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BH online kaufen

Ich wollte es schon lange wissen. Und jetzt habe ich den Selbstversuch gewagt. Ich habe mir online einen BH gekauft. Und? Kleiner Spoiler: Es hat geklappt. Und so hab ich es gemacht:

Die Qual der Wahl

Am schwersten fiel mir die Vorauswahl. Ich habe mir deshalb die Mühe gemacht, meine Wünsche genau aufzuschreiben. Auf der langen Liste stand alles, was mir wichtig ist. Gleich an erster Stelle meine Größe, und dann kamen bevorzugte Farben, Formen, BH-Hersteller/Marken, Materialien, Modelle, Verschlussart, Mittelsteghöhe, Unterbrustandbreite und Preisklasse.

Nun konnte die konkrete Suche nach meinem neuen BH beginnen. Es stellte sich heraus, dass ich dabei die meiste Zeit brauchte. Es reichte nicht, einfach nur „BH online kaufen“ in eine Suchmaschine einzugeben. Das war wie das Suchen einer Nadel im Heuhaufen. Also habe ich einige Shops ausgewählt und in neuen Tabs geöffnet.

Danach habe ich überall in den von mir geöffneten Tabs die Filter entsprechend angepasst. Ohne diese Filter hätte die Suche um ein vielfaches länger gedauert, denn die KI (künstliche Intelligenz) des Computers hat immer die BHs ausgeworfen, die gerade topaktuell von dem entsprechenden Shop beworben werden.

Endlich. Durch die sortierten BHs, habe ich mich dann durchgeklickt. Die Auswahl fühlte sich für mich oft an, wie eine Qual. Aus den unzählig angebotenen BHs das richtige zu finden, war echt schwer. Ich hab dann einfach was mir besonders gut gefallen hat, wieder in einem separaten Tab geöffnet. Klingt vielleicht etwas umständlich, aber ich brauchte die Gegenüberstellung.

Und dann musste ich bei jedem BH die Entscheidung treffen: kommt er in die engere Auswahl, oder fällt er jetzt durchs Raster?

Stunden später habe ich einen BH in den Warenkorb eines Shops gelegt. Dann noch einmal genau prüfen, ob alle Angaben korrekt sind. Da ich mich dem nachhaltigen Leben verschrieben habe, will ich den BH nicht wieder zurückschicken, wenn er ankommt. Ich gehe also davon aus, dass mir der BH passt, wenn er kommt und dass er mir auch gefällt.

Als endlich der Bestell- und Zahlvorgang abgeschlossen war, fiel mir ein Stein der Erleichterung vom Herzen. Und dann hieß es warten, bis die Lieferung kommt.

Richtig gewählt!

Mein Paket kommt an und ich bin doch wieder etwas unsicher. Einen BH online zu kaufen ist eben doch ein Risiko. Also schnell auspacken, um Sicherheit zu bekommen.

Der erste Kontrollblick gilt der Farbe, der Form und der Größe. Wobei ein BH ja immer etwas komisch aussieht, wenn keine Brust drin ist. 😉

Dann probiere ich an. Beim geschlossenen Verschluss merke ich schon, dass die Unterbrustweite korrekt ist. Fühlt sich angenehm an. Dann die Brüste mit den Händen richtig in den Cups positionieren. Wow. Sitzt richtig gut! Dann noch die Kontrolle, ob Bügel und Nähte nirgendwo scheuern und am richtigen Platz sitzen. Tun sie. Sehr gut. Und ganz am Schluss der Test, ob der BH meine Bewegungen mitmacht. Oberkörper schütteln, Arme hoch und runter, nochmals Oberkörper schütteln. Es bleibt alles, wie es soll. Hervorragend.

Ich bin total glücklich über meinen neuen BH. Jetzt nur noch die Etiketten vom Verkauf entfernen, einmal im Schonwaschgang mit Wäschesäckchen in der Waschmaschine waschen und dann steht dem jahrelangen Tragen meines neuen LieblingsBHs nichts mehr im Wege.

Hast du eigentlich auch schon einmal einen BH online gekauft? Wie hat das bei dir geklappt? Ich freue mich, wenn du mir deine Geschichte im Kommentar erzählst.

Party-Effekte

Der optimal passende BH kann die Rettung aus einer peinlichen Situation sein. Ich habe es selbst erlebt. Damals auf der Party mit vielen anderen und mit Tanja.

Die große Party

Die Party ist in vollem Gange. Von meinem Platz in der Nische aus analysiere und beobachte ich. Viele Männer und Frauen sind auf der Tanzfläche. Auf den Tischen stehen Wein- Bier- und Sektgläser. Manche sind leer. Aber bei den meisten erkennt man, dass da noch viel getrunken werden kann. Barkeeper und DJ sind heute nicht die einzigen Leute, die schwitzen. Meine Augen schweifen über die Tanzgesellschaft.

Da entdecke ich Tanja. Ich kenne sie noch von früher. „Die hat auch ganz schön zugelegt, vor allem oben rum“, denke ich und betrachte ihr Outfit. Langes, eng anliegendes Kleid in dunkelrot mit Spaghettiträgern. Darunter blitzt ein BH in derselben Farbe. „Dafür, dass sie so kräftig ist, ist sie ganz schön sportlich. Und wie flott die sich bewegt …“ Meine Gedanken drehen sich weiter um Tanja, während ich faul auf meinem Stuhl sitze und sie beobachte.

Und dann passiert es!

„Ob die nicht merkt, dass ihre Spaghettiträger rutschen“, frage ich mich. So wild wie sie gerade tanzt, könnten sie bald ihren BH zum Vorschein bringen. Ups. Gerade noch gedacht, da ist es schon passiert. Ich kann den Blick nicht von ihr wenden. Genauso wenig wie sämtliche Männer, die sich in ihrem direkten Umfeld bewegen. Wow. Was für ein toller BH. Und wie toll der sitzt. Alles ist an seinem Platz und das obwohl Tanja nun nicht gerade still in der Ecke sitzt, so wie ich.

Was sie wohl jetzt macht? Ist ihr das peinlich? Ich kann es nicht erkennen, denn ihr Gesicht ist vom Tanzen sowieso schon rot. Aber Tanja bleibt auf der Tanzfläche. Sie streift einfach nur die Spaghettiträger wieder über ihre Schultern und tanzt weiter, bis die Musik eine kurze Pause macht. Ich vermute, dass sie jetzt auf die Toilette gehen wird, um ihr Kleid zu richtet. Aber nein. Weit gefehlt. Sie geht an ihren Tisch und nimmt einen großen Schluck aus ihrem noch fast vollen Sektglas. Danach begibt sie sich gleich wieder auf die Tanzfläche.

Was mache ich jetzt?

So was aber auch. Ich wollte mich doch mal mit Tanja unterhalten. Aber sie scheint sich nicht setzen zu wollen. Na, dann gehe ich eben auch mal tanzen. Ich nehme auch einen Schluck Sekt und schon fällt es mir leichter, die innere Hürde zu überwinden, die mich mal wieder verglichen hat. Gegenüber Tanja war ich mal wieder klein und unscheinbar. Um nicht weiter nur nachzudenken, tanze ich jetzt in die Menge hinein. Vielleicht ergibt es sich, dass ich in Tanjas Nähe komme. Sie jedenfalls scheint mich bis jetzt noch nicht wahrgenommen zu haben. Es ist fast wie früher. Sie zieht alle Blicke auf sich und ich bin das Mauerblümchen. Nur hab ich mich in der Zwischenzeit verändert.

Tatsächlich. Sie hat mich entdeckt. Mit einem freudigen Blick in ihren Augen signalisiert sie mir, dass sie mich wieder erkannt hat. Aber wir tanzen weiter. Bewegung mit Musik ist eben doch toll und macht was mit einem. Auch ich werde lockerer und mir wird heiß.

Der DJ macht jetzt eine kurze Pause. Da kommt Tanja auf mich zu, nimmt meine Hand und zieht mich an ihren Tisch. Mit einem Wink bestellt sie noch zwei Sekt. Dann lässt sie sich auf ihrem Stuhl nieder und bittet mich, dasselbe zu tun. Wir lachen einander an. „Schon lange nicht mehr gesehen“ kommt es fast zeitgleich von unseren Lippen. Und dann erzählt jede der anderen ein bisschen von sich und von dem was in den Jahren passiert ist. Mir interessiert vor allem die Frage, wie Tanja zu so einem tollen, optimal passenden BH kommen kann. Aus meiner Erfahrung weiß ich, dass das gar nicht so einfach ist.

Die Rettung ist ganz einfach!

Aber bei Tanja scheint immer alles leicht zu sein, auch wenn sie bestimmt nicht wenig Gewicht auf die Waage bringt. Als ich die Frage endlich anbringe, lacht sie. „Natürlich ist das ganz einfach. Du musst nur wissen, was du willst und dann solange danach suchen, bis du es gefunden hast.“ Ich lache auch und frage nach, wie genau sie das mit dem BH denn gemacht hat. „Ich hab mich zuerst richtig ausgemessen und meine Größe bestimmt. Dann habe ich meine Wünsche bezüglich Cup-Form, Verschluss, Träger und Farbe genau definiert und bin auf Suche gegangen, wo ich so ein BH finden würde. Ok. Ich gebe zu, dass ich sehr lange gesucht habe. Aber du siehst ja, dass ich gefunden habe, was ich suchte.“

Glückwunsch für Tanja.

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Foam-Cup-BH dunkelblau

Den optimal passenden BH zu tragen ist keine Kunst. Eigentlich. Doch genau so gut, wie du den optimal passenden BH tragen kannst, kannst du auch voll daneben greifen. Heute gebe ich dir 7 Merkmale, an denen du garantiert erkennst, dass du den falschen BH trägst. Voraussetzung ist nur, dass du dich ehrlich mit diesem Thema auseinander setzt.

Falscher oder richtiger BH

1.Druckstellen seitlich an der Brust

Wenn du Druckstellen seitlich an der Brust hast oder dir der Achselspeck unter den Armen rausquillt, dann sind deine Cups zu klein. Die Bügel in deinem BH drücken dann auf das Brustgewebe und das kann ganz schön weh tun. Ein BH-Bügel muss so unter der Brust anliegen, dass er genau zwischen Brust und Rippen endet. Anderenfalls sind Schmerzen vorprogrammiert. Durch dauernde Druckstellen seitlich an der Brust ist sogar das Brustkrebsrisiko höher, denn dort bildet sich leichter ein Knoten.

2.Gebückte Haltung

Deine Schultern hängen nach vorne und deine Augen blicken auf den Boden? Das ist die typische Haltung, wenn du die falsche Unterbrustweite trägst. Wenn du dann auf die Mitte zwischen den Cups schaust, und diese von deinen Rippen absteht, ist das ein weiteres Indiz. Normalerweise soll das Unterbrustband beim BH das meiste Gewicht der Brüste halten. Das kann aber nicht passieren, wenn du die falsche Unterbrustweite trägst. In diesem Fall passiert es häufig, dass dein Brustgewebe teilweise unten raus rutscht. Dadurch wird es gequetscht und das verursacht Schmerzen.

3.Streifen auf dem Brustgewebe

Wenn du Streifen an deinem Brustgewebe erkennst, ist das ein Zeichen dafür, dass zu zu kleine Cups trägst. Zu kleine Cups sorgen dafür, dass deine Brüste gequetscht werden. Gequetschte Brüste können sich nicht entfalten und schön sieht es auch nicht aus. Es wirkt platt gedrückt und versteckt schöne Weiblichkeit. Zu allem Übel kann dann das Brustgewebe irgendwo anders rausquellen. Meistens ist das seitlich. Aber das ist auch nicht schön.

4.Eingedrückte Rille unter der Brust

Eng, enger, am engsten. Wenn die Unterbrustweite deines BHs zu klein ist, dann entstehen mit der Zeit eingedrückte Rillen unter der Brust. Das passiert dadurch, dass das Unterbrustband des BHs sich auf deine Rippen eindrückt. Nicht nur, dass deine Haut dadurch an dieser Stelle beschädigt wird, auf die Dauer kann das auch deiner Lunge schaden, denn du kannst nicht mehr frei atmen.

5.Rot geriebene Haut zwischen den Brüsten

Wenn du zwischen deinen Brüsten wund geriebene Stellen entdeckst, trägst du wahrscheinlich einen BH, mit einem zu geringen Mittelsteg. Mittelsteg bedeutet der Abstand zwischen den Cups vorne. Nicht jeder Frau passt jede BH-Form und deshalb ist eine wund geriebene Stelle zwischen den Brüsten in Indiz, dass du darauf achten solltest, welche BH-Form für dich am günstigsten ist. Oder willst du im Extremfall ein Magengeschwür herbeiführen, weil der BH ständig genau auf die Stelle oberhalb des Magens drückt?

6.Oben abstehende Cups

Oben abstehende Cups tun nicht weh, aber sie sehen nicht schön aus. Denn in der Tat können Außenstehende sehen, ob du zu große BH-Cups trägst oder nicht. Das ist peinlich. Und nicht nur das. Deine Brüste haben keinen Halt und bewegen sich deshalb in den zu großen Cups hin und her. Das ist kein sehr angenehmes Gefühl und es wäre besser, wenn du das änderst.

7.Dellen an den Schultern

Dellen an den Schultern hast du nicht von Natur aus. Diese entstehen, wenn du über einen längeren Zeitraum BHs mit zu schmalen Trägern trägst. Falsch eingestellte Träger können dieses Phänomen sogar noch enorm verstärken. Das kann zu Nackenschmerzen oder sogar zu Muskelverkrampfungen im Nacken führen. Das sind eklige Schmerzen, die du unbedingt vermeiden solltest.

Konnte ich dir mit diesem Wissen helfen? Ich würde  mich freuen, wenn du das in einemkurzen Kommentar erwähnst.

Kreuz auf der Kirchgartenmauer1

Ich kann es nicht fassen, was mir meine Freundin eben erzählt hat. Ihre vor wenigen Wochen verstorbene Mutter hat ihr Leben lang nie den optimal passenden BH getragen. Das kann ich mir gar nicht vorstellen. Welches Leid führt dazu, dass sich eine Frau nicht annimmt und den BH als Kleidungsstück ablehnt?

Vorsichtig frage ich nach und höre dann die Geschichte einer Frau, die nie geliebt wurde, und die sich selbst nie geliebt hat.

Sonne versinkt am Horizont

> Mutti war die mittlere von drei Schwestern. Die ältere Schwester war brav und überall gern gesehen. Die jüngere Schwester war ihrer Mutter Liebling, weil sie dem im Krieg gebliebenen Vater sehr ähnlich sah. Mutti galt in ihrer Familie als trotziger Rebell, an dem ein Junge verloren gegangen war.

Als sie in die Pubertät kam, fand sie sich erst einmal schön. Wegen ihrer großen Brüste erhielt sie viele Komplimente von Männern. Aber was sie sich am meisten ersehnte, nämlich die Liebe ihrer Mutter, erhielt sie nicht. Dafür wurde sie sexuell missbraucht von einem Unbekannten. Als sie ganz zaghaft versuchte, ihre ältere Schwester ins Vertrauen zu ziehen, erhielt sie folgende Antwort: „Bei deinem Busen ist das ja auch kein Wunder“. Mutti verschloss sich wieder und fand nun ihre Brüste noch viel schlimmer. Am liebsten hätte sie ihre Brüste wegmachen lassen. Aber zu der Zeit war an so etwas überhaupt nicht zu denken. Und wegen ihrer Brustgröße war es ganz unmöglich, ohne BH an die Öffentlichkeit zu gehen.

Und trotzdem musste Muti feststellen, dass sie sehr attraktiv war. Weil sie schöne, große Brüste hatte, stellten ihr fast alle jungen Kerle im Dorf nach. Sie war das Objekt der Begierde und wurde von den so genannten „rechtschaffenen Leuten“ in die Kategorie „Hure“ gepackt. Dabei merkte Mutti, dass eben diese „rechtschaffenen Leute“ die schmutzigsten Gedanken hatten und hasste diese dafür. Sie konnte sich so moralisch einwandfrei bewegen, wie sie wollte, bekam aber ihren Ruf nicht weg. Durch ihre Heirat versuchte sie dem ganzen zu entgehen.

Doch das Glück währte nicht lange, dann merkte Mutti, dass ihr Mann ihre Brüste nicht wirklich mochte. Seine Worte über ihre angeblich nicht vorhandene Weiblichkeit trafen wie Pfeile tief ins Herz. Worte wie frigide oder Bettbrett sorgten dafür, dass sie ihre fraulichen Formen immer mehr ablehnte. Wenn Mutti sich schon vorher selbst nicht lieben konnte, wurde es während ihrer Ehe immer weniger. Sie sprach mit niemandem darüber. Ihr Umfeld bemerkte nur ihr hartes und distanziertes Wesen. Viele Menschen mieden sie deshalb.

Nach innen manifestierten sich ihre Gedanken, keine richtige Frau zu sein. Muttis Selbstwertgefühl bröckelte von Jahr zu Jahr immer mehr ab. Obwohl sie für Männer immer noch attraktiv war, überredete sie im Alter von etwa 40 Jahren ihren Frauenarzt dazu, ihr zu einer Brustverkleinerung zu verhelfen. Nachdem das tatsächlich durchgeführt wurde, lies sie auch eine Totaloperation machen. Aber obwohl sie sich jetzt eigentlich glücklich schätzen wollte, dass sie äußerlich nun männlicher wirkte, wurde sie immer unzufriedener.

In all den Jahren trug Mutti zwar einen BH, aber sie liebte dieses Kleidungsstück nie. So lange sie lebte, tat sie es nur, weil man das als Frau eben so machte. Ob dieser BH wirklich gut passte, das war Mutti egal. Es war ihr nicht wichtig, denn sie fühlte sich sowieso mehr als Mann. Alle Aufgaben blieben an ihr hängen. Ihr Mann war für alle der Liebe und Brave und irgendwie der Liebling der ganzen Verwandtschaft. Auch ich als Tochter mochte meinen Papa lieber als die Mutti. Mutti war fordernd und hart.

Kastanienblüte

Im hohen Alter wurde sie pflegebedürftig. Es war für mich nicht leicht mit Mutti klar zu kommen. Immer wieder spürte ich deutlich, dass sie sich als Frau nicht annehmen konnte. Einmal versuchte ich für Mutti einen schönen BH zu kaufen, weil sie zur Hochzeit unserer Tochter ein hübsches Festkleid trug. Aber Mutti wollte nicht. Ich hab es dann gelassen. Warum sollte ich meinen Willen auf sie überstülpen? Ihr Selbstwertgefühl konnte ich nicht verändern. Daran hätte sie schon selbst arbeiten müssen. Ich konnte sie nur lieben, wie ich es eben verstand.

Jetzt ist sie tot. Und ich als Tochter fange erst langsam an zu verstehen, wie schwer es für sie gewesen ist, sich ihr Leben lang nicht angenommen zu wissen und sich selbst auch nicht anzunehmen. Auch mir fällt es schwer, weil sie mir darin kein Vorbild war. Aber ich übe, weil ich weiß, dass es mir damit viel besser geht.<

Soweit die Geschichte meiner Freundin über ihre Mutti. Sie zeigt, dass das Selbstwertgefühl bei uns Frauen ganz eng mit unseren Brüsten zusammenhängt. Wenn wir unsere Weiblichkeit nicht annehmen, dann achten wir auch nicht auf den optimal passenden BH.

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Samurai mit Pfeil und Bogen

In Anbetracht der momentanen Situation ist es vielleicht eine Farce, über die Macht zu schreiben. Doch wer genau in die Welt um sich herum schaut, wird merken, dass es gerade jetzt wichtig ist, zu wissen, was Macht bedeutet, und wie sie genutzt wird.

Zur #Blognacht mit Anna Koschinski gab es den Impuls, welches Wort oder welcher Satz eine besondere Bedeutung für mich hat. Dabei kam mir der Satz in den Sinn: „Die Macht der Frau und ihre Waffen.“ Es ist ein Thema, das mich schon sehr lange beschäftigt. Nicht erst jetzt, wo alle (Medien-)welt darüber berichtet.

Die Macht

Was bedeutet nun die Macht allgemein und was bedeutet sie mir im besonderen? Um diese Frage genauer zu untersuchen, habe ich nach der Definition von „Macht“ gesucht. Das ist das Ergebnis:

Macht bezeichnet die Fähigkeit einer Person … auf das Denken … einzuwirken, …“.(*)

(*) Zitat ist eine gekürzte Version der Definition von Wikipedia zum Stichwort „Macht“.

Macht zu haben heißt also, Einfluss zu nehmen auf die Gedanken. Das kann uneingeschränkt jede Person bei sich selbst und bei anderen. Es ist eben nicht so, dass die Gedanken frei sind. Das sind sie nur, wenn ich sie für mich behalte.

Männerkopf mit Fragezeichen

Das Mittel der Macht: Die Waffen

Um die Macht auszuüben, dafür braucht man Mittel, um sie durchzusetzen. Man nennt sie Waffen. Meiner Meinung nach sind die größten Waffen die Worte, die wir denken und dann sprechen oder schreiben. Und hier stellt sich mir auch die Frage, ob es einen Unterschied gibt, im Ausüben der Macht zwischen Mann und Frau. Grundsätzlich nein. Aber mehrheitlich sind Frauen sprachbegabter und gehen anders mit Worten um, als Männer.

In diesem Zusammenhang fällt mir mal wieder der von mir viel zitierte Satz ein: „Was ich in mich hineinlasse, kommt auch wieder heraus.“ Das bedeutet: Mit dem was ich mich beschäftige, das beeinflusst meine Gedanken. Meine Macht bedeutet nun, dass ich die Möglichkeit habe, meine eigenen Gedanken zu beeinflussen und bewusst zu steuern. Ich entscheide,

welches Buch ich lese,

welchen Radiosender ich höre,

welche Filme ich sehe,

mit welchen Menschen ich mich näher umgebe und

in welcher Social-Media-Bubble ich mich aufhalte.

Entsprechend sind meine Gedanken. Und leider muss ich seit vielen Jahren feststellen, dass die Mehrheit der Menschen um mich herum bereits so beeinflusst ist, dass viele nicht mehr selbständig denken können. Wenn du jetzt vehement behauptest, bei dir ist das nicht so, dann sitzt du einer Lüge auf. Denn: Alles, was du in dich hineinlässt, beeinflusst dich. Gib es einfach zu, dass es so ist. Es ist der erste Schritt und er wirkt wie ein Augenöffner.

Und genauso, wie du über Bücher, Radio, Filme, Social-Media und Mitmenschen beeinflusst wirst, hast du die Möglichkeit, andere zu beeinflussen. Wenn du nicht bewusst darüber nachdenkst, machst du es unbewusst und es spiegelt das wieder, was du in dich hineingelassen hast.

Dein Selbstwert hängt davon ab

Warum ist mir nun gerade dieses Thema so wichtig? Ich weiß, dass dein Selbstwert davon abhängt, welche Gedanken du über dich selbst denkst. Das glaubst du mir nicht? Stelle dir die folgenden drei Fragen und beantworte sie in Ruhe. Im Anschluss an die Fragen habe ich kurze Erklärungen geschrieben, damit du mich besser verstehst und dir das Beantworten leichter fällt.

1.Was hast du gehört, was deinen Körper und deine Dessous betrifft?

2.Was denkst du selbst zu diesem Thema?

3.Wie redest du mit der nächsten Generation darüber?

Du bist wertvoll

1.Was hast du gehört, was deinen Körper und deine Dessous betrifft?

In deiner frühen Kindheit und Jugend konntest du nicht viel von dem beeinflussen, was man zu dir gesagt hat. Aber bestimmt hat sich dir so mancher Satz bei dir tief eingebrannt, dass du ihn nicht vergessen kannst. Haben sich deine Eltern, Geschwister, und andere Mitmenschen positiv über deinen Körper und deine Unterwäsche geäußert? Dann konntest du einen positiven Selbstwert entwickeln. Haben diese Menschen negativ gesprochen, dann fehlt dir dein Selbstwert.

2.Was denkst du selbst zu diesem Thema?

Ohne dass du dir bewusst machst, was früher mit dir geschehen ist, wirst du die positiven oder negativen Äußerungen mit dir rumschleppen. Sie werden dein Denken über dich selbst beeinflussen und meistens sogar verstärken. Das passiert vor allem bei negativen Äußerungen. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass jede Frau immer das an sich findet, was ihr nicht an sich und ihrem Körper gefällt.

Meistens redet frau nicht über ihren Körper und ihre Dessous. Und wenn doch, dann sehr häufig im Zusammenhang mit dem Vergleich mit dem Körper einer anderen Frau. Zum Beispiel der Mutter, der Schwester, der Freundin. Du sicher auch. Kannst es ruhig zugeben. Dann kommst du natürlich immer schlechter weg, als dein Vergleichsobjekt. Und dann nutzt du Worte. Adjektive um genau zu sagen, und benutzt sie im Komparativ. Du glaubst es nicht? Hier ein paar Beispiele.

Meine Brüste sind kleiner als die von …

Ich hab mehr Speck am Po als

Meine Schenkel sind dicker als die von …

Das Fettpolster am Bauch ist größer als

und so weiter …

Wenn du dich vergleichst, ist es immer, als würdest du eine Waage ins Ungleichgewicht bringen. Hier bei Frage 2 musst du ansetzen, um deinen Selbstwert zu beeinflussen. Schau dir deinen Körper an und trage die Dessous, die optimal zu dir passen. Vermeide jeglichen Vergleich, sag einfach: So isses. Das ist dieser Bereich, über den du Macht hast. Ändere einfach deine Wortwahl und schon fängt dein Selbstwert ganz langsam an zu wachsen.

3.Wie redest du mit der nächsten Generation darüber?

Hier geht es um deine Möglichkeit, Macht auszuüben. Wie redest du mit deinem Sohn oder deiner Tochter über deren Körper? Sprich positiv und zeige die Möglichkeit auf, wie er oder sie optimal passende Unterwäsche tragen kann. Was du sagst, das wird sich in die Seele deines Sohnes oder deiner Tochter einbrennen. Es liegt in deiner Macht.

Was denkst du zu diesem Thema? Schreibe mir gerne einen Kommentar.

brauner BH

Ich kann es sehen. Und ich weiß genau, dass die Frau, die gerade vor mir steht, nicht den optimal passenden BH trägt. In Gedanken spiele ich durch, was wohl passiert, wenn ich die nach außen so genial gekleidete junge Frau darauf anspreche. Ich kann mir genau vorstellen, was sie darauf antworten wird, und das bringt mich jetzt schon zum Lachen. Zumindest zum sehr breit schmunzeln.

Bevor ich dir die ganze Geschichte erzähle, möchte ich dich darauf hinweisen, dass dieser Artikel im Rahmen der #Blognacht mit Anna Koschinski entstanden ist. Und das ist Tatsache, denn Anna macht diese Blognacht alle vier Wochen, und das ist zwar nicht zum Lachen, aber doch sehr erfreulich.

Was will diese Frau mit dem unpassenden BH?

Ich öffne die Haustüre und lasse die junge Frau eintreten. Sie hat sich sehr verändert, seit ich sie zum letzten Mal gesehen habe. Da war sie nämlich noch eine Schülerin und ging zusammen mit einem meiner Mädchen in die Klasse. Das ist schon einige Jahre her und nun bin ich neugierig, warum sie heute zu mir kommt.

„Darf ich noch du sagen?“ frage ich.

„Natürlich. Ich bin immer noch Chrissi. Früher bin ich doch öfter zu euch gekommen.“

„Was führt dich hierher, Chrissi?“

„Ich habe einen neuen Job in der Immobilienbranche. Genauer gesagt bin ich für die Vermarktung von Ferienimmobilien zuständig. Und weil ich weiß, dass ihr seit Jahren Gastgeber seid, wollte ich gerne meine Dienstleistung anbieten.“

Chrissi bückt sich und kramt einen Flyer aus ihrer Tasche. Dabei plumpst fast ihre Brust aus dem tiefen Dekoleté, die eben in einem nicht passenden BH sitzt. Ich verkneife mir das Lachen und einen entsprechenden Kommentar, obwohl mir sehr danach ist.

Ganz eifrig erklärt sie mir jetzt, wie sie alte Ferienimmobilien mit ihrem guten Blick für harmonischen Style aufpeppen würde. Ich schaue auf den Hochglanzkatalog, der aussieht wie bei „Schöner Wohnen“. Dann geht mein Blick wieder auf Chrissis weit ausgeschnittenes Oberteil, das den BH bereits um wenige Millimeter rausgucken lässt. Das passt doch nicht zusammen.

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Unsicherheit und Scham wegen dem unpassenden BH!

Die Frage drängt sich mir auf, wer sie wohl bei der Kleidungswahl beraten hat. Dieser Jemand hatte wohl andere Ambitionen, als Chrissi wertvoll und selbstbewusst zu machen. Wie viele Kunden hat Chrissi wohl schon vor mir besucht in diesem Outfit? Hoffentlich nicht zu viele, denn so würde sie eher die Kunden abschrecken, als einen Vertrag unterschrieben bekommen.

Chrissis Art ist so freundlich und was sie fachlich von sich gibt, ist auch korrekt. Aber ich lasse mich ständig durch den durchscheinenden, unpassenden BH ablenken. Und vermutlich geht das anderen Menschen (Männern) auch so.

Als Chrissi mit ihrem Vortrag zum Aufhübschen von alten Ferienimmobilien fertig ist biete ich ihr noch einen Kaffee an und bitte sie, noch eine Weile zu bleiben. Gerne nimmt sie mein Angebot an und ich merke, wie sie locker wird. So langsam kommt das junge Mädchen wieder zum Vorschein, das ich aus deren Schulzeit kenne. Sie wirkt so weich und verletzlich.

Neuer Job hin oder her. Ich muss jetzt mit dem Mädel über das reden, was mir wichtig ist. Ich weiß, dass sie das wahrscheinlich viel nötiger braucht, als einen vom mir unterschriebenen Vertrag zum Aufhübschen meiner Ferienwohnung.

„Chrissi, sag mal, wer hat dich heute bei deinem Outfit beraten? Weißt du, dass du den falschen BH trägst, und das leider jeder sehen kann?“ Ich falle sonst nicht so mit der Tür ins Haus, aber ich denke, bei Chrissi und bei der jetzigen Gelegenheit ist das das allerbeste.

Mit der Reaktion, die jetzt kommt, hatte ich überhaupt nicht gerechnet. Chrissi fängt mit einem Mal an zu weinen. Ich nehme sie in den Arm und gebe ihr ein Taschentuch. Als sie sich beruhigt hat, erzählt sie.

„Mein Chef möchte, dass ich so rumlaufe. Er meint, dass ich dann besser verkaufen kann.“ Grrrrrr. Mir stehen die Nackenhaare hoch und ich habe das Bedürfnis, dem Chef ein paar Takte zu sagen. Aber jetzt sitzt Chrissi ganz verheult vor mir.

„Chrissi. Möchtest du meinen Rat?“ frage ich sie leise? „Gerne.“ schnieft sie in ihr Taschentuch.

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So geht es richtig, damit dir das nicht passiert!

„Um wirklich von unten bis oben gut angezogen zu sein, brauchst du zuerst den optimal passenden BH. Weißt du, wie du den findest und worauf du achten musst?“ „Nein, das hat mir noch niemand gesagt.“

„Schau mal. Zuerst brauchst du deine passende Größe. Ich kann dir beim Ausmessen helfen. Das Unterbrustband darf niemals hinten beim Verschluss einen Bogen nach oben machen, denn sonst rutscht vorne deine Brust herunter. Manchmal sogar unter den Bügel, was ganz schön weh tun kann. Dann solltest du darauf achten, ob die Cups deines BHs richtig passen. Wenn du eine Hand zwischen deine Brüste und die Cups legen kannst, ist es die falsche Größe. Die Cups stehen dann ab. Das sieht man dann unter engen Oberteilen und deine Brüste haben auch keinen richtigen Halt. Zum Schluss solltest du noch darauf achten, wie hoch der Mittelsteg sein muss, damit der BH deinen Brüsten eine optimale Form gibt. Die Träger sind verstellbar und die solltest du auch anpassen.“

„Das hat mir noch niemand so ausführlich erklärt.“ Chrissi schnieft ein letztes Mal in ihr Taschentuch. „Ich würde mir jetzt am liebsten gleich einen neuen BH kaufen. In dem hier habe ich mich sowieso nie wohl gefühlt. Aber ich würde gerne Hilfe annehmen.“

„Warum nicht Chrissi. Ich habe gerade Zeit. Komm lass uns gleich shoppen gehen.“

Chrissi hat sich an jenem Tag tatsächlich einige neue BHs gekauft. Sie ist sehr glücklich darüber. Und beim nächsten BH-Kauf weiß sie genau, worauf sie achten muss, damit alles optimal passt und sie sich rundherum wohl fühlt.

Als die junge Frau an der Haustüre stand, nahm ich nur wahr, dass sie den falschen BH trug. Meine Vermutungen, was sie sagen würde, wenn ich sie darauf ansprechen würde, haben sich nicht bestätigt. Dafür hatte dieser Tag eine unerwartete Wende. Für Chrissi sogar eine lebenswichtige und zukunftsweisende.

Konnte ich dir mit diesem Wissen helfen? Ich würde mich freuen, wenn du das in einem kurzen Kommentar erwähnst.

Spitze am BH

Bei Dessous ist Spitze der Hingucker Nummer eins. Zart und fein macht sie jeden BH und jeden Slip zum dekorativen Highlight. Durch Spitze kann sich jede Frau noch schöner fühlen. Doch es muss gute und qualitativ hochwertig verarbeitete Spitze sein, sonst klappt das mit dem guten Gefühl nicht so gut.

Heike ist davon überzeugt, dass jede Frau die richtige Spitzenunterwäsche finden kann. Sie hat ihre Favoriten auch gefunden.

„Ich mag alles was zierlich und fein ist. Verschnörkelte und weiche Wellenmuster haben es mir angetan. Die finde ich gerade bei BH und Höschen so richtig schnieke. Bis ich aber die tollen Stücke gefunden habe, die ich gerne anziehe, das hat eine ganze Zeit lang gedauert.

Meine große BH-Größe

Der Suche entgegen stand meine übergroße Brustfülle. Ich hab ja nichts gegen meinen großen Busen, aber ich will ihn auch schön einpacken. Bei meiner Suche nach einem schicken SpitzenBH fand ich vieles, was mir gefiel. Aber immer wenn ich nach meiner Größe suchte, war bei einem D-Cup Schluss. Bei den höheren Größen stellte sich heraus, dass an der Spitze gespart wurde. Da waren breite Träger und festes Material vorherrschend. Aus lauter Frust habe ich mir natürlich auch einige solcher einfachen BH gekauft. Die passen, sitzen und gut ist. In manchen Fällen ist das ja auch praktisch. Unter meiner Dienstkleidung zum Beispiel. Zähneknirschend arrangiere ich mich damit.

Einmal habe ich mir einen SpitzenBH gekauft, der mir sehr gefiel, aber eigentlich zu klein war. Nur kurze Zeit habe ich ihn stolz getragen, da riss die Spitze. Sie war wohl doch zu zart. Schade drum. Zähneknirschend gab ich mir selbst gegenüber zu: es war rausgeschmissenes Geld.

Igitt! Kratzige Spitze!

Endlich hatte ich einmal einen Hersteller gefunden, der SpitzenBHs auch in meiner Größe produzierte. Hocherfreut kaufte ich mir gleich drei Stück. Und wie schick die mir standen. Ich war so stolz auf mich. Doch schon nach wenigen Tagen stellte ich fest, dass die Haut an meiner Brust anfing, sich zu röten. „Was ist denn jetzt los?“ dachte ich. „Hab ich seit neuestem eine Allergie gegen irgendetwas?“ Hatte ich etwas gegessen, das ich nicht mehr vertrage? In kürzester Zeit verschlechterte sich meine Haut so stark, dass ich einen Termin beim Hautarzt machte. Seine Diagnose war ernüchternd. Ich war gegen diese SpitzenBHs allergisch.

Am liebsten wäre ich jetzt voller Zorn „aus der Haut gefahren“. Wieder das Geld rausgeschmissen. Und wieder die alten, langweiligen BH anziehen. Dabei wollte ich doch so gern einfach nur einen gut passenden SpitzenBH. Und soo einfach wollte ich meinen Traum nicht aufgeben.

Erfüllung des Traumes

Die Erfüllung meines Traumes, wunderschöne SpitzenBHs in meiner großen BH-Größe zu tragen, kam sehr überraschend. Ich hatte schon gar nicht mehr danach gesucht, als ich mit einer netten Kollegin zufällig ins Gespräch über Spitzenunterwäsche kam. Sie sagte mir, dass sie ihre BH immer bei „David & Goliath Dessous“ bestellte. Und sie sei sehr zufrieden. Weil ich die Kollegin für vertrauenswürdig halte, habe ich mir die Adressdaten dieser Firma geben lassen. Wie war ich überrascht darüber, was ich dort gefunden habe. SpitzenBHs in meiner Größe! Sogar mit breiteren Trägern. Das hatte ich bisher noch nicht gesehen. Also kaufte ich einen schicken SpitzenBH und testete. Ich war so begeistert, dass ich in der Zwischenzeit zur Wiederholungstäterin geworden bin.“

Konnte ich dir mit diesem Wissen helfen? Ich würde mich freuen, wenn du das in einem kurzen Kommentar erwähnst.

BH auf Buch

Erstaunlich aber wahr. Auch im Nachkriegs-Deutschland sprach man von Dessous. Zwar nicht öffentlich, weil die Menschen damals andere Sorgen hatten, aber hinter der verschlossenen Tür. Dort wurde so mancher Rat weitergegeben. Die folgende Geschichte ist ein Beweis dafür.

Schneiderin Johanna

Die kleine rundliche Schneiderin Johanna sitzt an ihrer Nähmaschine. Dämmriges Licht durchflutet den Raum. Hier in diesem Zimmer findet das Leben statt. Es wird gekocht, gegessen, gespielt, gefeiert und gearbeitet. Die Kammer nebenan wird nur zum Schlafen genutzt. Dort ist es kalt.

Am Tisch in der Mitte des Raumes sitzen an der einen Seite zwei kleine Mädchen. Es sind die Töchter von Johanna. Sie machen Hausaufgaben. Die andere Hälfte des Tisches ist frei geräumt. Die braucht Frau Johanna von Zeit zu Zeit für ihre Schneiderarbeiten. Die Mädchen wissen das und richten sich danach.

Heute wird wieder einmal das Fräulein aus der Neustadt zur Anprobe kommen. Das Fräulein meint, dass gerade dieses Kleid, das jetzt unter der Nadel liegt, sie besonders gut kleiden würde. Denn das Fräulein achtet sehr auf ihr Äußeres. Aber Frau Johanna weiß es besser. Alle Leute im Städtchen kennen das Fräulein. Sie geht immer aufrecht und trägt immer Handschuhe nach dem letzten Modeschrei. Und wehe, wenn ein Kind vergisst, das Fräulein zu grüßen und einen Knicks zu machen. Dann gibt es Ärger zu Hause.

Schneiderin Johanna runzelt die Stirn. Sie tut zwar, was zum guten Ton gehört, aber tief im Inneren kann sie das Fräulein nicht leiden. Und das hat seinen Grund. Frau Johanna weiß nämlich, wie das Fräulein darunter aussieht. Bei ihr muss das Fräulein zur Anprobe des neuen Kleides nämlich die Hüllen fallen lassen. Und was die Schneiderin da sieht, erwirkt manchmal fast einen Brechreiz in ihr.

Das Fräulein

Die Gedanken der kleinen rundlichen Schneiderin werden unterbrochen. Es klopft. Schon fliegt die Tür auf und das Fräulein steht auf der Schwelle. Die Köpfe der beiden Mädchen gehen kurz hoch und dann vertiefen sie sich wieder in ihre Arbeit. Das Fräulein indes plappert darauf los, ohne Rücksicht auf die anwesenden Mädchen.

„Ach Frau Johanna, wie weit sind sie denn? Ich lege meinen Lodenmantel mal kurz hier hin. Und meine Handschuhe aus der großen Stadt brauchen einen besonderen Platz. Sie verlieren sonst ihre Form. Frau Johanna, ich nehme gerade mal den Stuhl hier. Ist es heute nicht düster draußen? …“ Der Redeschwall nimmt kein Ende. Schneiderin Johanna sagt nur ab und zu mal „hmmm“ oder „ja“.

Jetzt zieht sie den Stoff aus der Nähmaschine und steht auf. Das Fräulein hat sich in der Zwischenzeit bis auf die Unterwäsche entblößt. Wie immer trägt sie keinen BH. Die Oberbekleidung hat sie auf alle vorhandenen, freien Stühle verteilt.

„So mein Fräulein“ unterbricht jetzt Frau Johanna, „nehmen Sie die Arme nach oben und schlüpfen Sie vorsichtig hinein.“ Die kleine rundliche Schneiderin zieht ihre Brille auf, misst hier und da und steckt ab und zu eine Nadel fest. Währenddessen plappert das Fräulein ohne Pause weiter. „Fertig, mein Fräulein. Bitte wieder vorsichtig über den Kopf ausziehen. Sie können das Kleid Ende nächster Woche abholen. Da ist es fertig. Bringen Sie bitte das Geld zur Bezahlung gleich mit.“

Schneiderin Johanna nutzt die Redepause von Fräulein, solange diese das Kleid über den Kopf zieht. Und kaum ist der Mund von Fräulein wieder frei, so geht das Geplapper weiter. Wie das Plätschern eines gewohnten Baches fliesen die Sätze von Fräulein am Ohr der kleinen Schneiderin vorbei.

Nur noch ein kurzer Abschied, dann ist das Fräulein aus der Tür hinaus. Schneiderin Johanna dreht sich mit einem tiefen Seufzer um und stellt sich an das Fenster. Mit stöckelnden Schritten entfernt sich das Fräulein und verschwindet dann im dämmrigen Abend.

Der Rat zu Dessous

Die kleine rundliche Schneiderin Johanna dreht sich zu ihren Mädels um. Es platzt aus ihr heraus, was sie bis jetzt zurückgehalten hat.

„Mädels! Egal ob ihr wenig oder viel Geld habt. Einen optimal passenden BH müsst ihr euch leisten. Das Fräulein könnte sich eine teure Corsage leisten, die ihr eine gute Figur machen könnte. Aber das Fräulein trägt noch nicht mal einen BH. Merkt euch eins: Eine Frau kann oben herum noch so schön aussehen. Wenn sie darunter keinen ordentlichen BH trägt, wirkt jedes schöne Kleid nur wie ein übergestülpter Sack.“

Diese Geschichte hat mir eines der Mädchen von Schneiderin Johanna erzählt. Es war damals im November 1950 in einem kleinen Städtchen mitten in Deutschland. Kennst du auch Frauen, die Wert auf das Äußere legen, aber das Darunter vernachlässigen? Schreib mir doch gerne einen Kommentar.

Heckenröschen

Als ich vor einiger Zeit im Bekleidungsgeschäft in der Umkleidekabine war, hatte ich ein Erlebnis der besonderen Art. Das was ich hörte, erweckte in mir die Sehnsucht, auch so etwas zu erleben. Interessiert es dich auch? Das ist die Geschichte dazu.

Schritte und Stimmen kommen näher. Oh, eine männliche Stimme ist dabei. Das kann ja interessant werden. Ich höre einiges Geraschel und leise, sanfte Stimmen.

Sie: Kannst du mir bitte helfen?

Er: Gerne. Was soll ich denn machen?

Sie: Schließe mir doch die Häkchen. Na, wie findest du passt mir der rosafarbene BH?

Er: Ich mag ihn an dir. Aber ist er dir nicht ein bisschen eng? Ich hab den Verschluss schwer zubekommen.

Sie: Du weißt doch. Ich mag es eng. Aber du hast recht. Lass und doch den hellblauen probieren.

Er: Moment. Hier schlüpf rein. Und jetzt hinten zumachen. Ohlala! Das ist ja ein Hingucker!

Sie lacht: Echt? Findest du? Also passen tut er ausgezeichnet. Und schau mal das niedliche Schleifchen hier rechts am Träger.

Er: Find ich gut. Er gefällt mir wirklich prima an dir. Wollen wir noch weitere anprobieren?

Sie: Klar. Wenn du schon da bist und mir helfen kannst.

Er: Voila, Madame. Si tu veux.

Sie: Der passt auch wunderbar. Aber ich hab schon so viele weiße BH, da will ich nicht nochmal so einen. Ein anderes Mal vielleicht.

Er: Hier ist noch einer, in schwarz. Magst du probieren?

Sie: Gerne. So, und hinten zumachen.

Er: Ups. Das ist aber ein hartes Schwarz. Das macht dich ganz krank im Gesicht. Dafür bräuchtest du etwas stärkeres Makeup.

Sie: Ach, wenn du das schon sagst, wird es wohl nichts sein. Du hast schon immer so ein gutes Farbgefühl gehabt. Leg ihn weg. Kannst du mir den rosafarbenen nicht noch eine Nummer größer bringen, bitte?

Er: Na klar. Warte kurz einen Moment. Komm ich leg dir dein Jäckchen drüber, dass dir nicht kalt wird, bis ich wieder komme.

Sie: Schön. Du warst sehr schnell wieder da.

Er: Ist es dir auch nicht kalt geworden?

Sie: Nein, noch nicht. Aber lass mich doch schnell in den BH reinschlüpfen.

Er. Uuuund hinten zumachen! Das ging jetzt bedeutend leichter als vorhin. Lass dich mal anschauen.

Sie: Hier, bitteschön. Der BH sitzt, kneift und drückt nicht. Ich fühl mich wohl darin. Das hast du super gut ausgesucht für mich, mein Lieber.

Er: Wie wunderschön du bist. Wie mein Röschen aus der Jugendzeit.

Sie: Oh. Du machst mich ja immer noch ganz verlegen.

Ich höre das sanfte Geräusch eines Kusses. Danach einiges Geraschel, das sich anhörte, als würde sich die Frau wieder anziehen.

Sie: Welchen BH soll ich jetzt nehmen? Mir gefällt der rosafarbene, aber auch der hellblaue.

Er: Das lass nur meine Sorge sein. Vielleicht werden es ja auch beide.

Nun bin ich in meinem Versteck neugierig geworden und möchte einen kurzen Blick auf die beiden Personen werfen. Wie ich den Vorhang ein bisschen zur Seite schiebe, sehe ich einen etwa 80 Jahre alten Mann, der eine zarte Frau, etwa im gleichen Alter, im Rollstuhl nach draußen fährt. Die BHs liegen auf ihrem Schoß.

Hast du für deinen BH auch schon zarte Komplimente bekommen? Teile sie mir doch gerne in einem Kommentar mit.

Außenmauer Burg Eltz

Was hat Mobilität und Klimarettung mit Dessous zu tun? Auf den ersten Blick einmal gar nichts. Aber auf den zweiten Blick. Und das solltest du unbedingt wissen.

Was solltest du jetzt unbedingt wissen, was im Zusammenhang mit Mobilität, Klimarettung und Dessous steht?

  1. Richtig pflegen statt wegwerfen
  2. Auf Qualität statt auf Quantität achten
  3. Regional statt weltweit einkaufen

Die richtige Pflege

Wie ist das mit der Pflege deiner Unterwäsche? Behandelst du sie so, dass du sie jahrelang tragen kannst? Je besser du deine Unterwäsche pflegst, desto länger hast du Freude daran. Da kann es sogar sein, dass du viele Jahre deinen LieblingsBH anziehst und auf dieses gute Stück nicht verzichten willst. Liebevoll auf dich und deine Unterwäsche zu achten, das kannst du dadurch, dass du deine Dessous richtig wäscht und mit dem Material gut umgehst.

Bevor du dir etwas kaufst nach dem neuesten Modeschrei, überlege dir einmal, ob es auch ein schickes Teil aus einer vergangenen Modesaison sein darf. Was nicht neu produziert werden muss, schont auch die Umwelt.

Qualität ist besser als Quantität

Möchtest du kratzende Spitze oder drückende Bügel oder etwa ein schnell ausleierndes Unterbrustband? Natürlich nicht. Qualitätsmerkmale dieser Art merkst du allerdings nicht sofort bei einem Neukauf. Aber wenn du so etwas entdeckst, mache dich schlau, bei welchem Hersteller das passiert. Am besten merkst du dir das und achtest in Zukunft genau darauf. Es ist sowieso die bessere Wahl, vor dem Neukauf von Unterwäsche genau zu überlegen, was du willst. Und optimal passend soll es unbedingt auch sein.

Oft sind es nicht die großen „Verkaufstempel“, die echte, gute Qualität haben, sondern die kleinen, dir vielleicht bis jetzt, unbekannten Hersteller. Eine intensive Recherche diesbezüglich lohnt sich immer.

Warum weltweit und nicht regional?

Stopp! Bevor du jetzt deinen super tollen, optimal passenden BH in einem Onlineshop kaufst, muss ich noch ein paar ernste Worte mit dir sprechen.

Es gab Jahre, da verkaufte ich dir gerne Dessous aus meinem Onlineshop. Ich wusste, dass ich gute Qualität habe. Heute jedoch verkaufe ich nichts mehr, denn meinen Onlineshop gibt es nicht mehr. Und weißt du auch warum? Weil die Großen, die nicht nach Nachhaltigkeit und Umweltschutz schauen, die Kleinen kaputt machen.

Da geht es nicht um Qualität, sondern um Gewinn. Und zwar um deren Gewinn. Die große Krake ist schon überall! Und wenn du auf die Autobahnen guckst, wo tausende LKW’s die online bestellte Ware von A nach B transportieren, dann stellst du vielleicht fest, dass das mit der Klimarettung soweit nicht her ist. Ohne Rücksicht auf die Umwelt oder Nachhaltigkeit, damit die nächsten Generationen noch etwas von unserer schönen Welt haben, wird in die eigene Tasche gewirtschaftet.

Dabei hat jeder denkende Mensch in der Zwischenzeit festgestellt, dass es so eigentlich nicht weitergehen kann. Wenn es irgendwie möglich ist, dann ist es hundertmal besser regional einzukaufen, als online über die ganze Welt. Die Frage, die ich mir selbst deshalb immer stelle lautet: Was kann ich als einzelne Person tun, wenn ich nur in meinem kleinen Bereich die Chance dazu habe, etwas zu verändern?

Wie siehst du das? Schreibe mir gerne einen Kommentar.