Dessous auf der Mauer

Wenn du an Barrieren denkst, sind deine Gedanken möglicherweise nicht sofort bei den Dessous. Eher vielleicht bei Gebäuden, die Menschen mit eingeschränkter Beweglichkeit nicht so einfach erreichen können, weil sie durch ein Hindernis versperrt sind. Die Barrieren im Kopf, die du im Zusammenhang mit Dessous haben kannst, sind ganz anderer Natur. Vielen Dank an Martin Schienbein, der mir die Idee zu diesem Artikel ganz barrierefrei geliefert hat.

Seit Jahren träumt Susan davon, sich ein paar wunderschöne Dessous zu kaufen. Was dagegen spricht, sind ihre Barrieren im Kopf. In Gedanken tauchen immer dieselben Gründe auf, die sie davon abhalten.

Barriere Nummer 1: Ich habe nicht die Figur!

Schon als Kind war Susan etwas kräftiger als alle anderen Kinder. Pummelchen war ihr Spitzname und sie hasste ihn. Als ihre weiblichen Rundungen anfingen zu wachsen, war sie zuerst einmal glücklich. Aber dann stellte sie fest, dass das Wachstum an diesen Rundungen fast nicht mehr aufhören wollte. Wenigstens ist meine Taille noch sichtbar, tröstete sie sich. Aber von der Modelfigur war sie meilenweit entfernt. Für schicke Dessous ist eine Modelfigur ein Muss. Das ist ihre Meinung.

Barriere Nummer 2: Ich bin nicht schön genug!

Susan war nicht nur pummelig, sondern hatte auch schon sehr früh die so genannten Schwangerschaftsstreifen. Obwohl sie noch nie schwanger war, hatten diese sich einfach eingestellt. Trotz aller Versuche, diese Streifen weg zu bekommen, blieben sie hartnäckig da. Als ihr ein Arzt sagte, dass ein schwaches Bindegewebe dafür verantwortlich sei, fand sie das nicht sehr hilfreich. Bevor ich schicke Dessous anziehe, will ich eine makellose Haut haben, denkt sie.

Barriere Nummer 3: Ich habe keinen Partner!

Warum auch immer fand Susan keinen Partner fürs Leben. Die Gedanken, dass es wegen ihrem Äußeren ist, setzten sich immer mehr in ihrem Kopf fest. Mit den Jahren wurde diese Gedankenmauer immer höher. Susan meint zu wissen, dass man schöne Dessous nur für einen Partner anzieht. Und den hat sie nicht. Also brauche ich auch keine schicken Dessous. Das ist ihre Meinung.

Überraschende Begegnung mit Folgen

Susans Barrieren im Kopf hätten sich bestimmt noch mehr manifestiert, wenn sie nicht die Begegnung mit einer besonderen Frau gemacht hätte. Diese Frau wurde mit der Zeit zur Vertrauten von Susan. Sie konnten über alles reden. Auch und besonders über ihren Körper und dass Susan sich gerne schicke Dessous kaufen würde, aber nicht traute. Der Rat für Susan war: Tu es für dich selbst. Fange mit kleinen Schritten an, dich selbst zu lieben.

Die Hüllen fallen langsam

Als Susan endlich allen Mut zusammen nimmt und ein paar schicke Dessous kauft, holt sie sich den Rat ihrer Vertrauten. Sie will auf deren liebevolle und aufbauende Kommentare auf keinen Fall verzichten. Mit der Zeit wirken die aufbauenden Worte und Susan wird immer selbstbewusster. Jedes weitere schicke und passende Dessous unterstreicht ihre eigene, besondere Persönlichkeit. Mit Hilfe ihrer Vertrauten hat Susan ihren Selbstwert gefunden.

Hattest du bezüglich Dessous auch deine Barrieren im Kopf? Wie bist du sie los geworden? Schreibe es mir doch gerne in einem Kommentar.

Sonnenuntergang über dem Bodden

Wie definierst du den Unterschied zwischen Unterwäsche, Lingerie und Dessous? Das ist auf den ersten Blick einfach. Schalte mal dein Kopfkino an und sieh, was dabei herauskommt. Ist es vielleicht irgendetwas nebliges, verschwommenes, oder ist dir alles klar? Mir war es lange nicht klar und deshalb habe ich Wikipedia befragt und in einem Wörterbuch geforscht.

Unterwäsche

Zuerst Wikipedia und das Wörterbuch fragen

Zitat: „Unterwäsche oder Unterkleidung (…) bezeichnet Kleidungsstücke, die unter anderen Kleidungsstücken (Unterwäsche) direkt auf der Haut getragen werden und wegen des direkten Körperkontaktes regelmäßig gewaschen werden müssen (Unterwäsche)“.

Prima. Logisch. Ein klares, deutsches Wort und gut verständlich.

Lingerie

Nun zur Lingerie.

Zitat: „Lingerie steht für *Unterwäsche, *Reizwäsche.“

Mit gerunzelter Stirn sitze ich da und frage mich, ob das alles ist. Ja. Ist es. Hmmm … Das hilft mir nicht weiter. Ich nehme also das Wörterbuch zur Hand und schlage nach. Hier finde ich heraus, dass „Lingerie“ die wörtliche Übersetzung des Wortes „Damenunterwäsche“ ist. Unter den Erklärungen zu Aussprache und Silbentrennung steht im Wörterbuch noch „provocative lingerie“. Dieses englische Doppelwort wird übersetzt mit „aufreizende Dessous“.

Dieses Stichwort ist eine wunderbare Überleitung zum nächsten Wort. Ich gebe „Dessous“ bei Wikipedia ein und finde erst mal nichts. Waaaaasss? Doch gleich darauf sehe ich die Weiterleitung zum Wort „Reizwäsche“.

Dessous

Zitat: „Als Reizwäsche oder Dessous … werden Kleidungsstücke bezeichnet, die dazu dienen können, den Geschlechtspartner sexuell zu erregen oder auch die eigene Eitelkeit zu befriedigen. Dies ist … Kleidung aus dem Bereich der Unterwäsche, die speziell aus Materialien hergestellt wird, die als erotisierend empfunden werden, … beispielsweise Samt, Spitze oder Satin. Diese Wirkung wird zusätzlich mit speziellen Schnitten unterstrichen. … Häufig werden elegantere und hochwertig verarbeitete Wäscheteile als Dessous bezeichnet, während provokantere Wäsche, insbesondere in bestimmten Farben wie Schwarz oder Rot, eher als Reizwäsche bezeichnet wird.“

Prima. Gefunden. Dessous sind also elegante und hochwertig verarbeitete Wäscheteile.

Die Lösung scheint also ganz einfach:

Unterwäsche (deutsch) = Lingerie (englisch) = Dessous (französisch)

Mentalität und Mode im entsprechenden Sprachraum

Und doch wird jedes Wort im entsprechenden Sprachraum irgendwie anders belegt. Je nach dem, was die hervorgehobene Eigenschaft der Menschen ist, die in diesem Sprachraum leben.

„Unterwäsche“ klingt pragmatisch und praktisch. „Lingerie“ hat einen hölzernen Klang und wirkt prüde. „Dessous“ hingegen klingt irgendwie geheimnisvoll und schön. Spiegelt das nicht irgendwie die Mentalität des jeweiligen Landes wieder? Oder die Art, wie über Intimität und sexuelle Zweisamkeit gedacht wird?

Erstaunlich ist, dass auch die Begrifflichkeiten der Modewelt die jeweilige Mentalität aufgreifen. Dem Wort „Unterwäsche“ werden praktische, weiße Kleidungsstücke zugeordnet, die bei mindestens 60° C gewaschen werden können. Hinter dem Wort „Lingerie“ verstecken sich meistens Kleidungsstücke, die viel Haut bedecken und aus kuschelig weichem Stoff bestehen. Wenn für die Unterbekleidung das Wort „Dessous“ verwendet wird, findet man immer solche Kleidung, die mehr Haut zeigt und mit Schnitt und Stoff auf sich aufmerksam macht.

Warum braucht man dann in der deutschen und englischen Sprache ein zusätzliches Wort, wenn es um den Zweck der Intimität und Zweisamkeit geht und in der französischen Sprache nicht? Reizwäsche (deutsch), provocative lingerie (englisch). Legen Franzosen also tatsächlich mehr Wert auf §ex? Ist Paris also schon immer die „Stadt der Liebe“?

Meine These ist, dass die Deutschen und die Engländer den Akt der Liebe aus dem normalen Alltagsleben trennen und deshalb ein zusätzliches Wort kreiert haben. Für Franzosen scheint es im Leben so integriert zu sein, dass kein weiteres Wort mehr nötig ist.

Bist du auch dieser Meinung, oder siehst du das anders? Hinterlasse gerne einen Kommentar.

Lauenburger Schlossfigur

„Du hast keine Bikinifigur, möchtest aber eine?“ Diese Frage wird dir schon lange vor dem Sommer von vielen Experten gestellt, die sich auf die Gewichtsabnahme spezialisiert haben.

Was ist aber eine Bikinifigur? Und woher weißt du, wann du sie erreicht hast?

Die Norm der Bikinifigur

Irgendwie scheint es eine Norm zu geben, die festlegt, wann du als Frau die richtige Bikinifigur hast. Doch wer gibt dieser Norm Inhalt? Was musst du wissen, damit du dieser Norm entsprechen kannst? Was ist das für ein Schönheitsideal, das zu erreichen sich lohnt, damit du eine Bikinifigur hast?

Die mir bekannte Norm zur Bikinifigur heißt:

Betonte Brüste – betonter Po – flacher Bauch – sichtbare Taille

Was ist aber, wenn du in einem der vier Punkte nicht in die Norm passt? Möchtest du dann trotzdem deine Bikinifigur erreichen? Um dorthin zu kommen, kannst du dir den Rat von Fachleuten holen. Meistens sind es Kurse fürs Abnehmen oder für die Fitness. Hier wird dir gezeigt, was du tun musst oder lassen solltest, damit du deine gewünschte Bikinifigur erreichst. Solche Kurse kosten Geld. Je nach dem, wie erfolgreich der Trainer bisher war, oder je besser die Werbung dafür ist, desto teurer ist der Kurs.

Du kannst dir aber auch Informationen holen und alleine probieren, deine Bikinifigur zu erreichen. Konzentration, Selbstdisziplin und Durchhaltevermögen ist das, was du dazu brauchst. Ob du es alleine probierst oder einen Kurs machst.

Die Bikinifigur nicht erreicht?

Was ist aber, wenn du deine Bikinifigur nicht erreichst? Vielleicht hast du viel Geld ausgegeben und du hast es trotz absoluter Selbstdisziplin nicht geschafft? Du hast jetzt die Möglichkeit, ein weiteres Mal zu probieren, ob du deine Bikinifigur doch erreichen kannst. Aber wenn das beim zweiten, dritten oder sogar vielfachen Versuch immer noch nicht geklappt hat? Mit jedem Versuch und dem damit verbundenen Scheitern, liegt dein Selbstwert zertrümmert am Boden. Du fühlst dich als absolute Versagerin.

Meine Alternative zur Bikinifigur

Anstelle von vielen Kursen oder harter Selbstdisziplin habe ich dir ein einfaches und kostenloses Rezept.

Nimm dich an, wie du bist.

Mit dieser Einstellung erlaubst du es dir, nicht der Norm zu entsprechen. Denn in Wirklichkeit passt sowieso niemand in irgendeine festgelegte Norm. Weder in die der Bikinifigur, noch in die von irgendwelchen Traummaßen von vorgegebener Mode.

So individuell wie du bist brauchst du keine Bikinifigur.

Spitzen-BH

Wenn dir die Abkürzung BH begegnet, welches Bild hast du dann im Kopf?

Das, oder?

Je nach Kontext ist BH jedoch nicht gleich BH.

Ich kenne drei BH und du?

Der erste BH = der Büstenhalter

Dieser BH ist ein Kleidungsstück. Es gehört in die Kategorie der Unterwäsche und wird direkt auf der Haut getragen. Im Englischen heißt dieser BH „bra“ und wird der Gattung „Lingerie“ zugeordnet. Im Französischen heißt dieser BH „le bustier“ und ist in der Kategorie „Dessous“ zu finden.

Über diesen BH gibt es viel zu erzählen. Ich habe darüber schon so manche Geschichte geschrieben, die du in meinem Blog lesen kannst.

Der zweite BH = der Bauherr

Im Kontext rund um das Bauen ist der BH ein Bauherr. Aber auch eine Frau kann ein BH sein. Dann ist sie die Bauherrin. Da ich hier auf meinem Blog hauptsächlich für Frauen schreibe, bitte ich die männlichen Leser mit einem Augenzwinkern, dass sie mir die Einseitigkeit verzeihen, wenn ich jetzt nur von der Bauherrin spreche.

Eine BH ist in diesem Zusammenhang die Person, die bestimmt wie und was gebaut wird. Sie bezahlt aber auch alles. Und wenn sie das nicht tut, dann kann ihr was blühen.

Wer schon mal als BH gebaut hat, der kann davon ein Lied singen, wie teuer das werden kann. Du kannst dir wirklich sehr viele BH = Büstenhalter kaufen, wenn du nicht baust. Der geht bei weitem nicht so ins Geld.

Aber natürlich braucht eine BH auch einen BH. Und gerade im Baugewerbe, bei denen Männer ihrer Kraft wegen immer noch in der Mehrheit sind, ist es besser dass eine BH den optimal passenden BH trägt. Auf einer Baustelle ist das immer von Vorteil.

Der dritte BH = der Begleithund

Im Kontext rund um die Hundeausbildung gibt es auch einen BH. Auch hier bleibe ich wieder bei der weiblichen Form und dann ist dieser BH eine Begleithündin. Wenn du eine BH fragst, was ihre Aufgabe ist, dann wird sie dir das wahrscheinlich ganz genau sagen. Nein. Natürlich nicht, sondern bellen. Denn eine BH ist sehr wichtig. Sie begleitet einen Menschen im Alltag und ist dazu speziell ausgebildet. Am bekanntesten sind wohl die BH, die blinde Menschen begleiten. Es gibt jedoch noch viel mehr Bereiche, in denen eine BH eingesetzt wird.

Eine BH wird man nicht so einfach. Oft kommt sie wegen ihrer Gene schon vor der Geburt in die engere Auswahl. Wenn dann ihr Charakter noch passt, dann erhält sie eine ganz spezielle Ausbildung. Diese Ausbildung kann lange dauern und beinhaltet oft mehrere Prüfungen. Eine BH ist absolut loyal und zuverlässig.

Und was ist nun was? Hier ein Rätsel für dich, bei dem Kopfkino erlaubt ist.

Eine BH ist mit ihrer BH in deren BH auf dem Weg zum Rohbau. 😉

Viel Spaß. Wenn du die Antwort weißt, schreib sie doch gleich in den Kommentar.

ordentlich aufgeräumte Dessous

Die regelmäßige Aufmerksamkeit für meine Dessous ist so alltäglich, dass ich oftmals gar nicht bewusst darüber nachdenke. Die kürzeste Routine ist die tägliche. Das An- und Ausziehen. Durch das Waschen bekommen die Dessous im wöchentlichen Turnus ihre Aufmerksamkeit. Und dann ist da noch die Zeit, meine alten Dessous auszusortieren und neue zu kaufen. Im Rahmen der #Blognacht mit AnnaKoschinski habe ich meine Gedanken dazu niedergeschrieben.

Morgens anziehen

Ich bin zwar kein Morgenmuffel, aber ich brauche vom Aufwachen bis zur Tagesroutine schon so meine Zeit. Bis ich mal auf Touren bin, geht alles langsamer. Den Start in den Tag beginne ich nicht mit Stress und Hektik. Beim Anziehen meines BHs lasse ich mir Zeit. Es ist mir wichtig und deshalb konzentriere ich mich darauf. Mein BH muss richtig sitzen. Nichts darf reiben, drücken oder scheuern. Ich habe beim Anziehen meines BH meine eigene Methode. Aber ich weiß, dass es noch mehrere Möglichkeiten gibt, und dass andere Frauen es anders machen.

Wenn ich dann angezogen und aufgehübscht bin, kann der Tag für mich beginnen. Stunde für Stunde verrinnt und schon ist es wieder Abend und Zeit zu Bett zu gehen.

Abends ausziehen

Obwohl ich immer den optimal passenden BH trage, bin ich froh, wenn ich ihn abends wieder ausziehen kann. Es ist eine Erleichterung für Schulter, Nacken und Haut. Bevor ich zu Bett gehe, überlege ich, was am folgenden Tag ansteht und suche die Kleidung entsprechend aus. Das mache ich wirklich jeden Abend, egal wie müde ich bin. Für mich ist das so wichtig, wie Zähne putzen. Aber auch das machen andere Frauen anders. Es muss ja nicht jede so machen wie ich. 😉

Schmutziges waschen

Die Tage vergehen und schon ist wieder eine Woche vorbei. Im wöchentlichen Rhythmus wird bei mir die Wäsche gewaschen. Früher, als noch alle meine Mädels da waren, musste häufiger gewaschen werden. Aber so eine Wäschetrommel sollte wenigstens so gefüllt sein, dass sich die verbrauchte Energie lohnt. Auf nachhaltiges Denken musste ich diesbezüglich nicht erst aufmerksam gemacht werden.

Beim Waschen erhalten meine Dessous eine Sonderbehandlung. So Zartes und Feines muss ins Wäschesäckchen. Dabei kann schon auch mal ein Malheur passieren, das nicht gewollt ist.

Altes aussortieren

Nicht täglich und auch nicht wöchentlich, aber doch regelmäßig müssen sich meine Dessous einer Prüfung unterziehen.

Da kommt alles aus der Schublade raus und es wird aussortiert. Fragen, die der BH überleben muss, damit er wieder in die Schublade darf, sind folgende:

-passt er noch optimal?

-ist das Material noch in Ordnung?

-mag ich ihn noch leiden?

Wenn der BH nicht mehr optimal passt, kann das zwei Gründe haben. Erstens könnte ich zugenommen haben oder zweitens könnte ich abgenommen haben. Es ist erstaunlich, dass an den Brüsten bereits wenige Kilo sichtbar sind. In beiden Fällen kommt der BH auf den Stapel: Aussortieren!

Viel zu oft habe ich die Erfahrung gemacht, dass es sich nicht lohnt, darauf zu warten, bis ich wieder optimal in einen bestimmten BH hineinpasse. Jetzt weiß ich: Das wird nie geschehen.

Wenn bei einem BH das Material nicht mehr in Ordnung ist, dann kann sich das auf verschiedene Weise zeigen. Ist der Verschluss noch in Ordnung? Haben die Träger noch Elastizität? Sind Bügel und Stäbchen (falls der BH welche hat) noch fest und trotzdem biegsam? Ist der Stoff noch schön oder schon dünn geworden? Ist die Spitze überall noch heil? Wie sehen die Nähte aus? Sind irgendwo Fäden gezogen?

Früher habe ich gedacht, dass ich vielleicht irgendwann das gute Stück wieder flicken könnte. Aber viel zu oft habe ich die Erfahrung gemacht, dass es dann im Flickkorb lag und vergessen wurde. Also kommt heute ein BH, der bei der Beantwortung dieser Fragen durchs Raster fällt, ebenfalls auf den Stapel: Aussortieren!

Ein Höschen, das seinen Platz in der Schublade behalten will, muss dieselben Fragen aushalten. Ausgeleierte oder durchgesessene Höschen sorgen meist dafür, dass ich sie nicht mehr leiden mag und sie zum Stapel: Aussortieren! kommen.

Manchmal bin ich traurig und trotzdem gleichzeitig froh. Nämlich dann, wenn mein jahrelanger LieblingsBH auf dem Stapel „Aussortieren“ landet. Das heißt für mich nämlich: Es ist Zeit für einen neuen.

Neues kaufen

Ich mag mir gerne neue Dessous kaufen, weil ich mich gerne schön mache. Von unten fange ich da an. Mit den Lebensjahren habe ich gelernt, was mir steht, was mir passt und was ich will. Als Fachfrau weiß ich auch, wie wichtig es ist, mich vorher nochmals genau auszumessen. Viel zu oft habe ich die Erfahrung gemacht, dass sich mein Körper verändert hat. Also passe ich meine Dessous an mich an und nicht anders herum.

Wie ist es bei dir? Gönnst du deinen Dessous auch regelmäßig die Aufmerksamkeit, die sie verdienen? Morgens, abends, wöchentlich und im größeren Turnus? Wann ist bei dir Zeit um Altes auszusortieren und dir Neues zu kaufen? Schreib mir gerne einen Kommentar.

Meeresufer

Authentisch sein in Dessous, das ist doch eigentlich selbstverständlich. Schließlich sind Dessous Unterwäsche und dabei gibt es doch quasi keine Möglichkeit, unecht zu sein. Es ist doch ganz einfach in Dessous authentisch zu sein, wo doch der nackte Körper, der darunter steckt, keine andere Möglichkeit gibt, als echt und real zu sein. Oder irre ich mich da?

Als ich über Margaretha Schedler auf die Blogparade von Rosa Pessl #authentischsein aufmerksam wurde, stellte ich mir konkret die Frage: Ist es wirklich einfach, authentisch in Dessous zu sein? Was gehört dazu und was bedeutet das konkret für mich?

Echtheit im Sinne von Ursprünglichkeit

Um der Sache etwas näher zu kommen, wagte ich einen Blick auf die Bedeutung des Wortes „Authentizität“ bei Wikipedia. Da steht zu lesen: „Authentizität ist Echtheit im Sinne von Ursprünglichkeit.“ Gut. Mein Körper ist ganz natürlich, also logischerweise auch ursprünglich. Da sprießen Haare, wo ich sie nicht will und die Brüste hängen, dass ich nicht zufrieden bin. Der Po ist auch nicht mehr so straff, wie ich es mir vorstelle. Aber gut. Ursprünglich auf jeden Fall. Und dann verpacke ich meine Ursprünglichkeit in tolle Dessous und schon bin ich authentisch in Dessous. 😉

Oder etwa nicht? Echt muss ich von innen heraus sein, damit es nach außen wirkt. Damit diese Wirkung auch zu sehen ist, auch wenn man sie eigentlich nicht sieht, weil Dessous unten drunter getragen werden, trainiere ich und hoffe, dass dieses Training irgendwann so verinnerlicht ist, dass ich nicht mehr nachdenke, sondern einfach bin. Drei Dinge tue ich dazu in regelmäßigen Abständen:

Ich schau mich an,

ich nehme mich an,

ich ziehe mich an.

Steine am Ostseestrand

Meine Ursprünglichkeit in Dessous entdecken

Anschauen

Das Anschauen meines Körpers ist ganz einfach. Von Zeit zu Zeit stelle ich mich einfach nackt vor einen Ganzkörperspiegel und lass meine Augen über meine weiblichen Formen gleiten. Meine Brüste, meinen Po. Einfach nur so. Ohne Wertung. Im Fachjargon nennt man das, den Ist-Zustand bestimmen. An meinem Körper kann ich erkennen, was bisher in meinem Leben passiert ist. Die Zeit ist nicht spurlos an mir vorbei gegangen. Ich sehe, dass ich schon mehr als ½ Jahrhundert lebe, dass ich Kinder geboren und gestillt habe und dass von meiner Figur, die ich mit 20 Jahren hatte, nicht viel übrig geblieben ist. Die eine oder andere Geschichte zu diesem Thema habe ich in meinem Blog schon geschrieben.

Annehmen

Das Annehmen meines Körpers ist schon die höhere Disziplin. Ich gebe ehrlich zu: Mir fällt es nicht immer leicht. Es ist ein Training, gut von mir zu denken. Manchmal gelingt es schlechter, manchmal besser. Wie schnell hat sich ein negativer Gedanke in meinem Kopf festgesetzt. Zum Beispiel, dass irgendeine andere Frau schöner ist als ich. Festere Brust, strafferer Po, schönere Taille, und so weiter. Ich versuche dann, diese Gedanken so schnell wie möglich wieder aus meinem Kopf zu verbannen.

Anziehen

Irgendwann wird es kalt, so nackt vor dem Spiegel zu stehen. Ich beginne, mich anzuziehen. Und womit beginne ich? Mit einem Kleidungsstück, das meinen Po bedeckt, natürlich. Und dann mit einem Kleidungsstück, das meine Brust bedeckt. Also mit Höschen und BH. Beides muss unbedingt optimal passend sein. Erst dann fühle ich mich wirklich wohl. Mich selbst anzunehmen fällt mir viel leichter, wenn meine Unterwäsche richtig passt. Ich achte darauf und schaue nochmals genau hin, wenn irgendetwas unangenehm ist. Wenn nötig, messe ich mich nochmals aus und kaufe mir neue Dessous.

Oberflächlich gesehen, ist es einfach, authentisch in Dessous zu sein. Aber Authentizität kommt immer von innen und wird nach außen sichtbar. Auch und gerade bei Dessous.

Wie siehst du das? Gehören Dessous für dich zum Ausdruck von Authentizität? Schreib mir doch gerne einen Kommentar.

Dessous im Koffer

Wenn mich das Fernweh packt, dann denke ich an meinen Koffer. Und natürlich auch an das, was in meinen Koffer hineingepackt werden soll. Dessous zum Beispiel.

Als mich Kathy von Ahoiundmoinmoin auf die Blogparade #Fernweh2021 von Sabine aufmerksam gemacht hat, fiel mir das Spiel ein, das wir als Kinder gerne gespielt haben. Es nannte sich „Ich packe meinen Koffer …“

Sicher kennst du das auch noch. Die Kuriositäten die da manchmal von den Mitspieler/innen eingepackt wurden, war ein Spaß an sich. Da sollte zum Beispiel einmal der Frosch vom Nachbarn oder das bereits verspeiste Frühstücksei mitgenommen werden. Ich muss heute noch darüber lachen, wenn ich daran denke. Nicht im Entferntesten dachten wir als Kinder an die Unterwäsche, die heute für jede Reise die Basis ist.

Der Inhalt meines Koffers, der mit mir auf Reisen geht, sieht heute ganz anders aus. Da gibt es weder Frösche noch Frühstückseier. 😉 Da überlege ich mir ganz genau, was ich mitnehmen möchte, denn ich reise gerne mit leichtem Gepäck. Bei der Planung stelle ich mir drei Fragen. Je nach dem, wie die Antwort ausfällt, wird der Koffer gepackt.

1. Wie lange bin ich weg?

Auf die Menge kommt es an, wenn ich eine Kurzreise oder eine Fernreise mache. Vielleicht ist es ja auch was dazwischen. Meine Pi-mal-Daumen-Regel heißt hier: So viele Tage, so viele Höschen plus eins oder zwei als Ersatz. Für den BH wäge ich ab, wie oft ich wechseln muss und ob es für ein bestimmtes geplantes Event ein zusätzlicher sein soll.

Frage 2: Welches Verkehrsmittel nutze ich?

Ob ich mit Flugzeug, Schiff, Bus, oder Auto unterwegs bin, dazu ist es eigentlich nicht wichtig zu wissen, was in meinem Koffer ist. Er wird ja separat mitgenommen. Aber welche Unterwäsche ziehe ich am Reisetag an? Sie muss unbedingt super bequem sein und darf weder scheuern noch reiben. Vielleicht ist es in diesem Fall der LieblingsBH? Er hat schon seit Jahren jede Reise mitgemacht und sich somit echt bewährt.

Frage 3: Was tue ich in meinem Urlaub?

Ach ja. Da kommt wieder Fernweh auf. In meinem Urlaub entdecke ich gerne neue Landschaften. Ausflüge zu Fuß müssen drin sein, damit ich meine Umgebung mit allen Sinnen genießen kann. Warmer Sandstrand am Meer oder ein brausender Wasserfall in den Bergen lassen Urlaubsgefühle bei mir aufkommen. Aber auch Geschichte und Kultur dürfen im Urlaub nicht zu kurz kommen. Alte Ruinen zu besichtigen, da schlägt mein Herz höher. Auch ein schöner Folkloreabend, in dem landestypsche Trachten und Tänze gezeigt werden, darf im Urlaub als besonderes Event mal drin sein. Für alle diese Fälle brauche ich meine optimal passende Dessous.

Meine Unterwäsche muss sitzen wie eine zweite Haut. Ich achte deshalb nicht nur zu Hause darauf, von unten bis oben richtig angezogen zu sein. Auch bei jeder Reise denke ich daran, dass ich die richtige Auswahl an Höschen und BH in meinen Koffer packe. Denn nichts ist mir unangenehmer, als wenn ich im Urlaub nicht das optimal Passende dabei habe. Wenn ich das Gefühl habe, dass mir dabei etwas fehlt, kann es sogar vorkommen, dass ich kurz vor dem Urlaub noch neue Dessous kaufe.

Wie ist das bei dir? Ist deine nächste Reise schon geplant? Dann denke an dein optimal passendes Dessous.

Risiken und Nebenwirkungen

Hast du schon einmal im Internet zum Thema „Dessous“ eine Recherche durchgeführt? Ich schon. Was ich da erlebt habe! …  Ein neues Medikament ausprobieren zu müssen, ist fast ein Klacks dagegen, denn: Eine Internetrecherche zu Dessous birgt Risiken und Nebenwirkungen.

„Du musst nur die richtigen Schlüsselwörter eingeben, wenn du Erfolg haben willst.“ Diesen Satz, von vielen Experten zitiert, habe ich im Ohr, bevor ich loslege. Folgerichtig überlege ich mir genau, was ich eingeben will. Ich stelle mir also zuerst die Frage, welche Informationen ich genau suche. Fachwissen zu Dessous will ich finden. Also müsste das Wort „Dessous“ doch auch das richtige Schlüsselwort sein. Gedacht – Getan.

Risiken

Wenige Augenblicke später wirft mir die Suchmaschine ihre Ergebnisse aus. 265.000.000 ist die Zahl der Treffer, die mir entgegenploppt. Dazu viele, viele Fotos. Fotos, auf denen immer eine Frau dargestellt ist, die schwarze oder rote Unterwäsche trägt.

Die Unterwäsche bedeckt wenig Haut, Brust und Po treten in den Vordergrund und der offene Mund mit der dargestellten Pose spricht eine deutliche Sprache.

Egal ob in der Beschreibung oder unter den Fotos, du kannst immer dieselben Worte lesen. Dessous und Frauen, die sie tragen, werden beschrieben mit den Worten: sexy, erotisch, verführerisch, reizend, aufregend und sinnlich.

Wie ich so über die erste Seite scrolle, fällt mir das eingekreiste Wort „Anzeige“ auf. Das macht fast die Hälfte der Treffer aus. Die Webseiten gehören zu den großen und bekannten Unternehmen. Überall kann ich Dessous kaufen. Aber Fachwissen erhalte ich zuerst einmal nicht.

Nebenwirkungen

Sehr schnell habe ich gelernt, dass ich die Suchmaschine viel konkreter filtern muss. Mit vielem Ausprobieren habe ich dem Wort „Dessous“ noch weitere Details hinzugefügt. Nach einiger Zeit habe ich wirklich gefunden, wonach ich gesucht habe. Um die verschiedenen Daten zu vergleichen, öffne ich die Webseiten alle in einem neuen Tab. Dazu lege ich noch ein Blatt Papier und einen Bleistift zurecht, damit ich die vielen Informationen passend für mich zusammenziehen kann.

Stunden später habe ich einen Teilaspekt meiner Internetrecherche abgeschlossen. Jetzt will ich nur noch kurz auf mein Facebook-Profil gucken.

Doch kaum beginne ich zu scrollen ploppt Werbung auf. Werbung für Dessous! Ich schaue genau hin und stelle fest, dass das genau dieselben Anbieter sind, bei denen ich zuvor meine Recherche betrieben habe. Dazu werden viele, viele Fotos serviert. Fotos, bei denen eine Frau in mehr oder weniger eindeutiger Pose ist und schwarze oder rote Unterwäsche trägt. Und erhalte ich die mehr oder weniger penetrante Aufforderung, diese Artikel zu kaufen.

Als Fazit für meine Internetrecherche zum Thema Dessous stelle ich fest, dass ich mit den Risiken und Nebenwirkungen wohl werde leben müssen, denn schließlich sind Dessous ja eben genau mein Thema. Kurz fasse ich zusammen, was das für mich bedeutet.

Risiken:

  • massenweise Treffer, die mich nur zu einem Bruchteil interessieren
  • Überschwemmung von sexualisierten Frauenbildern
  • einseitiges und eingeschränktes Vokabular

Nebenwirkungen:

  • meine Zeit verrinnt wie im Fluge
  • um zu meinem Ziel zu kommen brauche ich konkrete, eigene Organisation
  • in meinen Sozialmedia-Kanälen erhalte ich unaufgefordert Werbung, die mich zu meinem Thema „Dessous“ auf dem Laufenden hält

Welche Erkenntnisse hast du aus deinen Internetrecherchen gezogen? Schreibe es mir gerne in einem Kommentar.

BH-Set auf Klavier

In der Dessous-Abteilung kann skurriles und kurioses passieren. Der Sänger und Liedermacher Reinhard Mey hat sich dazu auch einmal seinen Vers gemacht. Heute möchte ich das mit euch teilen. Vielen Dank, lieber Reinhard Mey.

Als gelernter Kavalier der alten Schule begleit‘

ich meine Frau ins große Warenhaus von Zeit zu Zeit.

Und dann drück ich mich auch nicht vor so heiklen Missionen,

wie dem Stöbern in diversen Dessous-Kollektionen.

Ich folge ihr diskret durch Schlüpfer und durch Mieder

und ich schlag verwirrt errötend die Augen nieder.

In der Dessous-Abteilung, das spürst du beklommen,

wirst du als Mann noch immer nicht so richtig angenommen.

Natürlich bin ich aufgeklärt und schwer emanzipiert

und trotzdem fühlst du dich als Kerl irgendwie deplaziert.

Und auch diesmal gerät der Damenunterwäschekauf

für mich als Mitläufer zum reinsten Spießrutenlauf

Zwischen Hüfthaltern und Leibchen und Feinstrumpfhosen

auf langen Plexiglasbeinen in merkwürdigen Posen

zwischen Stützkorsetts auf kopflosen Plastikrümpfen

Sloggys und French Knickers auf gespreizten Körperstümpfen

vorbei am Unterschenkel mit abgetrenntem Schenkel

der einen Tanga trägt, nein eigentlich mehr einen Schnürsenkel

bis zum liegenden Torso, der Glitzerbody bedeckt,

dem Betrachter gleich das Himmelreich entgegenstreckt.

Und mich ergreifen Entsetzen und Mitgefühl zugleich,

das muss ja schrecklich kneifen, da ist doch alles zart und weich.

Und erzähl mir nicht, dass diese winzigen, sauteuren

Strings nicht gewaltig in der Porille scheuern.

Und die Druckknöpfe und Hacken, die an keinem Body fehlen

graben doch tiefe Kerben in die Familienjuwelen.

Und ich denk bei mir, wie locker, luftig, frei und lose

Hat’s mein Südpol in meiner zeltähnlichen Feinripphose.

Und zu welcher Folter ihr euch Frau’n versklaven lasst,

nur weil es einem triebgesteuerten Modemacher passt.

Während ich noch über das Los der Frauen meditier‘,

ist meine plötzlich weg, ich steh‘ allein im Revier.

Jetzt bin ich ganz verlor’n, ich fang nerös an zu zucken,

Mein Blick irrt starr umher, nur wohin soll ich jetzt gucken?

Seh‘ ich zu Boden, zur Decke mit unschuldiger Miene

Oder aus dem Augenwinkel zur Umkleidekabine?

Kuck ich auf die Busen oder besser auf die Zwickel,

Egal wohin, gleich ha’m sie mich als Spanner am Wickel!

Und ich spür , wie sich böse Blicke in meinen Rücken bohr’n,

Was hat der alte, geile Sack in den Dessous verlor’n?

In Panik bahne ich mir meinen Weg durch die Push-ups

Versteck mich hinter Nachthemden, verhedder mich in Straps.

Suche Halt in den BH’s, die schon leer aussehn wie volle,

Ich strauchle – die Situation gerät ganz außer Kontrolle.

Schon tritt ein spitzer Stöckelabsatz mich hinterlistig,

und ein Shirm saust auf mich nieder: „Ey, du Wichser, verpiss dich!“

Also eh ich mich hier von den Furien lynchen lasse

Flücht‘ ich mit erhobenen Händen zu der Frau an der Kasse.

Ich erklär ihr meinen Fall, sie lächelt mütterlich,

Flüstert was ins Telefon und kurz darauf höre ich:

„Der kleine grauhaarige Reinhard hat sich in unserer

Damen-Unterwäsche-Abteilung angefunden.

Er ist etwa 60 Jahre alt und möchte jetzt an der Kasse im

Ladies-World aus dem Dessous-Paradies abgeholt werden.“

Dessous in der Werbung

Es ist schon bemerkenswert, wie häufig ich Dessous im Alltag sehe. Eine Frau in Dessous als Werbung für irgendein Produkt. Dabei geht es meistens nicht darum, dass sich die Frau, die Dessous trägt, darin wohl fühlt, sondern dass das Produkt gut verkauft wird. „$ex sells“ wird bei der Vermarktung von Produkten betont und umgesetzt. Doch mal ganz ehrlich! Was hat zum Beispiel ein hochauflösender LED-Projektor mit Dessous zu tun?

Das ist nur 1 Beispiel. Die Realität ist, dass wir ständig Werbung mit erotisch aufgemotzten Frauen sehen, die in Dessous stecken. Auf mich wirkt das auf zweierlei Weise.

Ich sehe weg

Durch die Überfülle dessen, was ich sehe, bin ich abgestumpft. Etwas „Normales“ fällt mir (fast) nicht mehr auf. Meistens sehe ich die Farbe knallrot, verbunden mit sehr dicken Lippen und überdimensionalem Busen. Oft sehe ich bei solcher Werbung bewusst weg, denn es ekelt mich an.

Es gibt aber auch Zeiten, in denen ich mich über so etwas ziemlich aufregte. Es macht mich aggressiv und zornig. Fast wie bei einer Ampel, an der ich anhalten muss und die mich am Weiterkommen hindert, wenn ich es eilig habe.

Dicke Lippen und ein überdimensionaler Busen sollen wohl immer Erotik bedeuten und im Unterbewusstsein bei dem Menschen (dem Mann) Wünsche wecken, die er erfüllt haben möchte. Und irgendwie suggeriert mir diese Werbung immer:

das Produkt erfüllt Wünsche = die Frau erfüllt Wünsche

Ich sehe hin

Diese sexualisierte Werbung, die mich als Frau auf die Stufe einer wunscherfüllenden Hure degradiert, bringt mich auf die Palme. Im wahrsten Sinne des Wortes sehe ich rot.

Wenn ich mir dann die Frau, die als Model dargestellt wird, genauer anschaue, merke ich, dass fast nie das Dessous passt, das sie trägt. Meistens ist es nämlich zu klein, so dass möglichst viel von dem guten weiblichen Busen zu sehen ist, der ja „mitverkauft“ wird.

Wie irrwitzig solch eine Werbung ist, merkte ich erst, als ich mich bewusst damit beschäftigt habe. Seit ich mit Dessous zu tun habe und diese an die Frau bringe, habe ich keine einzige Frau gesehen, die genau so angezogen war, wie ein Model im Produktverkauf.

Im Gegenteil. Eine ganz normale Frau, die sich auch als solche bezeichnet, wird immer darauf bedacht sein, ein optimal passendes Dessous anzuziehen. Eine Frau wie ich, die alltäglich und manchmal auch hausbacken ist, zieht sich darunter das an, was nicht kneift, oder dralle Brüste macht. Frauen wie ich wollen im Alltag als gleichwertige Partnerin gesehen und nicht als Objekt der Begierde erniedrigt werden.

Ich entscheide mich

Ich entscheide deshalb, dass ich ein gutes und passendes Dessous anziehe, das meinen Wert als Frau unterstreicht.

Geht es dir genau so? Dann hinterlasse doch gerne einen Kommentar.