Aufgeräumte Schuhe

Rrrrrrrrrring! Ich hebe ab.

„Leistner. Guten Tag.“

„Guten Tag. Wie war Ihr Name nochmals?“

„Leistner. Was kann ich für Sie tun?“

„Entschuldigung. Ich habe Ihren Namen immer noch nicht verstanden.“

„Kein Problem. Merken Sie sich einfach: Wie der Schuster, so der Leistner.“

„Aha. Vielen Dank.“

So. Oder in ähnlicher Art ist schon häufig ein Telefongespräch bei mir abgelaufen.

Ich denke ja immer von mir, dass ich deutlich spreche. Aber manchmal habe ich ein Gegenüber am Telefon, das nicht deutlich hören kann. Dann baue ich eine Eselsbrücke für meinen Gesprächspartner. Und so bin ich vom Schuster zum Leistner gekommen.

Was der Schuster so macht, das weiß heutzutage noch jeder. Zumindest behaupte ich, dass wir Frauen, das wissen, wo doch die meisten von uns Schuhe sehr lieben.

Aber was ist ein Leistner?

Und was macht der so? Das hat mich natürlich auch interessiert, als ich damals bei meiner Heirat diesen Namen angenommen habe. Die Suche nach Informationen hat ergeben, dass der Leistner früher sehr eng mit dem Schuster verwandt war. Er hat nämlich das hölzerne Muster eines jeden Schuhes angefertigt, dass der Schuster dann nach Maß den optimal passenden Schuh herstellen konnte.

So gesehen war der Leistner ein echter Handwerkskünstler für jeden Schuh. Ohne die individuelle Maßarbeit des Leistners konnte ein Schuster nicht ordentlich arbeiten. Leider gibt es den Beruf des Leistners schon lange nicht mehr. Er ist in die Schustergilde eingegliedert worden. Man weiß noch nicht mal, wann das genau war. Wahrscheinlich ist es deshalb kein Wunder, dass so viele Schuhe zu Beginn nicht richtig passen und erst eingelaufen werden müssen. Es fehlt eben die Maßarbeit des Leistners, der sich jedem einzelnen Fuß mit Hingabe gewidmet hat.

Ich mag es sehr gerne, wenn etwas optimal passt. Auch und gerade dann, wenn dazu genaue Maßarbeit notwendig ist. So passt mein Name also genau richtig zu mir.

„Gestatten. Leistner. Edith Leistner.“

Hast du auch einen Namen, der eine besondere Bedeutung hat? Schreibe es mir doch gerne im Kommentar.

Aufgeräumte Schuhe
Eintrag im Gästebuch

Wer schreibt, der bleibt. Zumindest sagt das ein altes Sprichwort, das viele Leute kennen. Auch zu mir wurde dieser Satz schon gesagt. Aber stimmt das wirklich?

Sind nicht schon zig tausende Bücher verbrannt worden? Im Laufe der Menschheitsgeschichte ist das nicht nur einmal passiert. Viel Wissen ist dadurch verloren gegangen. Oder war das Wissen nicht wichtig? Und wer bestimmt, ob irgendwelches Wissen wichtig ist oder nicht? Manchmal sollte aus irgendeinem Grund geschriebenen Wissen auch ausgelöscht werden. Wer hatte dazu die Macht das durchzusetzen?

Ist alles was geschrieben wird, wichtig?

Wenn ich so anschaue, was ich im Laufe meines bisherigen Lebens geschrieben habe, dann muss ich bekennen, dass vieles nicht wichtig war. Oder zumindest sehr schnell seine Wichtigkeit verloren hat. Meine vielen Einkaufszettel zum Beispiel, die sofort nach dem Einkauf vernichtet werden können. Es muss ja bald wieder ein neuer Einkaufszettel geschrieben werden. Oder sind die vielen Notizen wichtig, die ich mir im Laufe meines Lebens schon gemacht habe? Wenn ich sie im Zusammenhang mit einem Projekt gebraucht habe, dann schon. Aber wenn das Projekt abgeschlossen ist, dann dürfen auch die dazugehörenden Notizen den Weg in den Papierkorb finden. Also ich bin ehrlich. Ich habe schon viel geschrieben, das nicht wirklich wissenswert für andere war.

Was ist denn dann aber wissenswert für andere?

Für diese Frage kann es natürlich viele Antworten geben. Ich finde zum Beispiel, dass es schon wichtig ist zu wissen, wie man Lebensmittel zubereitet. Also finde ich ein Kochbuch wichtig. Aber Kochbücher gibt es fast wie Sand am Meer. Überall auf der Welt wird gekocht und überall findet man Besonderheiten dazu. Schon alleine die vielen Regionen in Deutschland haben hier eine große Vielfalt. Und doch lernt man gerade Kochen am besten dadurch, dass man es selbst macht und ausprobiert. Wozu brauche ich dann ein Kochbuch? Ok. Ich gebe es zu. Ich kann mir nicht alle Details merken, die ich zu den unterschiedlichen Gerichten brauche. Also ist das Geschriebene in einem Kochbuch doch wichtig für mich.

Natürlich interessiere ich mich nicht nur für das Kochen. Es gibt noch viele andere Dinge, die ich interessant finde. Und so viele Menschen wie es gibt, gibt es ja auch die unterschiedlichsten Interessen. Für alles gibt es Bücher, oder eben auch Geschriebenes im Internet. Auf einem Blog wie meinem, zum Beispiel.

Wenn Geschriebenes vernichtet wird.

Und dann gibt es diese Situationen, bei denen „von oben“ befohlen wird, etwas zu löschen. Im alten Ägypten zum Beispiel wurden dann die Schriftzeichen mit Hammer und Meisel wieder aus dem Stein entfernt, auf dem sie gestanden hatten. Das Verbrennen von Schriften hat eine jahrtausendealte Tradition. Um nur ein Beispiel aus der jüngeren Vergangenheit zu nennen, möchte ich an die Bücherverbrennungen im Jahr 1933 erinnern. Heutzutage gibt es in Fachkreisen dazu auch den speziellen Begriff des „Cancel-Cultur“, wobei dieser noch etwas mehr umfasst, als Bücher zu verbrennen.

In der heutigen Zeit ist das Löschen von Daten nicht mehr so einfach geworden. Steht irgendeine Information einmal im weltweiten Web, dann steht sie da fast für alle Zeiten. Sie ist zugänglich für alle und jeden. Am leichtesten sogar für die künstliche Intelligenz (KI), die sich so langsam als Schreckgespenst verbreitet. Und doch kann man im Internet auch Daten löschen. Es gibt sogar spezielle Anbieter, die bereit sind, deine Daten für Geld zu löschen. Oder es fehlt ganz einfach die Energie in Form von Strom, dass man überhaupt an Daten kommt. Dann sind die Daten zwar da, aber nicht für mich verfügbar.

Wenn im Laufe der Zeit schon zig tausende Bücher verbrannt wurden, warum werden dann immer noch Bücher geschrieben? Oder Blogartikel im Internet? Es scheint als wären die Menschen doch interessiert an dem Geschriebenen. Zu welchem Thema auch immer sinnlose oder sinnvolle Zeilen verfasst werden. Irgendjemand scheint sich doch dafür zu interessieren. Also wird geschrieben. Ich schreibe ja auch. Sonst könntest du diese Sätze nicht lesen.

Wer schreibt, der bleibt.

Stimmt dieser Spruch nun wirklich, oder halten Schreiberlinge wie ich, ihn einfach immer aktuell, damit wir nicht vergessen werden? Was meinst du? Schreibe gerne einen Kommentar.

Eintrag im Gästebuch
BH online kaufen

Ich wollte es schon lange wissen. Und jetzt habe ich den Selbstversuch gewagt. Ich habe mir online einen BH gekauft. Und? Kleiner Spoiler: Es hat geklappt. Und so hab ich es gemacht:

Die Qual der Wahl

Am schwersten fiel mir die Vorauswahl. Ich habe mir deshalb die Mühe gemacht, meine Wünsche genau aufzuschreiben. Auf der langen Liste stand alles, was mir wichtig ist. Gleich an erster Stelle meine Größe, und dann kamen bevorzugte Farben, Formen, BH-Hersteller/Marken, Materialien, Modelle, Verschlussart, Mittelsteghöhe, Unterbrustandbreite und Preisklasse.

Nun konnte die konkrete Suche nach meinem neuen BH beginnen. Es stellte sich heraus, dass ich dabei die meiste Zeit brauchte. Es reichte nicht, einfach nur „BH online kaufen“ in eine Suchmaschine einzugeben. Das war wie das Suchen einer Nadel im Heuhaufen. Also habe ich einige Shops ausgewählt und in neuen Tabs geöffnet.

Danach habe ich überall in den von mir geöffneten Tabs die Filter entsprechend angepasst. Ohne diese Filter hätte die Suche um ein vielfaches länger gedauert, denn die KI (künstliche Intelligenz) des Computers hat immer die BHs ausgeworfen, die gerade topaktuell von dem entsprechenden Shop beworben werden.

Endlich. Durch die sortierten BHs, habe ich mich dann durchgeklickt. Die Auswahl fühlte sich für mich oft an, wie eine Qual. Aus den unzählig angebotenen BHs das richtige zu finden, war echt schwer. Ich hab dann einfach was mir besonders gut gefallen hat, wieder in einem separaten Tab geöffnet. Klingt vielleicht etwas umständlich, aber ich brauchte die Gegenüberstellung.

Und dann musste ich bei jedem BH die Entscheidung treffen: kommt er in die engere Auswahl, oder fällt er jetzt durchs Raster?

Stunden später habe ich einen BH in den Warenkorb eines Shops gelegt. Dann noch einmal genau prüfen, ob alle Angaben korrekt sind. Da ich mich dem nachhaltigen Leben verschrieben habe, will ich den BH nicht wieder zurückschicken, wenn er ankommt. Ich gehe also davon aus, dass mir der BH passt, wenn er kommt und dass er mir auch gefällt.

Als endlich der Bestell- und Zahlvorgang abgeschlossen war, fiel mir ein Stein der Erleichterung vom Herzen. Und dann hieß es warten, bis die Lieferung kommt.

Richtig gewählt!

Mein Paket kommt an und ich bin doch wieder etwas unsicher. Einen BH online zu kaufen ist eben doch ein Risiko. Also schnell auspacken, um Sicherheit zu bekommen.

Der erste Kontrollblick gilt der Farbe, der Form und der Größe. Wobei ein BH ja immer etwas komisch aussieht, wenn keine Brust drin ist. 😉

Dann probiere ich an. Beim geschlossenen Verschluss merke ich schon, dass die Unterbrustweite korrekt ist. Fühlt sich angenehm an. Dann die Brüste mit den Händen richtig in den Cups positionieren. Wow. Sitzt richtig gut! Dann noch die Kontrolle, ob Bügel und Nähte nirgendwo scheuern und am richtigen Platz sitzen. Tun sie. Sehr gut. Und ganz am Schluss der Test, ob der BH meine Bewegungen mitmacht. Oberkörper schütteln, Arme hoch und runter, nochmals Oberkörper schütteln. Es bleibt alles, wie es soll. Hervorragend.

Ich bin total glücklich über meinen neuen BH. Jetzt nur noch die Etiketten vom Verkauf entfernen, einmal im Schonwaschgang mit Wäschesäckchen in der Waschmaschine waschen und dann steht dem jahrelangen Tragen meines neuen LieblingsBHs nichts mehr im Wege.

Hast du eigentlich auch schon einmal einen BH online gekauft? Wie hat das bei dir geklappt? Ich freue mich, wenn du mir deine Geschichte im Kommentar erzählst.

Samurai mit Pfeil und Bogen

In Anbetracht der momentanen Situation ist es vielleicht eine Farce, über die Macht zu schreiben. Doch wer genau in die Welt um sich herum schaut, wird merken, dass es gerade jetzt wichtig ist, zu wissen, was Macht bedeutet, und wie sie genutzt wird.

Zur #Blognacht mit Anna Koschinski gab es den Impuls, welches Wort oder welcher Satz eine besondere Bedeutung für mich hat. Dabei kam mir der Satz in den Sinn: „Die Macht der Frau und ihre Waffen.“ Es ist ein Thema, das mich schon sehr lange beschäftigt. Nicht erst jetzt, wo alle (Medien-)welt darüber berichtet.

Die Macht

Was bedeutet nun die Macht allgemein und was bedeutet sie mir im besonderen? Um diese Frage genauer zu untersuchen, habe ich nach der Definition von „Macht“ gesucht. Das ist das Ergebnis:

Macht bezeichnet die Fähigkeit einer Person … auf das Denken … einzuwirken, …“.(*)

(*) Zitat ist eine gekürzte Version der Definition von Wikipedia zum Stichwort „Macht“.

Macht zu haben heißt also, Einfluss zu nehmen auf die Gedanken. Das kann uneingeschränkt jede Person bei sich selbst und bei anderen. Es ist eben nicht so, dass die Gedanken frei sind. Das sind sie nur, wenn ich sie für mich behalte.

Männerkopf mit Fragezeichen

Das Mittel der Macht: Die Waffen

Um die Macht auszuüben, dafür braucht man Mittel, um sie durchzusetzen. Man nennt sie Waffen. Meiner Meinung nach sind die größten Waffen die Worte, die wir denken und dann sprechen oder schreiben. Und hier stellt sich mir auch die Frage, ob es einen Unterschied gibt, im Ausüben der Macht zwischen Mann und Frau. Grundsätzlich nein. Aber mehrheitlich sind Frauen sprachbegabter und gehen anders mit Worten um, als Männer.

In diesem Zusammenhang fällt mir mal wieder der von mir viel zitierte Satz ein: „Was ich in mich hineinlasse, kommt auch wieder heraus.“ Das bedeutet: Mit dem was ich mich beschäftige, das beeinflusst meine Gedanken. Meine Macht bedeutet nun, dass ich die Möglichkeit habe, meine eigenen Gedanken zu beeinflussen und bewusst zu steuern. Ich entscheide,

welches Buch ich lese,

welchen Radiosender ich höre,

welche Filme ich sehe,

mit welchen Menschen ich mich näher umgebe.

Entsprechend sind meine Gedanken. Und leider muss ich seit vielen Jahren feststellen, dass die Mehrheit der Menschen um mich herum bereits so beeinflusst ist, dass viele nicht mehr selbständig denken können. Wenn du jetzt vehement behauptest, bei dir ist das nicht so, dann sitzt du einer Lüge auf. Denn: Alles, was du in dich hineinlässt, beeinflusst dich. Gib es einfach zu, dass es so ist. Es ist der erste Schritt und er wirkt wie ein Augenöffner.

Und genauso, wie du über Bücher, Radio, Filme und Mitmenschen beeinflusst wirst, hast du die Möglichkeit, andere zu beeinflussen. Wenn du nicht bewusst darüber nachdenkst, machst du es unbewusst und es spiegelt das wieder, was du in dich hineingelassen hast.

Dein Selbstwert hängt davon ab

Warum ist mir nun gerade dieses Thema so wichtig? Ich weiß, dass dein Selbstwert davon abhängt, welche Gedanken du über dich selbst denkst. Das glaubst du mir nicht? Stelle dir die folgenden drei Fragen und beantworte sie in Ruhe. Im Anschluss an die Fragen habe ich kurze Erklärungen geschrieben, damit du mich besser verstehst und dir das Beantworten leichter fällt.

1.Was hast du gehört, was deinen Körper und deine Dessous betrifft?

2.Was denkst du selbst zu diesem Thema?

3.Wie redest du mit der nächsten Generation darüber?

Du bist wertvoll

1.Was hast du gehört, was deinen Körper und deine Dessous betrifft?

In deiner frühen Kindheit und Jugend konntest du nicht viel von dem beeinflussen, was man zu dir gesagt hat. Aber bestimmt hat sich dir so mancher Satz bei dir tief eingebrannt, dass du ihn nicht vergessen kannst. Haben sich deine Eltern, Geschwister, und andere Mitmenschen positiv über deinen Körper und deine Unterwäsche geäußert? Dann konntest du einen positiven Selbstwert entwickeln. Haben diese Menschen negativ gesprochen, dann fehlt dir dein Selbstwert.

2.Was denkst du selbst zu diesem Thema?

Ohne dass du dir bewusst machst, was früher mit dir geschehen ist, wirst du die positiven oder negativen Äußerungen mit dir rumschleppen. Sie werden dein Denken über dich selbst beeinflussen und meistens sogar verstärken. Das passiert vor allem bei negativen Äußerungen. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass jede Frau immer das an sich findet, was ihr nicht an sich und ihrem Körper gefällt.

Meistens redet frau nicht über ihren Körper und ihre Dessous. Und wenn doch, dann sehr häufig im Zusammenhang mit dem Vergleich mit dem Körper einer anderen Frau. Zum Beispiel der Mutter, der Schwester, der Freundin. Du sicher auch. Kannst es ruhig zugeben. Dann kommst du natürlich immer schlechter weg, als dein Vergleichsobjekt. Und dann nutzt du Worte. Adjektive um genau zu sagen, und benutzt sie im Komparativ. Du glaubst es nicht? Hier ein paar Beispiele.

Meine Brüste sind kleiner als die von …

Ich hab mehr Speck am Po als

Meine Schenkel sind dicker als die von …

Das Fettpolster am Bauch ist größer als

und so weiter …

Wenn du dich vergleichst, ist es immer, als würdest du eine Waage ins Ungleichgewicht bringen. Hier bei Frage 2 musst du ansetzen, um deinen Selbstwert zu beeinflussen. Schau dir deinen Körper an und trage die Dessous, die optimal zu dir passen. Vermeide jeglichen Vergleich, sag einfach: So isses. Das ist dieser Bereich, über den du Macht hast. Ändere einfach deine Wortwahl und schon fängt dein Selbstwert ganz langsam an zu wachsen.

3.Wie redest du mit der nächsten Generation darüber?

Hier geht es um deine Möglichkeit, Macht auszuüben. Wie redest du mit deinem Sohn oder deiner Tochter über deren Körper? Sprich positiv und zeige die Möglichkeit auf, wie er oder sie optimal passende Unterwäsche tragen kann. Was du sagst, das wird sich in die Seele deines Sohnes oder deiner Tochter einbrennen. Es liegt in deiner Macht.

Was denkst du zu diesem Thema? Schreibe mir gerne einen Kommentar.

weiße Strickjacke

Treue. Ein herrliches Wort. Ich assoziiere damit nur positives. Zum Beispiel dass ich an einer Person oder Sache dranhänge, oder dranbleibe. Oder auch, dass ich den Focus auf eine Person oder Sache richte. Und dass ich die Person oder Sache liebe. Kurz zusammengefasst: der Focus liegt darauf, in Liebe an etwas dranzubleiben. Und das macht mich glücklich.

Zum ersten Mal habe ich gemerkt, dass ich treu bin, als ich ganz alleine eine Jacke für mich gestrickt habe und solange dabei geblieben bin, bis ich fertig war. Das war mit manchen Schwierigkeiten verbunden, aber als ich meine eigene Arbeit in fertigem Zustand anziehen konnte, war ich sehr glücklich darüber.

Mein Erstlingswerk

Ich weiß noch ganz genau, wie ich das Stricken gelernt habe. Es war Pflicht in der vierten Schulklasse. Und ich tat mir dabei sehr schwer. Die Wolle glitt nicht durch meine vor Aufregung und Unsicherheit nassen Finger. Das Strickzeug wurde hart, weil meine Maschen fest wie ein Stein waren. Nach so viel Schwierigkeiten wollte ich nicht mehr stricken. Aber irgendwie fand ich es immer schön, meiner Mutter und meiner Schwester beim Stricken zuzugucken. Das schien wie von selbst zu laufen. Und was dabei für hübsche Stücke am Ende rauskamen. Wunderschön.

Irgendwann ein paar Jahre später, ich war ungefähr 17 Jahre alt, lies ich mich von meiner Schwester überreden, doch wieder etwas zu stricken. Und tatsächlich ging es da schon viel besser. Ich übte und übte und merkte, dass es mir so langsam Spaß machte. Dann war es Zeit, mal ein ganzes Teil fertig zu stellen.

Zuerst ging es in die Planung. Es war schön, dass mir meine Schwester dabei manchen guten Rat gab. Ohne ihre Hilfe hätte ich bestimmt einige Details vergessen. Wichtige Fragen, die wir zusammen klärten waren folgende: Was soll es werden? Welches Garn möchte ich dazu verwenden? Wie viele Knäuel der Wolle brauche ich dazu? Welche Dicke sollen die Stricknadeln haben? Welches Muster möchte ich gerne stricken? Und wie werden die fertigen Teile dann zusammengebracht?

Nachdem der Plan stand, ging es daran, ihn umzusetzen. Wieder war meine Schwester an meiner Seite und unterstützte mich. Nicht etwa darin, dass sie für mich strickte. Nein. Sie hatte ihr eigenes Strickzeug und wir saßen stundenlang beieinander, redeten über Gott und die Welt und so wuchs sowohl ihrs als auch mein Strickzeug. Hatte ich zwischendurch irgendwelche Probleme, so wusste ich, dass ich mich vertrauensvoll an sie wenden konnte.

So wuchs Teil um Teil und wartete dann nur noch darauf, zusammengenäht zu werden. Das war wieder eine Frickelarbeit, die ich erst einmal neu lernen musste. Waren dazu doch andere Werkzeuge nötig als vorher.

Das Ende wurde immer mühsamer. Aber an diesem einen Abend wusste ich, dass ich es fertig bringen wollte. Da half mir ein klein wenig mein Trotz und die Bockigkeit, nicht aufgeben zu wollen. Schon gar nicht so kurz vor dem Ziel. Als ich den letzten Nadelstich tat und die fertige Arbeit betrachtete, durchfloss mich ein richtiger Stolz. Ich hatte es geschafft. Hatte bis zum Ende durchgehalten. Und es hatte sich gelohnt.

Vor mir lag eine zarte, weiße Strickjacke mit silbernen Fäden und feiner Borte. Durchsichtige Knöpfe ließen sich fast wie von selbst durch die Knopflöcher ziehen. Es fühlte sich weich und anschmiegsam an, als ich sie sofort anzog und mich damit vor dem Spiegel drehte. Von da an zog ich sie oft an und lange Jahre war sie meine Lieblingsstrickjacke. Bis sie irgendwann ganz dünn wurde an den Ellbogenstellen. Danach habe ich sie fein säuberlich eingepackt und in den Kleiderschrank gelegt. Dort liegt sie auch heute noch. Dann auf dieses eine Stück bin ich so stolz, dass ich es nie hergeben würde. Und wenn ich sie heute einmal wieder sehe, dann weiß ich, dass es sich damals gelohnt hat, treu zu sein und dran zu bleiben.

Stoffherz mit Rosen und Ringen

Die Erkenntnisse, die ich daraus zog

Es ist schon erstaunlich, dass sich diese Situation so oft in meinem Leben wiederholt hat. Zuerst beginnt eine Sache sehr schwierig und manchmal bin ich geneigt, aufzuhören, weil es nicht klappt. Aber mit Hilfe, einem Plan und dem richtigen Werkzeug habe ich schon viele Dinge in Angriff genommen und bin dabei treu geblieben, bis zum Ende.

Da ist zum Beispiel meine Suche nach dem optimal passenden BH. Als ich ihn gefunden hatte, hat er mir jahrelang gute Dienste geleistet. Und dann war da die Idee mit meinem Blog, auf dem ich zu diesem Thema schon seit über zwei Jahren regelmäßig Artikel veröffentliche. Auch wenn das nicht immer einfach ist, es gibt da #Anna Koschinski, die mir Gesellschaft leistet und bei Bedarf mit Rat und Tat zur Seite steht. Im Rahmen ihrer #Blognacht ist auch dieser Artikel entstanden.

Natürlich gibt es auch noch viele andere Dinge, bei denen ich treu bin. Die Beziehung zu meiner besten Freundin zum Beispiel oder auch mein Ehemann, der als Lieblingsmensch aus meinem Leben nicht wegzudenken ist. Egal, welche Schwierigkeiten kommen, mit dem richtigen „Werkzeug“, der fachkompetenten Hilfe und meinem eigenen Durchhaltevermögen ist es möglich, bis zum Ende treu zu bleiben. Wenn das kein Grund ist, glücklich zu sein. …

Gibt es in deinem Leben auch etwas, worin du treu bist und dich das glücklich macht? Schreibe mir gerne einen Kommentar.

Auswahlbier

Meistens tut Abschied weh. Oder zumindest ist es nicht so ganz einfach, etwas los zu lassen. Auch bei mir gab es innerlich einige Hürden, bis ich mich vom brav sein verabschiedete, denn ich hab ganz schön daran festgehalten. Es war für mich bequem und einfach, keinen Blödsinn zu machen, der irgendwelche komischen Konsequenzen nach sich zog.

Vielen Dank an Anna Koschinski, die bei der #Blognacht im November 2021 den Impuls gab, darüber nachzudenken, was man losgelassen hat, um etwas anderes zu gewinnen.

Edith Leistner und der brave Hund

Mein Brav sein und seine Bedeutung

Ich wurde als zweitälteste von 5 Geschwistern geboren. Zu Hause gab es klare Regeln, die einzuhalten waren. Falls nicht, folgten logische Konsequenzen. Als Kind hab ich vielleicht das eine oder andere Mal diese Regeln übertreten und die Konsequenzen dafür tragen müssen. Aber ich habe schnell gemerkt, dass es einfacher war, die von unseren liebenden Eltern festgelegten Regeln zu befolgen.

Eine dieser Regeln lautete: Halte Ordnung. Das bedeutete natürlich, dass ich im Haushalt mithelfen musste. Aber ich empfand das nicht als Muss, weil ich mir aussuchen durfte, wobei ich helfen durfte. Und das war das Kochen von Mahlzeiten in den Ferien oder das Mithelfen beim Ernten und Einkochen der Früchte im Garten.

Ordnung zu halten bedeutete bei uns auch, dass Mama darauf achtete, dass die Wäsche immer tip top sauber war. Das fing dabei an, dass wir regelmäßig unsere Unterwäsche wechseln mussten und unsere Kleidung immer ganz war. Zerrissenes anzuziehen, das gab es nicht. Das galt als schlampig. Ich kann mich daran erinnern, dass meine Mama mir recht früh meinen ersten BH kaufte, weil es meinem Papa wichtig war, dass ich als Mädchen von unten bis oben gut angezogen bin.

Eine andere Regel lautete: Trink keinen oder nur wenig Alkohol. Manchmal thematisierten wir, dass es für Menschen, die regelmäßig Alkohol trinken, nicht einfach ist, Ordnung zu halten. Wenn ich mir als Jugendliche so manche Menschen ansah, schien sich diese These zu bestätigen. Ich beschloss deshalb für mich, dass ich keinen Alkohol trinken wolle. Ich wollte brav sein. Da ich sowieso nicht gerne auf nächtliche Partys ging, war es für mich auch gar nicht schwer, diesem Grundsatz treu zu bleiben.

Brav sein. Kein Problem für mich. 😉

Und dann lernte ich Anfang zwanzig meinen Mann kennen. In seiner Familie war es völlig normal, dass man Alkohol trank, wenn man zusammen ein Fest feierte. Natürlich wurde mir auch Alkohol angeboten. Aber ich war ja brav. Ich lehnte ab. Das hielt ich sehr lange durch und sogar an unserer Hochzeit habe ich keinen Tropfen Alkohol getrunken.

Und dann kam, was kommen musste: Ich wurde schwanger. 😉

Mir war jeden Morgen so übel und nichts half. Da empfahl mir meine Mama: „Trink doch mal ein Bier.“ Ausgerechnet von meiner Mama kam der Rat, wo doch ausgerechnet sie auch so gut wie nie Alkohol trank. Ich fiel fast vom Glauben ab, als sie mir auch drei Flaschen Bier kaufte und mitbrachte. Aber ich probierte. Es schmeckte mir zwar nicht wirklich, aber gegen die Übelkeit half es.

Und dann fing ich langsam an, immer mal wieder ein Bier zu trinken. Es war mir ja schließlich in jeder meiner vier Schwangerschaften so richtig übel. Dann traute ich mich auch mal an Sekt oder Wein und legte das brav sein bezüglich meines Alkoholgenusses mit der Zeit ab.

Empreinte, Corsage Pompadure,

Die Freiheit ist mein Gewinn

Natürlich merkte ich, dass ich mich beim Genuss von Alkohol veränderte. Es geht etwas schneller als bei anderen, dass ich lustig und redselig werde. OK. Lustig und redselig sein kann ich auch ohne Alkohol. Aber mit, da fällt es mir leichter, mal Dinge anzusprechen, die ich normalerweise tief in mir vergrabe. Weil ich das weiß, gönne ich mir ein gutes Schlückchen immer in der von mir ausgewählten, besonderen Gesellschaft. Bin ich mit Menschen zusammen, die mir fremd sind, habe ich die Freiheit Nein zu sagen.

Auch was die Ordnung betrifft habe ich heute mehr Freiheit als früher. Ich halte gerne (meine) Ordnung. Und meistens fühlt sich meine Familie darin auch ganz wohl. Trotzdem kann es manchmal auch sein, dass ich aus irgendwelchen Gründen eben keine Ordnung gemacht habe. Dann ist das eben so. Ob ich nun ein zauberhaftes Essen auf den Tisch stelle, oder ob es missglückt ist, das ist egal. Ob die Wäsche heute oder morgen super toll zusammengelegt und gebügelt im Schrank liegt, tut ebenfalls nichts zur Sache. Genauso wenig ist es wichtig, ob ich immer züchtige und weiße Unterwäsche trage und diesbezüglich brav bin, oder ob ich so richtig sexy Dessous anziehe, bei dem jeder der es wüsste, bestimmt keine braven Gedanken hätte.

Vor wem muss ich Rechenschaft ablegen? Vor niemand, außer meinen eigenen komischen „brav-sein-Gedanken“, die mir suggerieren, dass ich brav sein soll. Zum Glück bringe ich heute solche Gedanken schneller zum Schweigen als früher. Klar. Ich bin immer noch brav. Jedenfalls meistens. Aber ich kann entscheiden, ob das in diesem Moment das beste ist, oder ob das „nicht brav sein“ eben jetzt gerade doch besser für mich ist.

Und damit fühle ich mich richtig frei.

Diese Freiheit musste ich erst lernen. Und es begann damit, dass ich mein erstes Bier probierte. In meinem Kopf musste die Hürde fallen, dass ich immer brav sein muss. Es kann sein, dass das, was ich jetzt noch ablehne, vielleicht sogar gut für mich ist. Zumindest für diesen Moment, so wie das Bier in meiner Schwangerschaft dafür sorgte, dass meine Übelkeit verschwand.

Hast du auch etwas erlebt, das dir mehr Freiheit gegeben hat? Schreibe gerne einen Kommentar.

Liegebank

24 Stunden pro Tag und 365 beziehungsweise 366 Tage im Jahr sind ein wunderbares Geschenk für mich. Es kommt nur darauf an, wie ich diese Zeit nutze. Ich plane gerne. Vor allem meine Aufgaben, die ich zu erledigen habe. Und davon habe ich so viele, dass ich schon seit Jahren denke, dass ich vier Leben lebe, nicht nur eins. Das sei nicht gut, sagt man mir und auch ich weiß, dass ich regelmäßig Pausen brauche um richtig durchatmen zu können. Ich muss gut für mich sorgen, sonst haut es mich aus dem Hamsterrad raus und ich bleibe liegen. Burn out nennt man das. Und weil ich das kenne, will ich es nicht noch einmal haben. Auf drei Dinge achte ich deshalb, wenn es um meine Selbstfürsorge geht.

Edith Leistner beim Akkordeon spielenEdith Leistner spielt Orgel

Aktivität Nummer 1

Das tue ich nicht mehr:

Ich höre oder lese keine negativen Nachrichten.

Das wird in den letzten Jahren immer schwerer. Gerade jetzt in dieser Zeit werden mir von allen Seiten Nachrichten zugetragen. Nachrichten, die Angst machen. Nachrichten, die Panik verursachen. Nachrichten, die vom kämpfen und von Krieg sprechen. Nachrichten, die mit Bildern geschmückt sind, die Dramen zeigen, über die ich nur noch weinen kann. Und Nachrichten, die teilweise so böse sind, dass mir schlecht davon wird. Mich davon zu distanzieren kostet sehr viel Kraft. Denn egal wo ich auftauche, es scheint kein anderes Thema mehr zu geben. Ob es die öffentlichen, privaten oder sozialen Medien sind, oder mal der Plausch mit der Nachbarin, seit Monaten zieht dieses Thema Nummer eins die Freude aus den Menschen. Was Freude macht, zum Beispiel singen oder tanzen, das wird verboten. Und Verbote erhalten in den Schlagzeilen den prominentesten Platz.

Das tue ich statt dessen:

Ich schalte aus, lese und höre Musik.

Damit ich meine (noch) vorhandene Freude nicht verliere, schalte ich Fernsehen und Radio schon gar nicht mehr ein. In den sozialen Medien trenne ich mich konsequent von Menschen und Gruppen, die mir nicht gut tun. Und bei der Nachbarin, die das Thema zur Sprache bringt, versuche ich so schnell wie möglich das Thema zu wechseln. Was bringt es, wenn ich meine Kraft in Dinge stecke, die ich sowieso nicht ändern kann? Also tue ich das, was ich tun kann.

Ich lese tolle Blogartikel. Die von #Anna Koschinski zum Beispiel, die auch die Blogparade #SelbstfürsorgeStärken ins Leben gerufen hat. Oder die von #Karin alias Frau Rührwerk, die mich mit hinein nimmt in ihre nachhaltige Lebensweise, in dem sie mich über ihre Einkochrezepte informiert. Oder #Annette vom netreisetagebuch, die so wunderschön ihre (Kurz-)reisen beschreibt. Und natürlich gibt es noch viele andere schöne Blogs, in die ich gelegentlich reinlese und an denen ich mich erfreue.

Und dann ist da noch die Musik, die ich so liebe. Zu den Dingen, die wahrscheinlich die wenigsten Menschen über mich wissen gehört, dass ich fünf Instrumente eigentlich ganz gut spielen kann. Natürlich nicht alle gleichzeitig und auch nicht alle gleich gut. Saxophon und Flöte zum Beispiel spiele ich nicht so oft. Aber wenn ich mich nach Freude sehne, dann setze ich mich gerne an meine Orgel, oder nehme das Akkordeon oder die Gitarre in die Hand. Wenn ich spiele oder singe vergesse ich die Zeit und danach geht es mir wunderbar gut.

Kann ich aber mal nicht selbst meine Instrumente spielen, dann höre ich gerne Musik, die meiner Seele gut tut. Und da habe ich eine ganz spezielle Favoritin. Das ist #Hauke Kranz, die Tastenflüsterin. Bis jetzt hat sie drei CD’s herausgebracht und ich warte mit Sehnsucht auf die nächste. Ich kann gar nicht mehr zählen, wie oft mich das Hören ihrer Musik schon glücklich gemacht hat.

Waldweg

Aktivität Nummer 2

Das tue ich nicht mehr:

Ich grüble nicht in der Vergangenheit.

Wer schon Mitte 50 ist, so wie ich, der kann mir bestimmt bestätigen, dass es im Leben manchmal Dinge gab, die wir im Nachhinein anders machen würden. Die gibt es bei mir auch. Dass ich zum Beispiel erst mit 46 Jahren das Abitur gemacht habe. Was hätte ich alles machen können, wenn ich mich mit 20 schon auf den Hosenboden gesetzt und ordentlich gelernt hätte? Nein Schluss damit! Es war so. Punkt. Ich halte das „Was-wäre-wenn“-Spiel für so unproduktiv, dass ich es einfach nicht machen will. Dieses Spiel raubt so die Kraft für die Zukunft! Also spiel ich da nicht mit!

Das tue ich statt dessen:

Ich nehme an, wie mein Leben bisher gelaufen ist und entscheide mich dafür, mutig in die Zukunft zu blicken.

Gerade weil es, wie oben beschrieben, im Moment wirklich nicht einfach ist, will ich es zum Trotz machen. Klingt vielleicht komisch, aber für mich sagt es genau das aus, was ich empfinde. Wenn ich noch ein paar Jahre auf dieser Welt leben darf (muss), dann möchte ich die Zukunft, die mir gegeben wird, positiv gestalten. In meinem kleinen Bereich und in meinen kleinen Möglichkeiten möchte ich das tun, was mir möglich ist. Ich will aktiv sein. Vom „Hände-in-den-Schoß-legen“ hat sich die Welt noch nicht verändert. Ich bin ein Täter der guten Taten und will diese auch weiterhin ausüben. Gastfreundschaft üben zum Beispiel in meinen #Ferienwohnungen. Oder Blogartikel schreiben.

David & Goliath Dessous Blog Dessousgeflüster

Aktivität Nummer 3

Das tue ich nicht mehr:

Ich vergleiche mich nicht.

Das habe ich früher gemacht und festgestellt, dass es das blödeste war, das ich tun konnte. Warum? Ich habe mein Selbstwertgefühl daran festgemacht, ob andere mein äußeres oder mein Verhalten gut fanden. Ich kann dir gar nicht beschreiben, wie erleichtert ich bin, seit dem ich das nicht mehr tue. Ein Vergleich mit anderen Menschen führt ins Leere. Denn: Ich habe ein anderes Leben, ich habe einen anderen Körper, ich habe andere Charaktereigenschaften, ich habe ein anderes Umfeld, und so könnte ich noch einige Beispiele dazu nennen. Nicht umsonst soll jener Indianerhäuptling gesagt haben: „Solange der andere nicht in deinen Schuhen gegangen ist, kann er dich nicht beurteilen.“ Tja, und ich mich auch nicht vergleichen. Denn: So ist es eben.

Das tue ich statt dessen:

Ich lebe bewusst im Hier und Jetzt, genieße den Augenblick und bin dankbar dafür.

In diesem Satz steckt eigentlich mein Geheimnis. Damit sammle ich Augenblicke, an die ich mich auch sehr viele Jahre später noch gerne erinnere. Da ist zum Beispiel der eine Kuss. Es war in einer großen Stadt. Mein Mann und ich fuhren mit der U-Bahn. Doch bevor wir dort waren, mussten wir eine sehr lange, sehr steile Rolltreppe hinunter. Genau dort war es. Von Anfang bis Ende der Fahrt standen wir auf der Rolltreppe und küssten uns. Ich weiß nicht mehr, wie viele Leute dort waren, ich weiß auch nicht mehr, welche Tageszeit es war, oder welche Kleidung ich trug. Ich weiß nur noch, dass der Kuss toll war. Einfach so.

Und so einfach ist es auch, wenn ich mir meine Dessous bewusst aussuche und genau darauf achte, dass sie optimal passen. Damit gebe ich diesem Moment die Chance, mich später daran zu erinnern, und vielleicht auch die passende Geschichte dazu zu erzählen. Wer weiß, wen gerade diese eine besondere Geschichte interessiert? Es könnte schließlich jeder Mensch sein, auch du.

Bügel-BH rosa von Lisca Serie Irina

Diese drei Aktivitäten lebe ich in meinem Alltag, damit ich nicht vom Hamsterrad überholt werde. Kennst du sie auch? Hast du vielleicht die eine oder andere Aktivität selbst schon ausprobiert? Schreib mir doch gerne einen Kommentar.

Erotik

Bei der Vorstellung von erotischen Dessous für sinnliche Stunden hat jeder Mensch seine eigene Fantasie. Ich genauso wie du. Da bin ich mir sicher. Was aber sind erotische Dessous wirklich? Und warum hat bestimmte Unterwäsche diesen Namen bekommen? Brauche ich erotische Dessous?

Erotik

Das Wort „erotisch“ ist abgeleitet von dem griechischen Gott Eros. Er ist der Sage nach für die sexuelle Anziehungskraft zwischen Menschen zuständig. Wenn seine Pfeile mit goldener Spitze einen Menschen treffen, so wird es eine glückliche Liebe, so die Sage.

Biologisch gesehen ist in der Entwicklung des Mädchens und des Jungens irgendwann die Zeit gekommen, dass die Sexualhormone erwachen. Ein Junge wird bereit, seinen Samen in den vorbereiteten Körper der Frau zu legen. Die körperliche Funktion zeigt sich am Penis als äußeres Geschlechtsmerkmal. Beim Mädchen sind die äußeren Merkmale die Brüste und der Po.

Hat also „Eros“ mit seinem Pfeil zwei Personen unterschiedlichen Geschlechts* getroffen, beginnt ein gewisses Verhalten, das man in der Tierwelt „Balzverhalten“ nennt. Dazu stellt der männliche Teil seine Kraft dar, in dem er seine Muskeln zeigt. In der Regel mit nacktem Oberkörper. Auch der weibliche Part macht auf sich aufmerksam. Sie betont ihre weiblichen Kurven. Es soll signalisieren: Ich bin bereit, deinen Samen zur Fortpflanzung zu empfangen. Beim männlichen Teil kommt dann als Signal an: „Jetzt Gelegenheit zur Vermehrung! Chance nutzen!“

*Auf andere Möglichkeiten möchte ich in diesem Zusammenhang nicht eingehen.

Dessous

Die äußeren Geschlechtsmerkmale sollen jetzt mit besonders schönen, halb verdeckenden Stoffen in Szene gesetzt werden. Was das konkret ist, hängt von der jeweils gelten Kultur ab. In unserer heutigen Kultur wird Unterwäsche, die zum Zwecke der sexuellen Anziehungskraft angezogen wird, erotische Dessous genannt. Sie besteht fast immer aus (teil-) durchsichtigem Material und betont den weiblichen Körper an Brust und Po.

Die Brust wird bei solchen Dessous dadurch besonders betont, dass sie nach oben gepuscht und von außen nach innen gedrückt wird. Dadurch entsteht ein Spalt, der ähnlich aussieht wie die Pospalte. Beim Po wird viel Fleisch gezeigt. Die Aufmerksamkeit liegt hier auch auf der Spalte, denn der Same des Mannes soll auf dem kürzesten Weg sein Zeil erreichen.

Die weibliche Taille wird betont schmal gezeigt. Das soll die so genannte Jungfräulichkeit symbolisieren. Denn unbewusst ist das männliche Gehirn so programmiert: Je jünger die Frau, desto gesünder ihr Leib, was für einen gesunden Nachwuchs der Garant sein soll. Ob das wirklich so ist, das wird im Zusammenhang mit der sexuellen Anziehungskraft ausgeblendet.

Sinnliche Stunden

Für die Zeugung von neuem Leben ist die hingebende Frau und der gebende Mann die Basis. Doch auch wenn kein neues Leben gezeugt wird, ist Sexualität und Intimität für die meisten Menschen eine wunderschöne Nebensache. Zwischen der Anziehungskraft und der Vereinigung liegt die sinnliche Zeit.

In dieser Zeit geschehen sinnliche Dinge im wahrsten Sinne des Wortes. Die Augen sehen die Schönheit des anderen. Mit den Ohren hört man schöne Worte, Komplimente und noch manches andere. Mit der Zunge kann man allerhand schmecken und die Nase riecht ein Feuerwerk der Gerüche, die der Körper in dieser Zeit absondert. Zu guter Letzt, und doch so wichtig, bekommt die Haut durch die Berührungen viele Gefühle, die ihre Auswirkungen haben. Gerade die Berührung des Pos und der Brüste ist in diesem Spiel besonders wichtig.

Sinnliche Stunden zu zweit machen süchtig und glücklich und wollen so oft wie möglich wiederholt werden. Meine Empfehlung ist deshalb: Gönne dir ein extra schönes Dessous für diese Zeit und erfreue dich daran.

Außenmauer Burg Eltz

Was hat Mobilität und Klimarettung mit Dessous zu tun? Auf den ersten Blick einmal gar nichts. Aber auf den zweiten Blick. Und das solltest du unbedingt wissen.

Was solltest du jetzt unbedingt wissen, was im Zusammenhang mit Mobilität, Klimarettung und Dessous steht?

  1. Richtig pflegen statt wegwerfen
  2. Auf Qualität statt auf Quantität achten
  3. Regional statt weltweit einkaufen

Die richtige Pflege

Wie ist das mit der Pflege deiner Unterwäsche? Behandelst du sie so, dass du sie jahrelang tragen kannst? Je besser du deine Unterwäsche pflegst, desto länger hast du Freude daran. Da kann es sogar sein, dass du viele Jahre deinen LieblingsBH anziehst und auf dieses gute Stück nicht verzichten willst. Liebevoll auf dich und deine Unterwäsche zu achten, das kannst du dadurch, dass du deine Dessous richtig wäscht und mit dem Material gut umgehst.

Bevor du dir etwas kaufst nach dem neuesten Modeschrei, überlege dir einmal, ob es auch ein schickes Teil aus einer vergangenen Modesaison sein darf. Was nicht neu produziert werden muss, schont auch die Umwelt.

Qualität ist besser als Quantität

Möchtest du kratzende Spitze oder drückende Bügel oder etwa ein schnell ausleierndes Unterbrustband? Natürlich nicht. Qualitätsmerkmale dieser Art merkst du allerdings nicht sofort bei einem Neukauf. Aber wenn du so etwas entdeckst, mache dich schlau, bei welchem Hersteller das passiert. Am besten merkst du dir das und achtest in Zukunft genau darauf. Es ist sowieso die bessere Wahl, vor dem Neukauf von Unterwäsche genau zu überlegen, was du willst. Und optimal passend soll es unbedingt auch sein.

Oft sind es nicht die großen „Verkaufstempel“, die echte, gute Qualität haben, sondern die kleinen, dir vielleicht bis jetzt, unbekannten Hersteller. Eine intensive Recherche diesbezüglich lohnt sich immer.

Warum weltweit und nicht regional?

Stopp! Bevor du jetzt deinen super tollen, optimal passenden BH in einem Onlineshop kaufst, muss ich noch ein paar ernste Worte mit dir sprechen.

Es gab Jahre, da verkaufte ich dir gerne Dessous aus meinem Onlineshop. Ich wusste, dass ich gute Qualität habe. Heute jedoch verkaufe ich nichts mehr, denn meinen Onlineshop gibt es nicht mehr. Und weißt du auch warum? Weil die Großen, die nicht nach Nachhaltigkeit und Umweltschutz schauen, die Kleinen kaputt machen.

Da geht es nicht um Qualität, sondern um Gewinn. Und zwar um deren Gewinn. Die große Krake ist schon überall! Und wenn du auf die Autobahnen guckst, wo tausende LKW’s die online bestellte Ware von A nach B transportieren, dann stellst du vielleicht fest, dass das mit der Klimarettung soweit nicht her ist. Ohne Rücksicht auf die Umwelt oder Nachhaltigkeit, damit die nächsten Generationen noch etwas von unserer schönen Welt haben, wird in die eigene Tasche gewirtschaftet.

Dabei hat jeder denkende Mensch in der Zwischenzeit festgestellt, dass es so eigentlich nicht weitergehen kann. Wenn es irgendwie möglich ist, dann ist es hundertmal besser regional einzukaufen, als online über die ganze Welt. Die Frage, die ich mir selbst deshalb immer stelle lautet: Was kann ich als einzelne Person tun, wenn ich nur in meinem kleinen Bereich die Chance dazu habe, etwas zu verändern?

Wie siehst du das? Schreibe mir gerne einen Kommentar.

Schmuckkästchen

„Ich? Wertvoll? Das kann ich nicht glauben.“ Denkst du auch so? Dann lass mich dir heute sagen: Es gibt viele Frauen, die den Satz: „Du bist wertvoll“ noch nie in ihrem Leben gehört haben. Weder von jemand anderes, noch sagen sie ihn sich selbst. Das ist sehr traurig. Denn:

Wie der Wert einer Sache ist, so behandle ich sie.

Ganz buchstäblich übertragen bedeutet das: Wenn du dir nichts wert bin, behandelst du dich auch so und gönnst dir nichts Gutes. Besonders deine Unterwäsche spiegelt wieder, was du dir wert bist. „Die sieht ja sowieso keiner außer mir,“ ist der häufigste Gedanke, den du dir aber nicht bewusst machst.

Es ist traurig. Und es macht mich traurig! Für mich ist jede Frau wertvoll. Ich möchte es laut hinausrufen und dir sagen: Du bist wertvoll! Zeige dir das mit schöner und optimal passender Unterwäsche.

An mir gibt es nichts, was wertvoll ist.

Aber es gibt doch so viel, was nicht wertvoll ist an mir, denkst du vielleicht. Und mit diesen Gedanken bist du nicht alleine. Es gibt viele Frauen, die mit sich und ihrem Körper unzufrieden sind.

Vera zum Beispiel mag ihre Brüste nicht leiden. Sie sind ihr viel zu groß. In ihren Gedanken nennt sie sie „Monsterbusen“. Noch nie hat sie an ihren Riesenbrüsten Freude gehabt. Immer nur Last. Wenn Vera an den Kampf denkt, den sie immer hat wenn sie einen neuen BH kaufen muss, wird ihr schlecht. Sie findet: hässliche Brüste braucht niemand zu sehen, auch nicht eine BH-Verkäuferin.

Ursula hingegen mag ihren Po nicht. Wie oft denkt sie: „Ich hasse meinen Fettarsch“. Im Vergleich zu anderen hat sie einfach nur eine unmögliche Poform. „Nicht dran denken und einfach drauf sitzen“, das ist ihre Devise. Und so wird es mit den Pobacken auf die Dauer auch nicht besser. Sie gönnt ihrem Po deshalb nie die Chance, von einem hübschen Höschen bedeckt zu sein. In ihrer Schublade befinden sich nur altmodische und unscheinbare Höschen.

Toni ist mit ihrem Bauch nicht zufrieden. Sie findet ihn unförmig und quaddelig. In Gedanken nennt sie sich selbst „die, die mit dem Schwimmring kämpft“. Und wie oft hat sie schon versucht, diesen Schwimmring los zu werden. Aber es klappt nicht. Im Gegenteil: Es wird immer schlimmer. Wenn Toni einmal nackt vor dem Spiegel steht, dann dreht sie sich schnell ganz angeekelt weg.

Silvi mag ihre Oberschenkel nicht. Wie oft sieht sie andere Frauen, die lange, dünne Beine haben. Sie hingegen ist klein und alles Fett scheint sich in den Oberschenkeln zu lagern. Sie kann es sich nicht leisten, ohne lange Hose zu gehen. Falls sie es doch tut, scheuert sich die Haut an der Innenseite ihrer Schenkel wund. Darauf hat sie keine Lust. Den Traum, hübsche Dessous mit den passenden Strümpfen anzuziehen, hat sie schon lange aufgegeben.

Vera, Ursula, Toni und Silvi haben ein großes Problem. Aber sie sprechen mit niemandem darüber. Die eigenen Gedanken suggerieren ihnen, dass sie dann von dem Gegenüber abgelehnt werden. Und in der Tat ist das ja auch schon vorgekommen. Vera, Ursula, Toni und Silvi brauchen jemand, der ihnen sagt:

Du bist wertvoll!

Und jetzt Hand aufs Herz. Wie ist es bei dir? Wo hast du dein Problem? Welches Körperteil kannst du nicht annehmen?

Kritisierst du deine Brust, so wie Vera?

Focusierst du deine negativen Gedanken auf deinen Po, so wie Ursula?

Hast du Schwierigkeiten mit deinem Bauch, so wie Toni?

Sind deine Schenkel dein Problem, so wie bei Silvi?

Oder gehörst du zu den ganz Unzufriedenen, dass du weder Brust, noch Po, Bauch oder Schenkel magst?

Lass dir heute sagen: Du bist wertvoll.

Egal wie dein Körper aussieht, du solltest wunderschöne Unterwäsche tragen. Signalisiere dir selbst, dass du etwas wert bist. Und nicht nur ein bisschen, sondern viel. Schicke deine negativen Gedanken in die Wüste und tausche sie mit positiven aus. Und genau so mache es mit deiner Unterwäsche. Tausche die alten Stücke mit schönen neuen Dessous.

Du hast noch nie wunderschöne, wertvolle Unterwäsche getragen? Das solltest du ab sofort ändern! Sei es dir wert und suche dir jetzt ein wunderschönes Dessous.

Dieser Artikel entstand im Rahmen der #Blognacht mit Anna Koschinski