenk für uns in Anspruch. Als sie dann starb, brauchte ich einige Jahre, um die Trauer zu verarbeiten. Erst vor kurzem traute ich mich daran, ihre Wäsche auszusortieren.

Da entdeckte ich auch das Geschenk mit dem Dessous wieder, das ich ihr vor vielen Jahren gemacht hatte. Es war noch in der Originalverpackung und mein Liebesbrief lag dabei. Nach dieser langen Zeit überfiel mich noch einmal die Enttäuschung, dass sie es nie angezogen hatte. Als ich es wegpacken will, fällt mir ein Brief von ihr in die Hand. Er war zwei Tage vor ihrem Tod datiert. Dort las ich:

„Mein geliebter Ehemann. Als du mir damals die wunderhübsche rosafarbene Corsage schenktest, war ich sehr glücklich. Ich fühlte mich von dir geliebt und wertgeschätzt. Trotzdem war in meinem Kopf eine Blockade, die verhinderte, dass ich es gleich ausprobierte. Ich nahm mir aber vor, dir irgendwann einmal die Freude zu machen, und mich dir in diesem Dessous zu zeigen. Doch es kam anders. Ich wurde sehr krank und so schob ich es immer weiter hinaus, diese hübsche rosafarbene Corsage für dich zu tragen. Meine Tage sind gezählt. Ich fühle, dass ich nicht mehr lange bei dir bin. Verzeih mir, dass ich dir deinen unausgesprochenen Wunsch nie erfüllte. Dass ich dich liebe, daran hat sich nichts geändert. Und wäre es möglich, die Zeit zurückzudrehen, so könnte ich mir nichts schöneres vorstellen, als dich in dieser rosafarbenen Corsage zu überraschen. Es hat nicht sollen sein. Behalte deshalb deine Fantasie, wie du es dir vorgestellt hast. In ewiger Liebe verbunden küsse ich dich als deine Frau ein letztes Mal.“

Mit Tränen in den Augen legte ich das Geschenk samt den Briefen wieder in die Schublade.<

Wenn du auch so einen lieben Mann hast, gib ihm die Gelegenheit, dich in hübscher Unterwäsche zu sehen. Frag ihn, was ihm gefällt und verpasse keine Gelegenheit.

BH auf Buch

Erstaunlich aber wahr. Auch im Nachkriegs-Deutschland sprach man von Dessous. Zwar nicht öffentlich, weil die Menschen damals andere Sorgen hatten, aber hinter der verschlossenen Tür. Dort wurde so mancher Rat weitergegeben. Die folgende Geschichte ist ein Beweis dafür.

Schneiderin Johanna

Die kleine rundliche Schneiderin Johanna sitzt an ihrer Nähmaschine. Dämmriges Licht durchflutet den Raum. Hier in diesem Zimmer findet das Leben statt. Es wird gekocht, gegessen, gespielt, gefeiert und gearbeitet. Die Kammer nebenan wird nur zum Schlafen genutzt. Dort ist es kalt.

Am Tisch in der Mitte des Raumes sitzen an der einen Seite zwei kleine Mädchen. Es sind die Töchter von Johanna. Sie machen Hausaufgaben. Die andere Hälfte des Tisches ist frei geräumt. Die braucht Frau Johanna von Zeit zu Zeit für ihre Schneiderarbeiten. Die Mädchen wissen das und richten sich danach.

Heute wird wieder einmal das Fräulein aus der Neustadt zur Anprobe kommen. Das Fräulein meint, dass gerade dieses Kleid, das jetzt unter der Nadel liegt, sie besonders gut kleiden würde. Denn das Fräulein achtet sehr auf ihr Äußeres. Aber Frau Johanna weiß es besser. Alle Leute im Städtchen kennen das Fräulein. Sie geht immer aufrecht und trägt immer Handschuhe nach dem letzten Modeschrei. Und wehe, wenn ein Kind vergisst, das Fräulein zu grüßen und einen Knicks zu machen. Dann gibt es Ärger zu Hause.

Schneiderin Johanna runzelt die Stirn. Sie tut zwar, was zum guten Ton gehört, aber tief im Inneren kann sie das Fräulein nicht leiden. Und das hat seinen Grund. Frau Johanna weiß nämlich, wie das Fräulein darunter aussieht. Bei ihr muss das Fräulein zur Anprobe des neuen Kleides nämlich die Hüllen fallen lassen. Und was die Schneiderin da sieht, erwirkt manchmal fast einen Brechreiz in ihr.

Das Fräulein

Die Gedanken der kleinen rundlichen Schneiderin werden unterbrochen. Es klopft. Schon fliegt die Tür auf und das Fräulein steht auf der Schwelle. Die Köpfe der beiden Mädchen gehen kurz hoch und dann vertiefen sie sich wieder in ihre Arbeit. Das Fräulein indes plappert darauf los, ohne Rücksicht auf die anwesenden Mädchen.

„Ach Frau Johanna, wie weit sind sie denn? Ich lege meinen Lodenmantel mal kurz hier hin. Und meine Handschuhe aus der großen Stadt brauchen einen besonderen Platz. Sie verlieren sonst ihre Form. Frau Johanna, ich nehme gerade mal den Stuhl hier. Ist es heute nicht düster draußen? …“ Der Redeschwall nimmt kein Ende. Schneiderin Johanna sagt nur ab und zu mal „hmmm“ oder „ja“.

Jetzt zieht sie den Stoff aus der Nähmaschine und steht auf. Das Fräulein hat sich in der Zwischenzeit bis auf die Unterwäsche entblößt. Wie immer trägt sie keinen BH. Die Oberbekleidung hat sie auf alle vorhandenen, freien Stühle verteilt.

„So mein Fräulein“ unterbricht jetzt Frau Johanna, „nehmen Sie die Arme nach oben und schlüpfen Sie vorsichtig hinein.“ Die kleine rundliche Schneiderin zieht ihre Brille auf, misst hier und da und steckt ab und zu eine Nadel fest. Währenddessen plappert das Fräulein ohne Pause weiter. „Fertig, mein Fräulein. Bitte wieder vorsichtig über den Kopf ausziehen. Sie können das Kleid Ende nächster Woche abholen. Da ist es fertig. Bringen Sie bitte das Geld zur Bezahlung gleich mit.“

Schneiderin Johanna nutzt die Redepause von Fräulein, solange diese das Kleid über den Kopf zieht. Und kaum ist der Mund von Fräulein wieder frei, so geht das Geplapper weiter. Wie das Plätschern eines gewohnten Baches fliesen die Sätze von Fräulein am Ohr der kleinen Schneiderin vorbei.

Nur noch ein kurzer Abschied, dann ist das Fräulein aus der Tür hinaus. Schneiderin Johanna dreht sich mit einem tiefen Seufzer um und stellt sich an das Fenster. Mit stöckelnden Schritten entfernt sich das Fräulein und verschwindet dann im dämmrigen Abend.

Der Rat zu Dessous

Die kleine rundliche Schneiderin Johanna dreht sich zu ihren Mädels um. Es platzt aus ihr heraus, was sie bis jetzt zurückgehalten hat.

„Mädels! Egal ob ihr wenig oder viel Geld habt. Einen optimal passenden BH müsst ihr euch leisten. Das Fräulein könnte sich eine teure Corsage leisten, die ihr eine gute Figur machen könnte. Aber das Fräulein trägt noch nicht mal einen BH. Merkt euch eins: Eine Frau kann oben herum noch so schön aussehen. Wenn sie darunter keinen ordentlichen BH trägt, wirkt jedes schöne Kleid nur wie ein übergestülpter Sack.“

Diese Geschichte hat mir eines der Mädchen von Schneiderin Johanna erzählt. Es war damals im November 1950 in einem kleinen Städtchen mitten in Deutschland. Kennst du auch Frauen, die Wert auf das Äußere legen, aber das Darunter vernachlässigen? Schreib mir doch gerne einen Kommentar.

Heckenröschen

Als ich vor einiger Zeit im Bekleidungsgeschäft in der Umkleidekabine war, hatte ich ein Erlebnis der besonderen Art. Das was ich hörte, erweckte in mir die Sehnsucht, auch so etwas zu erleben. Interessiert es dich auch? Das ist die Geschichte dazu.

Schritte und Stimmen kommen näher. Oh, eine männliche Stimme ist dabei. Das kann ja interessant werden. Ich höre einiges Geraschel und leise, sanfte Stimmen.

Sie: Kannst du mir bitte helfen?

Er: Gerne. Was soll ich denn machen?

Sie: Schließe mir doch die Häkchen. Na, wie findest du passt mir der rosafarbene BH?

Er: Ich mag ihn an dir. Aber ist er dir nicht ein bisschen eng? Ich hab den Verschluss schwer zubekommen.

Sie: Du weißt doch. Ich mag es eng. Aber du hast recht. Lass und doch den hellblauen probieren.

Er: Moment. Hier schlüpf rein. Und jetzt hinten zumachen. Ohlala! Das ist ja ein Hingucker!

Sie lacht: Echt? Findest du? Also passen tut er ausgezeichnet. Und schau mal das niedliche Schleifchen hier rechts am Träger.

Er: Find ich gut. Er gefällt mir wirklich prima an dir. Wollen wir noch weitere anprobieren?

Sie: Klar. Wenn du schon da bist und mir helfen kannst.

Er: Voila, Madame. Si tu veux.

Sie: Der passt auch wunderbar. Aber ich hab schon so viele weiße BH, da will ich nicht nochmal so einen. Ein anderes Mal vielleicht.

Er: Hier ist noch einer, in schwarz. Magst du probieren?

Sie: Gerne. So, und hinten zumachen.

Er: Ups. Das ist aber ein hartes Schwarz. Das macht dich ganz krank im Gesicht. Dafür bräuchtest du etwas stärkeres Makeup.

Sie: Ach, wenn du das schon sagst, wird es wohl nichts sein. Du hast schon immer so ein gutes Farbgefühl gehabt. Leg ihn weg. Kannst du mir den rosafarbenen nicht noch eine Nummer größer bringen, bitte?

Er: Na klar. Warte kurz einen Moment. Komm ich leg dir dein Jäckchen drüber, dass dir nicht kalt wird, bis ich wieder komme.

Sie: Schön. Du warst sehr schnell wieder da.

Er: Ist es dir auch nicht kalt geworden?

Sie: Nein, noch nicht. Aber lass mich doch schnell in den BH reinschlüpfen.

Er. Uuuund hinten zumachen! Das ging jetzt bedeutend leichter als vorhin. Lass dich mal anschauen.

Sie: Hier, bitteschön. Der BH sitzt, kneift und drückt nicht. Ich fühl mich wohl darin. Das hast du super gut ausgesucht für mich, mein Lieber.

Er: Wie wunderschön du bist. Wie mein Röschen aus der Jugendzeit.

Sie: Oh. Du machst mich ja immer noch ganz verlegen.

Ich höre das sanfte Geräusch eines Kusses. Danach einiges Geraschel, das sich anhörte, als würde sich die Frau wieder anziehen.

Sie: Welchen BH soll ich jetzt nehmen? Mir gefällt der rosafarbene, aber auch der hellblaue.

Er: Das lass nur meine Sorge sein. Vielleicht werden es ja auch beide.

Nun bin ich in meinem Versteck neugierig geworden und möchte einen kurzen Blick auf die beiden Personen werfen. Wie ich den Vorhang ein bisschen zur Seite schiebe, sehe ich einen etwa 80 Jahre alten Mann, der eine zarte Frau, etwa im gleichen Alter, im Rollstuhl nach draußen fährt. Die BHs liegen auf ihrem Schoß.

Hast du für deinen BH auch schon zarte Komplimente bekommen? Teile sie mir doch gerne in einem Kommentar mit.

Stringtanga in pink

„Mich nervt es total, wenn die Mädchen in meiner Klasse sich dauernd über ihre Stringtangas unterhalten und die auch noch zeigen!“ Breitbeinig und die Fäuste in die Seiten gestemmt steht der gerade 18jährige Schüler vor seiner Lehrerin.

Am 24. September war #Blognacht mit Anna. Ihr Impuls hat die Erinnerung daran geweckt, was mir vor vielen Jahren eine Lehrerin erzählte.

Die nervt!

Von dem Ausbruch des Schülers war die Lehrerin erst einmal überrascht. „Wer sind denn die Mädchen,“ fragte sie. „Sarah und ihre Clique,“ kam es trotzig von seinen Lippen.

Die Gedanken der Lehrerin gingen zu Sarah. Eigentlich war diese ein intelligentes Mädchen mit scharfem Verstand. Das blonde, lange Haar passte gut zu deren leicht rundlichem Gesicht. Sehr bemerkenswert an Sarah war außerdem, dass sie einen guten Kleidungsstil hatte. Innerlich hatte die Lehrerin sich schon oft gewundert, wie hübsch und harmonisch Sarah sich täglich kleidete.

Aber scheinbar kam das bei den jungen Kerls nicht so gut an. Zumindest nicht bei dem, der vor ihr stand. „Was macht Sarah denn konkret, das dich so nervt?“ möchte die Lehrerin gerne wissen.

Das nervt!

„Jeden Tag geht sie mit ihrer Clique an mir vorbei. Dann unterhalten sie sich ganz laut darüber, welchen Stringtanga sie heute anhaben. Ganz dicht vor mir bücken sie sich provokativ und ich muss dann auch noch das blöde Arschgeweih sehen, mit dem sie sich seit neuestem schmücken! Wenn das ’ne Anmache sein soll, dann finde ich das einfach nur unterirdisch und doof. Soll die blöde Kuh ihren Scheiß doch woanders machen. Ich will meine Ruhe haben. Und wenn die jetzt meint, ich würde mir wegen ihr in nächster Zeit Kondome kaufen, dann hat sie sich aber gewaltig getäuscht!“

Nach seiner, für ihn, lange Rede dreht sich der Halbwüchsige um und geht aus der Tür des Klassenzimmers. Die Antwort seiner Lehrerin interessiert ihn überhaupt nicht.

Was nervt?

Hast du in deiner Schulzeit auch einmal so etwas skurriles erlebt? Schreib mir gerne einen Kommentar.

Yacht im Binnengewässer

Ich stand am Tor des Kindergartens und wartete auf mein Töchterchen. Kurz danach stellte sich eine andere junge Mutti neben mich. Aus den Augenwinkeln machte ich folgende Beobachtung: Groß, sehr schlank, ohne BH, attraktives Lächeln und auffällig rotes, kurz geschnittenes Haar. Sie musste neu sein. Ich hatte sie noch nie gesehen.

Freundschaft

Als die Kinder rausgerannt kamen, fiel mir sofort ein kleiner Junge auf, der genau so rotes, kurz geschnittenes Haar hatte. Meine Tochter sprudelte gleich heraus: „Mutti, der ist neu. Aber ich mag ihn. Ich will ihn zum Freund!“ Der kleine Junge war wohl von meiner Tochter genau so angetan, wie sie von ihm, denn die Mutter drehte sich zu mir um und wir kamen ins Gespräch.

Genau wie unsere Kinder wussten wir sofort, dass wir uns mochten. Es war deshalb einfach nur logisch, dass eine Freundschaft daraus wurde. In vielen Dingen waren wir uns sofort einig. Wir tickten einfach sehr ähnlich. Das war eigentlich kein Wunder, denn wir hatten einen ähnlichen Charakter. Kontaktfreudig, offen, klar, interessiert an Neuem, entscheidungsfreudig und aktiv.

Wenn ich aber ganz heimlich unser Äußeres miteinander verglich, kam ich mir sehr unscheinbar vor. Klein, rundlich, mehr Fettpölsterchen als nötig, unspektakulär straßenköterblondes Haar und sehr weit davon entfernt, einmal in den Genuss zu kommen, keinen BH anzuziehen.

Am Ende

Als wir uns wieder einmal trafen, merkte ich, dass sie irgendetwas drückte. Sobald die Kinder zum Spielen verschwunden waren, fragte ich vorsichtig, was denn passiert sei. Erst wollte sie nicht erzählen. Aber dann brach es aus ihr heraus.

„Mein Mann hat eine Neue. Als er gestern ging warf er mir vor, dass ich viel zu männlich aussehen würde und er an meinen platten Brüsten sowieso kein Interesse mehr hätte.“ Schluchzend fügte sie noch hinzu: „Ich wollte, ich hätte so einen Busen wie du!“ Von dieser Neuigkeit war ich erst einmal geschockt. Ich ließ sie weinen und gab ihr nur von Zeit zu Zeit ein neues Taschentuch. „Wie kann ich sie nur trösten?“ waren meine inneren Überlegungen. Da fiel mir etwas ein.

„Weißt du was? Wir gehen morgen zusammen in die Stadt zum shoppen,“ machte ich ihr den Vorschlag. Nach einigen Bedenken, die ich glücklicherweise zerstreuen konnte, sagte sie zu.

Ich kann helfen

Wie wir so durch die Fußgängerzone schlenderten blieb sie vor einem kleinen Geschäft stehen und schaute sehnsuchtsvoll in das Schaufenster. Es war ein Dessousgeschäft. Ich erinnerte mich an mein kleines bisschen Dessouswissen und öffnete die Ladentür. „Komm wir gehen rein,“ ermutigte ich sie. Zögernd folgte sie mir. Im Geschäft selbst merkte ich an ihrem Gesicht, wie ihre Gedanken waren. In Sekundenschnelle wechselte ihre Mimik von erfreut bis traurig.

Jetzt hatte ich genug gesehen. Ich kratze all mein Wissen zusammen und suchte ihr einige BH aus, damit sie welche probieren konnte. Nach kurzer Zeit merkte ich, wie es ihr immer mehr Spaß machte, BH auszuprobieren. Auch mir machte es Freude, denn ich merkte, dass ich beim Anwenden meines Wissens völlig richtig lag.

Die drei zart und neckisch aussehenden PushupBH, die sie am Ende mitnahm, zauberten ein dauerhaftes Lächeln auf ihr Gesicht.

Dieses Erlebnis hat mein Denken über Dessous so nachhaltig verändert, dass ich mein Wissen erweiterte und immer besser darin wurde, einer anderen Frau den optimal passenden BH zu empfehlen.

Hattest du auch einmal ein Erlebnis, das dich sehr nachhaltig verändert hat? Teile es mir doch gerne in einem Kommentar mit.

Dieser Artikel entstand im Rahmen der #Blognacht mit Anna Koschinski.

Pushup-BH-Set

„Diese alte, abgetragene Unterwäsche kann ich nicht mehr sehen!“

Hast du auch schon mal gedacht: „Ich kann meine alte Unterwäsche nicht mehr sehen?“ Ich habe diesen Satz oft gehört. Besonders im Zusammenhang mit dem Wunsch, neue Unterwäsche zu kaufen. Besser noch, schöne und hochwertige Dessous zu kaufen. Doch zwischen dem Ausruf dieses Satzes und der Realisierung, dir etwas Neues zu kaufen, kann es lange dauern. Wie oft kommt etwas dazwischen und du trägst die alte Unterwäsche eben Tag für Tag weiter? Wie hoch ist dein Leidensdruck, bis du dich zur Tat aufraffst? Wie es Gabi ergangen ist, das erzählt sie dir heute.

Gabis Geschichte

> Ich war die jüngste von 4 Mädels zu Hause. Das war in manchen Dingen von Vorteil. Dass ich nicht so oft Hausarbeiten machen musste, zum Beispiel. Mama spannte dafür doch häufiger meine älteren Schwestern ein. Aber meistens war ich nicht zufrieden damit, die Jüngste zu sein. Besonders dann, wenn ich die Kleidung meiner Schwestern erbte.

Schon von klein an mochte ich alles, was schön war und harmonisch zusammen passte. Ich liebte Verkleidungsspiele aller Art und war am liebsten die schönste Prinzessin im ganzen Land. Bis zu meiner Pubertät duldete ich es, die ausgeleierten Baumwollunterhosen meiner Schwestern tragen zu müssen. Ich wusste, es ging nicht anders.

Meine Eltern waren nicht arm in dem Sinne, dass wir nichts hatten. Aber sie mussten jeden Pfennig umdrehen. Schicke Kleidung für den jüngsten Mädchenspross stand nicht oben auf der Prioritätenliste, wenn es um neue Anschaffungen ging. Wenn etwas kaputt war, dann wurde es geflickt. Das war selbstverständlich. Zerrissene Jeans trugen nur die Menschen, die nichts auf sich hielten.

Als ich in die Pubertät kam, erwachte ich aus meinem Dornröschenschlaf. Wachen Auges blickte ich auf meine Brüste und die der meiner Schwestern. Mit Grausen dachte ich daran, deren BH auch anziehen zu müssen. Und tatsächlich traf mich dieses schreckliche Schicksal, solange ich noch zur Schule ging. Da meine Schwestern unterschiedliche Größen hatten und sich zum Teil ihre BH schon selbst kauften, hatte ich wenigstens manchmal die Chance zu wählen. Leider viel zu selten.

Die Chance nutzen, hübsche Dessous zu kaufen

Ich sehnte mich danach, endlich aus der Schule zu kommen und eigenes Geld zu verdienen. Solange das nicht möglich war, informierte ich mich. Ich blätterte massenweise Kataloge durch und schnitt mir die Bilder aus, auf denen die schönsten Stücke zu sehen waren. Im Laufe der Zeit entstand dadurch eine ganze Sammlung mit Bildern von Frauen, die schicke Dessous trugen. Diese Sammlung war mein Geheimnis. In unserem Dorf kannte ich nur prüde und verklemmte Menschen und mein Instinkt sagte mir, dass es besser ist, mein Geheimnis für mich zu behalten.

Als ich endlich mein erstes, selbstverdientes Geld in der Tasche hatte, zog ich los. Ich wusste was ich wollte. Das würde ich nur in einem speziellen Dessousgeschäft in der Hauptstadt finden. Als ich dort war, legte ich mir mehrere BH und Höschen zu. Diese filigranen und feinen Teile trug ich gerne. Eigentlich sieht man Unterwäsche ja nicht nach außen. Aber die Menschen um mich herum fragten mich, warum ich plötzlich so selbstbewusst, frisch und lebendig auftreten würde.

Ich wusste warum. Damals traute ich mich nicht darüber zu reden. Heute würde ich das anders machen und jeder Frau erzählen, wie wichtig neue und hübsche Dessous sind.<

Geht es dir wie Gabi, dass du alte, abgetragene Unterwäsche nicht magst und sie am liebsten durch schicke, neue Dessous eintauschen würdest? Mach es doch einfach. Ich würde mich freuen, wenn du mich über einen Kommentar an deinem Erlebnis beim Dessouskauf teilhaben lässt.

BHs im Dreck

Für ihr erstes Date hatte sie sich wirklich gut vorbereitet. Für sie war alles stimmig von unten bis oben. Sie genoss diese prickelnde Vorfreude, ihn bald zu treffen. Sie war davon überzeugt: Ich bin verliebt. Diese tollen Komplimente, die er ihr per Telefon machte und … Ihr wurde heiß und kalt, wenn sie sein Bild ansah.

Die Veränderung

Jetzt hatte sie ihn getroffen und wusste: „Ich bin nicht mehr dieselbe wie vorher.“ Sie war jetzt seine Freundin. Einige Monate lang trafen sie sich regelmäßig. Sie glaubte gerne an seine Komplimente. Eines der häufigsten, das er ihr sagte war: „Ich mag deine Brüste. Sie sind so schön und fest.“ So begann sie, ihre Brüste auch zu mögen und kaufte sich einen schicken BH nach dem anderen. Mit der Zeit kamen da einige zusammen, denn sie wollte ihn jedes Mal neu überraschen.

Böses Erwachen

An diesem verregneten Frühlingstag wollten sie sich wieder treffen. Um nicht ganz pitschnass zu werden, fand sie sich schon einige Zeit vorher am vereinbarten Treffpunkt ein. Unter dem Vordach eines Hauses hatte sie Schutz und konnte die Straße entlang blicken, auf der er kommen würde. Sie stand noch nicht sehr lange da, als sie ihn kommen sah. Von der anderen Seite als erwartet, mit einem großen bunten Regenschirm und nicht alleine. Das Mädchen, das er untergehakt hatte, kam ihr bekannt vor. Trotz prasselndem Regen hörte sie die beiden kichern und sah, wie das Mädchen ihren Freund anhimmelte. Die Wut kroch in ihr hoch, als die beiden stehen blieben und sie Zeugin eines innigen Kusses wurde.

Das wollte sie nun wirklich nicht länger mit ansehen und so machte sie sich eilenden Schrittes in die andere Richtung davon. Es kochte in ihr. „Der kann was erleben.“ „Mit dem bin ich fertig.“ „Das lass ich mir nicht bieten.“ „So ein Lügner.“ „Ich will mit dem nichts mehr zu tun haben.“ „Der kriegt einen saftigen Abschiedsbrief.“ Solche und viele andere Gedanken schossen ihr durch den Kopf, bis sie wieder in ihrer Wohnung ankam. Sie warf sich auf ihr Bett und heulte fassungslos.

Das war’s also. Aus! Tränenverschleiert fing sie an, sich auszuziehen und ihre Kleidung Stück für Stück auf den Stuhl zu werfen. „Ich will einfach nur schlafen“, denkt sie und alles vergessen. Wie sie ihren BH öffnet brach nochmals ein ganzer Tränenstrom aus ihr heraus. Ihr müdes Gehirn fing an zu rechnen, wie viele BH sie sich für diesen Mann zugelegt hatte und was das alles gekostet hatte. Aber ihr leerer Kopf kam nur zu der Erkenntnis: Es war zu viel. Er war es nicht wert.

Was ist aus den BHs geworden?

Als sie nach einem traumlosen Schlaf wieder aufwachte, waren sofort die Gedanken wieder da. Besonders beschäftigte sie die Frage: „Was soll ich mit den BH machen? Sie will sie nicht mehr anziehen. Da reift eine Idee in ihr. „Ich schmeiß sie ihm vor die Füße!“ In der Tat war sie aber dann doch nicht so konsequent. Sie packte alle BH in eine Paket und schickte sie, zusammen mit einem gepfefferten Abschiedsbrief an seine Adresse. Nachdem das Paket weg war, fühlte sie sich leichter.

Allmählich erholte sie sich von dem Schock und fing an, ihr Leben ohne ihn neu einzurichten. Sie ging wieder laufen und probierte immer mal wieder eine neue Strecke aus. Als sie heute einmal am alten Bahndamm lief, fiel ihr schon von weitem auf, dass da etwas buntes im Dreck lag. Beim Näherkommen sah sie einen ganzen Haufen BH dort liegen. Das interessierte sie und als sie genauer hinschaute, stellte sie fest, dass das früher einmal ihre eigenen waren. Er musste den Inhalt des Paketes, das sie ihm geschickte hatte, auf diese Weise entsorgt haben.

Kurz wird sie noch getriggert mit dem Gedanken: „Genauso ging es dir. Benutzt und dann in den Dreck geschmissen.“ Dann drehte sie sich schnell ab und lief weiter.

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Stoffherz mit Rosen

Das ist er! Zart und fein zeigt er mir seine Details. Leicht berühre ich ihn und spüre seine Biegsamkeit in meinen Händen. Weich und warm schmiegt er sich an meine Brüste. Den will ich!

Die schwierige Suche nach einem neuen BH

In Gedanken gehe ich zurück und lasse Revue passieren, wie lange ich schon nach so einem tollen, anziehenden BH suche. Viele Jahre lang habe ich der Einfachheit halber nur weiße, schlichte BH bevorzugt. Meine Lebensumstände waren wichtiger, als die Suche nach dem BH-Traumprinzen.

Ich hatte es einschleichen lassen, dass mir meine BH nicht richtig passten. Meine Devise war: Hauptsache die Brust ist eingepackt und fällt nicht raus. Aber das hatte Konsequenzen in meiner Haltung. Leicht nach vorne gebeugt zu gehen, das fiel mir gar nicht auf. Es war normal für mich, dass das Gewicht meiner Brust mich nach vorne zog.

Dann entschied ich mich endlich, nach einem Neuen zu suchen. Und damit begann die Odyssee.

Rein in den ersten Discounter und gleich darauf wieder raus. Kein einziger BH in meiner Größe! Das war das frustrierende Fazit aus diesem Besuch. Beim nächsten Discounter ging es mir ganz ähnlich. Eine Masse von BH, die der momentan geltenden Mode entsprachen, führten zu einem traurigen AHA-Erlebnis. Ich bin altmodisch. Zumindest was meine Unterwäsche betrifft.

In einem kleinen Fachhandel erhoffte ich mir Hilfe bei der Qual der Wahl. Aber da war ich wohl in das falsche Geschäft geraten. Solche BH, wie die, die es dort gab, wollte ich nicht mehr. Davon hatte ich in den letzten Jahren schon genug. Frustriert und niedergeschlagen gab ich auf.

Ein letzter Versuch

Ich will mir nur noch einmal eine Chance geben. Ein neuer Versuch und jetzt habe ich ihn gefunden. Traumhaft schön liegt er vor mir. Und wie ich ihn anziehe, fühle ich ihn samtweich auf meiner Haut. Ja! Ich will ihn! Ab sofort wird er zu meinem Liebling erkoren.

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