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gesammelte Kastanien

Da mache ich mir gerade Gedanken, was denn die Leser meines Blogs über mich wissen sollten, und dann kommt der Impuls aus der #Blognacht mit Anna Koschinski. Beim Zusammenstellen der einzelnen Punkte habe ich mir die Gelegenheit gegeben, mich selbst zu reflektieren. Ist zwischendurch ganz sinnvoll, denn es sorgt dafür, dass ich in meiner Persönlichkeit nicht so verkrustet werde.

Siehst du, und schon habe ich dir etwas von mir verraten. Ich denke regelmäßig über mich selbst nach und lasse mir jegliche Möglichkeit offen, etwas Neues zu lernen, oder auch bisherige Denkstrukturen zu verändern. In meinem Umfeld sehe ich gerade, dass das mit zunehmendem Alter immer schwerer wird. Deshalb möchte ich gerne immer wieder üben, damit ich für meine Mitmenschen keine egoistische, alte, böse Frau werde. Lieber möchte ich das Gegenteil sein. Gut ok. Gegen das alt werden kann ich nichts. Das geht automatisch.

Tja. Und da kann ich dir gleich verraten, dass ich schon einige Jahre über die 50 bin. Also ganz ehrlich sogar schon näher an die 60. Huch. Wenn ich daran denke, kann ich das gar nicht glauben. Gefühlt hab ich gestern erst das Abitur gemacht. Und dann guck ich in den Spiegel. Hahaha. Die Falten halten sich noch in Grenzen. Denn da ich humorvoll bin, lache ich lieber. Als ich viel jünger war, hat mal jemand zu mir gesagt, dass Lachfalten schön machen. Hab ich gemacht. Aber das muss ich nun meinen Mitmenschen überlassen, ob die das auch so sehen wie ich.

Ich bin sehr organisiert und diszipliniert. Meine Lieblingsbeschäftigung ist: Listen machen! Mein Mann hat mir schon manchmal gesagt, dass ich mich nicht überlisten soll. Mit diesem, auch humorvollen, Lieblingsmenschen bin ich seit über 30 Jahren verheiratet. Wir haben zusammen vier Töchter, die alle in der Zwischenzeit erwachsen sind und mich nur noch im Notfall brauchen.  So ein Notfall kann entweder sein, dass sie neue Dessous brauchen, oder einfach nur mal wieder meine offenen Ohren. Erziehen darf ich nicht mehr, nur noch Rat geben, wenn es gefragt ist.

Und da bin ich schon bei einem weiteren Punkt, den du über mich wissen darfst. Ich bin neugierig. Dazu möchte ich dir aber gerne erklären, wie ich dieses „neugierig sein“ verstehe. Ich stelle gerne Fragen in einem Gespräch zu zweit. Ich habe nämlich die Erfahrung gemacht, dass mein Gegenüber sehr viel leichter auf die Frage „wie geht es dir?“ antwortet, wenn ich sie direkt und persönlich stelle. Diese Frage allgemein und an viele Leute zu stellen, ist sehr sinnlos. Dann antwortet nämlich keiner, oder jeder nur oberflächlich. Und ich mag keine Oberflächlichkeit. OK. Ich kann Small-Talk und es fällt mir auch nicht schwer, über Gott und die Welt zu reden. Aber wenn ich einen Menschen kennen lernen möchte, dann ist das in einem Zweiergespräch einfach am besten möglich.

In diesem Zusammenhang erzähle ich dir gleich auch mal etwas negatives von mir. Ich bin eine absolute Gendergegnerin und den ganzen Feministenkram kann ich nicht leiden. Für mich ist jeder Mensch ein Mensch. Egal ob Frau oder Mann, oder das gewünschte dazwischen. Auch egal, welche Hautfarbe der Mensch hat oder aus welchem Kontinent er kommt. Wichtig ist mir, dass ich mich mit diesem Menschen in der gleichen Sprache unterhalten kann. Das kann meine Muttersprache sein, muss es aber nicht. Ich spreche schließlich nicht nur Deutsch, aber das am liebsten, weil ich meine Sprache eben mit seinen vielen besonderen Nuancen gut kenne und auch anwenden kann. Und Sprache ist für mich das, was als hörbarer Gedanke über meine Lippen kommt. Ich höre deshalb auch ganz genau zu, was mein Gegenüber sagt. Denn was aus dessen Mund kommt, sind dessen Gedanken. In diesem Sinne bin ich vielleicht ein bisschen gefährlich. Aber das kannst du ja gerne einmal selbst ausprobieren, in dem du mit mir Kontakt aufnimmst.

Was du auch noch gerne über mich wissen darfst ist: Ich gehöre zu den Menschen, die ständig auf der Suche sind, Neues zu lernen. Natürlich nicht alles und nicht jedes Thema. Ich habe da meine bestimmten Steckenpferde. Und wenn ich von diesen Themen etwas höre, dann ziehe ich alle Informationen in mich hinein, die ich nur kriegen kann. In erster Linie gehören da natürlich Geschichten. Am liebsten erzählt von Menschen, die Zeitzeugen waren. Was früher in genau dieser Region, in der ich heute wohne passiert ist, das finde ich besonders spannend. Dessousgeschichten von früher habe ich auch schon hier auf meinem Blog geschrieben.

Etwas, für mich sehr Wichtiges, möchte ich dir nicht vorenthalten. Trotz aller Planung möchte ich bewusst im Hier und Jetzt leben. Situationen spontan zulassen und dann genießen, das möchte ich von Jahr zu Jahr mehr lernen. Dazu gehört, dass ich immer wieder herausfinden will, was jetzt im Moment wichtig ist, oder ob es das Prädikat Unwichtig bekommt und auch später noch gemacht oder gesagt werden kann. Manches muss nicht getan sein und vieles ist so unwichtig, dass es gar nicht erst gesagt werden muss. Als ich gemerkt habe, dass viele Dinge unwichtig sind, ging das einher mit der Erkenntnis, dass es sehr förderlich ist, im Hier und Jetzt zu leben. Es ist eine Achtsamkeit, die ich meinen Mitmenschen, meiner Umgebung und mir selbst zukommen lasse. Es hilft mir, mein eigenes Inneres in die richtige Balance zu bringen.

Und nun darfst du mal ganz ehrlich sein. Was wusstest du schon über mich? Was war dir neu? Schreib mir doch gerne einen Kommentar.

Samurai mit Pfeil und Bogen

In Anbetracht der momentanen Situation ist es vielleicht eine Farce, über die Macht zu schreiben. Doch wer genau in die Welt um sich herum schaut, wird merken, dass es gerade jetzt wichtig ist, zu wissen, was Macht bedeutet, und wie sie genutzt wird.

Zur #Blognacht mit Anna Koschinski gab es den Impuls, welches Wort oder welcher Satz eine besondere Bedeutung für mich hat. Dabei kam mir der Satz in den Sinn: „Die Macht der Frau und ihre Waffen.“ Es ist ein Thema, das mich schon sehr lange beschäftigt. Nicht erst jetzt, wo alle (Medien-)welt darüber berichtet.

Die Macht

Was bedeutet nun die Macht allgemein und was bedeutet sie mir im besonderen? Um diese Frage genauer zu untersuchen, habe ich nach der Definition von „Macht“ gesucht. Das ist das Ergebnis:

Macht bezeichnet die Fähigkeit einer Person … auf das Denken … einzuwirken, …“.(*)

(*) Zitat ist eine gekürzte Version der Definition von Wikipedia zum Stichwort „Macht“.

Macht zu haben heißt also, Einfluss zu nehmen auf die Gedanken. Das kann uneingeschränkt jede Person bei sich selbst und bei anderen. Es ist eben nicht so, dass die Gedanken frei sind. Das sind sie nur, wenn ich sie für mich behalte.

Männerkopf mit Fragezeichen

Das Mittel der Macht: Die Waffen

Um die Macht auszuüben, dafür braucht man Mittel, um sie durchzusetzen. Man nennt sie Waffen. Meiner Meinung nach sind die größten Waffen die Worte, die wir denken und dann sprechen oder schreiben. Und hier stellt sich mir auch die Frage, ob es einen Unterschied gibt, im Ausüben der Macht zwischen Mann und Frau. Grundsätzlich nein. Aber mehrheitlich sind Frauen sprachbegabter und gehen anders mit Worten um, als Männer.

In diesem Zusammenhang fällt mir mal wieder der von mir viel zitierte Satz ein: „Was ich in mich hineinlasse, kommt auch wieder heraus.“ Das bedeutet: Mit dem was ich mich beschäftige, das beeinflusst meine Gedanken. Meine Macht bedeutet nun, dass ich die Möglichkeit habe, meine eigenen Gedanken zu beeinflussen und bewusst zu steuern. Ich entscheide,

welches Buch ich lese,

welchen Radiosender ich höre,

welche Filme ich sehe,

mit welchen Menschen ich mich näher umgebe und

in welcher Social-Media-Bubble ich mich aufhalte.

Entsprechend sind meine Gedanken. Und leider muss ich seit vielen Jahren feststellen, dass die Mehrheit der Menschen um mich herum bereits so beeinflusst ist, dass viele nicht mehr selbständig denken können. Wenn du jetzt vehement behauptest, bei dir ist das nicht so, dann sitzt du einer Lüge auf. Denn: Alles, was du in dich hineinlässt, beeinflusst dich. Gib es einfach zu, dass es so ist. Es ist der erste Schritt und er wirkt wie ein Augenöffner.

Und genauso, wie du über Bücher, Radio, Filme, Social-Media und Mitmenschen beeinflusst wirst, hast du die Möglichkeit, andere zu beeinflussen. Wenn du nicht bewusst darüber nachdenkst, machst du es unbewusst und es spiegelt das wieder, was du in dich hineingelassen hast.

Dein Selbstwert hängt davon ab

Warum ist mir nun gerade dieses Thema so wichtig? Ich weiß, dass dein Selbstwert davon abhängt, welche Gedanken du über dich selbst denkst. Das glaubst du mir nicht? Stelle dir die folgenden drei Fragen und beantworte sie in Ruhe. Im Anschluss an die Fragen habe ich kurze Erklärungen geschrieben, damit du mich besser verstehst und dir das Beantworten leichter fällt.

1.Was hast du gehört, was deinen Körper und deine Dessous betrifft?

2.Was denkst du selbst zu diesem Thema?

3.Wie redest du mit der nächsten Generation darüber?

Du bist wertvoll

1.Was hast du gehört, was deinen Körper und deine Dessous betrifft?

In deiner frühen Kindheit und Jugend konntest du nicht viel von dem beeinflussen, was man zu dir gesagt hat. Aber bestimmt hat sich dir so mancher Satz bei dir tief eingebrannt, dass du ihn nicht vergessen kannst. Haben sich deine Eltern, Geschwister, und andere Mitmenschen positiv über deinen Körper und deine Unterwäsche geäußert? Dann konntest du einen positiven Selbstwert entwickeln. Haben diese Menschen negativ gesprochen, dann fehlt dir dein Selbstwert.

2.Was denkst du selbst zu diesem Thema?

Ohne dass du dir bewusst machst, was früher mit dir geschehen ist, wirst du die positiven oder negativen Äußerungen mit dir rumschleppen. Sie werden dein Denken über dich selbst beeinflussen und meistens sogar verstärken. Das passiert vor allem bei negativen Äußerungen. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass jede Frau immer das an sich findet, was ihr nicht an sich und ihrem Körper gefällt.

Meistens redet frau nicht über ihren Körper und ihre Dessous. Und wenn doch, dann sehr häufig im Zusammenhang mit dem Vergleich mit dem Körper einer anderen Frau. Zum Beispiel der Mutter, der Schwester, der Freundin. Du sicher auch. Kannst es ruhig zugeben. Dann kommst du natürlich immer schlechter weg, als dein Vergleichsobjekt. Und dann nutzt du Worte. Adjektive um genau zu sagen, und benutzt sie im Komparativ. Du glaubst es nicht? Hier ein paar Beispiele.

Meine Brüste sind kleiner als die von …

Ich hab mehr Speck am Po als

Meine Schenkel sind dicker als die von …

Das Fettpolster am Bauch ist größer als

und so weiter …

Wenn du dich vergleichst, ist es immer, als würdest du eine Waage ins Ungleichgewicht bringen. Hier bei Frage 2 musst du ansetzen, um deinen Selbstwert zu beeinflussen. Schau dir deinen Körper an und trage die Dessous, die optimal zu dir passen. Vermeide jeglichen Vergleich, sag einfach: So isses. Das ist dieser Bereich, über den du Macht hast. Ändere einfach deine Wortwahl und schon fängt dein Selbstwert ganz langsam an zu wachsen.

3.Wie redest du mit der nächsten Generation darüber?

Hier geht es um deine Möglichkeit, Macht auszuüben. Wie redest du mit deinem Sohn oder deiner Tochter über deren Körper? Sprich positiv und zeige die Möglichkeit auf, wie er oder sie optimal passende Unterwäsche tragen kann. Was du sagst, das wird sich in die Seele deines Sohnes oder deiner Tochter einbrennen. Es liegt in deiner Macht.

Was denkst du zu diesem Thema? Schreibe mir gerne einen Kommentar.

Dessous hinter der Tür

Was mit Dessous passiert hinter einer verschlossenen Tür, das interessiert mich auch. Da ist alles möglich. … Und wenn ich es wirklich wissen will, kann ich es machen wie Mariechen. Sie hat nämlich durchs Schlüsselloch geguckt. Was sie da gesehen hat, das hat sie mir erzählt, als ich sie im Altenheim besuchte.

Was passiert hier?

> „Das muss ein Geheimnis sein“, dachte ich. In unserem großen Gutshaus im Osten lag etwas in der Luft. Ich war ein Mädchen von vielleicht sieben oder acht Jahren. Aber immer neugierig. Nun ja, es schickte sich in unseren Kreisen nicht, wenn ein Kind einfach fragte. Wir Kinder mussten warten, bis uns etwas erzählt wurde, oder wir durften es eben nicht wissen. Punkt. Ich beobachtete alles genau. Mutter und meine ältesten Schwester verschwanden oft in deren Schlafkammer. Die beiden flüsterten, oder warfen sich vielsagende Blicke zu.

„Heute kommt sie“, hörte ich meine Mutter flüstern. Zu mir sagte meine Mutter laut: „Und du Mariechen gehst heute mit Magda ins Dorf und holst beim Schuster deine Schuhe ab.“ Ich war innerlich beleidigt. Ich wollte doch wissen, wer sie war und was dann passierte. Aber was Mutter sagte war Gesetz. „Obwohl“, dachte ich, „mit Magda ist es auch schön zusammen zu sein.“ Magda war eines unserer Hausmädchen. Ich mochte Magda. Sie tat mir oft einen Gefallen. Manchmal sogar hinter dem Rücken meiner Mutter. Und so manche Dummheit, die ich gemacht hatte, hatte Magda schon gegenüber Mutter gedeckt.

Als ich dann mit Magda unterwegs war, schüttete ich ihr mein Herz aus. „Es ist gemein von Mutter, dass ich jetzt wo sie kommt nicht zuhause sein darf. Findest du nicht auch, Magda?“ Magda lächelte mich an und fragte, ob es wirklich so schlimm sei. Ich bejahte mit heftigem Nicken. „Na dann lauf nach Hause und schaue nach“, sagte sie. „Aber lass dich nicht erwischen und erzähle niemand, dass ich es dir erlaubt habe“. Magda ging weiter und ich machte auf dem Absatz kehrt und rannte wieder nach Hause.

Was ist durchs Schlüsselloch zu sehen?

Dort war alles still. Nirgendwo war jemand zu sehen. Ich überlegte kurz und dann machte ich mich auf in Richtung der Schlafkammer meiner Schwester. Auf den letzten Metern zog ich meine Schuhe aus und ging leise auf Socken zur Tür. Mein Herz klopfte wie rasend, als ich mich bückte und durchs Schlüsselloch guckte. „Mist!“ Da stand jemand davor. Ich konnte gar nichts sehen. Aber hören konnte ich. Die Stimmen von Mutter, Schwester und noch einer dritten Frau. Die Stimme der dritten Frau war mir auch bekannt. Aber wer war sie nochmal? Ich grübelte einige Zeit und dann fiel es mir ein. Es war die Schneiderin.

Ich versuchte nochmals durchs Schlüsselloch zu gucken, aber ich sah wieder nichts. Da hörte ich Mutter sagen: „Also dann haben wir das Wichtigste besprochen. Wir sehen uns nächste Woche wieder.“ „Ups. Jetzt aber schnell weg hier.“ Ich drehte mich um und rannte so schnell wie möglich den Flur entlang, die Treppen runter und zum Haus hinaus. Nun noch ein kleines Stück in Richtung Dorf. Dann machte ich eine Schnaufpause. Von hier aus wollte ich Magda entgegengehen, die ja bald wieder kommen musste.

„Ein Glück. Niemand hat mich entdeckt,“ dachte ich und schlenderte weiter in Richtung Dorf. Von weitem sah ich Magda und lief ihr entgegen. Magda würde meinen Ärger verstehen, wenn ich ihr erzählen würde, dass ich wegen dem dicken Hintern der Schneiderin nichts gesehen habe. Aber immerhin wusste ich jetzt, wer sie war. Die Schneiderin nämlich. Nur dass Mutter darum so ein Geheimnis machte, das war doch sehr komisch. Sonst wurde es immer offen gesprochen, wenn die Schneiderin ins Haus kam. Es war doch normal, dass wir ab und zu neue Kleider bekamen.

Ich hatte mir gemerkt, dass sie nächste Woche wiederkommen würde. Magda und ich besprachen uns, was zu tun wäre, wenn Mutter mich wieder mit irgendeinem Vorwand wegschicken würde. An dem Tag würde sie das für mich machen und ich sollte in meinem Zimmer bleiben. Und genauso machten wir es. Mutter war so sehr mit der Schwester beschäftigt, dass sie mich nicht so richtig wahr nahm. Oder vielleicht tat sie es doch und mir kam es nur so vor. Ich hatte also gut die Gelegenheit in meinem Zimmer zu bleiben.

Von meinem Zimmer aus beobachtete ich, wie die Schneiderin ankam. Sie trug ein fest verschnürtes Packet mit sich, das keinen Blick auf den Inhalt ermöglichte. Mutter ging gleich mit ihr zusammen wieder in die Schlafkammer meiner Schwester. Ich hörte sie an meinem Zimmer vorbeigehen und dort verschwinden. Nur ein wenig Zeit lassen und dann hinterherschleichen. …

Was beinhaltet das Paket?

Mit leisen Schritten gehe ich auf die Tür zu und bücke mich, um einen Blick durchs Schlüsselloch zu erhaschen. Ja! Es hat geklappt! Auf dem Bett ausgebreitet liegt ein wunderschönes, weiß glänzendes Stück Stoff. Es nimmt mir fast den Atem, so schön ist es. Vor lauter Begeisterung wäre mir fast ein lautes „Juchhu“ entschlüpft, aber ich kann mir gerade noch rechtzeitig die Hand auf den Mund legen. Noch einen kleinen Blick will ich wagen, da schiebt sich leider wieder die Schneiderin von hinten vor meinen Blick. „Na dann, genug gesehen“, denke ich und verschwinde leise wieder in meinem Zimmer.

„Wozu meine Schwester wohl so etwas schönes braucht?“ Ich mache mir allerhand Überlegungen, komme aber nicht zu einem Ergebnis. Und fragen darf ich ja auch nicht. Zumindest würde ich keine Antwort bekommen, wenn ich fragen würde. Aber wahrscheinlich kommt die Schneiderin nächste Woche wieder. Da würde ich vielleicht wieder etwas mehr erfahren.

Aber dann hatte es mich erwischt. Ich wurde krank und lag mit Fieber im Bett, als die Schneiderin das nächste Mal kam. Jegliches Interesse an dem wunderschönen, weiß glänzenden Stück Stoff hatte ich verloren. Und weil so viele andere Gedanken jetzt durch meinen Kopf jagten, hatte ich es auch vergessen. Ich war viel zu müde um daran zu denken.

„Kann ich reinkommen,“ meine Schwester öffnete langsam meine Kammertür und schaute mich fragend an. „Klar“, antwortete ich mit heiserer Stimme und bemerkte, dass sie etwas bei sich trug. Sie setzte sich auf meine Bettkante und zog etwas Weißes hervor. „Schau mal. Das möchte ich dir gerne zeigen. Du wolltest es doch bestimmt sehen, nachdem du dich zweimal so angestrengt hast, herauszufinden, was es ist.“ Schamröte zog in mein Gesicht. Hatte man mich also doch entdeckt. Gut dass ich gerade Fieber hatte und sowieso rot im Gesicht war. Meine Schwester legte das weiß glänzende Stück vor mich hin. Es war noch schöner, als ich es in Erinnerung hatte. Fragend schaute ich sie an. Was war das?

Schöne Unterwäsche für junge Brüste

„Das ist ein Korsett“, erklärte mir meine Schwester. „Wenn wir Mädchen größer werden wachsen bei uns die Brüste. Dann brauchen wir Kleidungsstücke, die die Brüste halten. Die Schneiderin muss das ganz genau ausmessen, sonst passt es nicht. Und hier hinten sind die Schnüre, mit denen wir alles genau auf die eigene Figur anpassen können.“ Meine Schwester strich vorsichtig über den zarten, weißen Stoff und fragte mich dann: „Gefällt es dir?“ „Ja, es ist wunderschön. Bekomme ich später auch mal so etwas Schönes?“ „Aber klar doch. Mutter wird dich bestimmt auch aussuchen lassen, was dir am besten gefällt. Da kannst du dich jetzt schon darauf freuen.“

Und genau so war es. <

Mariechens Augen strahlen. Es muss auch für sie ein tolles Erlebnis gewesen sein, als sie ihr erstes Korsett angepasst bekommen hat. Heute muss für ein schönes Dessous nicht mehr die Schneiderin kommen. Es ist viel einfacher, eins zu kaufen. Aber wenn es das optimal passende ist, dann zaubert es jeder Frau ein Lächeln ins Gesicht. Besonders wenn sie es anzieht hinter der verschlossenen Tür.

Kannst du dich erinnern an deinen ersten BH? Erzähle mir gerne davon in einem Kommentar.

Auswahlbier

Meistens tut Abschied weh. Oder zumindest ist es nicht so ganz einfach, etwas los zu lassen. Auch bei mir gab es innerlich einige Hürden, bis ich mich vom brav sein verabschiedete, denn ich hab ganz schön daran festgehalten. Es war für mich bequem und einfach, keinen Blödsinn zu machen, der irgendwelche komischen Konsequenzen nach sich zog.

Vielen Dank an Anna Koschinski, die bei der #Blognacht im November 2021 den Impuls gab, darüber nachzudenken, was man losgelassen hat, um etwas anderes zu gewinnen.

Edith Leistner und der brave Hund

Mein Brav sein und seine Bedeutung

Ich wurde als zweitälteste von 5 Geschwistern geboren. Zu Hause gab es klare Regeln, die einzuhalten waren. Falls nicht, folgten logische Konsequenzen. Als Kind hab ich vielleicht das eine oder andere Mal diese Regeln übertreten und die Konsequenzen dafür tragen müssen. Aber ich habe schnell gemerkt, dass es einfacher war, die von unseren liebenden Eltern festgelegten Regeln zu befolgen.

Eine dieser Regeln lautete: Halte Ordnung. Das bedeutete natürlich, dass ich im Haushalt mithelfen musste. Aber ich empfand das nicht als Muss, weil ich mir aussuchen durfte, wobei ich helfen durfte. Und das war das Kochen von Mahlzeiten in den Ferien oder das Mithelfen beim Ernten und Einkochen der Früchte im Garten.

Ordnung zu halten bedeutete bei uns auch, dass Mama darauf achtete, dass die Wäsche immer tip top sauber war. Das fing dabei an, dass wir regelmäßig unsere Unterwäsche wechseln mussten und unsere Kleidung immer ganz war. Zerrissenes anzuziehen, das gab es nicht. Das galt als schlampig. Ich kann mich daran erinnern, dass meine Mama mir recht früh meinen ersten BH kaufte, weil es meinem Papa wichtig war, dass ich als Mädchen von unten bis oben gut angezogen bin.

Eine andere Regel lautete: Trink keinen oder nur wenig Alkohol. Manchmal thematisierten wir, dass es für Menschen, die regelmäßig Alkohol trinken, nicht einfach ist, Ordnung zu halten. Wenn ich mir als Jugendliche so manche Menschen ansah, schien sich diese These zu bestätigen. Ich beschloss deshalb für mich, dass ich keinen Alkohol trinken wolle. Ich wollte brav sein. Da ich sowieso nicht gerne auf nächtliche Partys ging, war es für mich auch gar nicht schwer, diesem Grundsatz treu zu bleiben.

Brav sein. Kein Problem für mich. 😉

Und dann lernte ich Anfang zwanzig meinen Mann kennen. In seiner Familie war es völlig normal, dass man Alkohol trank, wenn man zusammen ein Fest feierte. Natürlich wurde mir auch Alkohol angeboten. Aber ich war ja brav. Ich lehnte ab. Das hielt ich sehr lange durch und sogar an unserer Hochzeit habe ich keinen Tropfen Alkohol getrunken.

Und dann kam, was kommen musste: Ich wurde schwanger. 😉

Mir war jeden Morgen so übel und nichts half. Da empfahl mir meine Mama: „Trink doch mal ein Bier.“ Ausgerechnet von meiner Mama kam der Rat, wo doch ausgerechnet sie auch so gut wie nie Alkohol trank. Ich fiel fast vom Glauben ab, als sie mir auch drei Flaschen Bier kaufte und mitbrachte. Aber ich probierte. Es schmeckte mir zwar nicht wirklich, aber gegen die Übelkeit half es.

Und dann fing ich langsam an, immer mal wieder ein Bier zu trinken. Es war mir ja schließlich in jeder meiner vier Schwangerschaften so richtig übel. Dann traute ich mich auch mal an Sekt oder Wein und legte das brav sein bezüglich meines Alkoholgenusses mit der Zeit ab.

Empreinte, Corsage Pompadure,

Die Freiheit ist mein Gewinn

Natürlich merkte ich, dass ich mich beim Genuss von Alkohol veränderte. Es geht etwas schneller als bei anderen, dass ich lustig und redselig werde. OK. Lustig und redselig sein kann ich auch ohne Alkohol. Aber mit, da fällt es mir leichter, mal Dinge anzusprechen, die ich normalerweise tief in mir vergrabe. Weil ich das weiß, gönne ich mir ein gutes Schlückchen immer in der von mir ausgewählten, besonderen Gesellschaft. Bin ich mit Menschen zusammen, die mir fremd sind, habe ich die Freiheit Nein zu sagen.

Auch was die Ordnung betrifft habe ich heute mehr Freiheit als früher. Ich halte gerne (meine) Ordnung. Und meistens fühlt sich meine Familie darin auch ganz wohl. Trotzdem kann es manchmal auch sein, dass ich aus irgendwelchen Gründen eben keine Ordnung gemacht habe. Dann ist das eben so. Ob ich nun ein zauberhaftes Essen auf den Tisch stelle, oder ob es missglückt ist, das ist egal. Ob die Wäsche heute oder morgen super toll zusammengelegt und gebügelt im Schrank liegt, tut ebenfalls nichts zur Sache. Genauso wenig ist es wichtig, ob ich immer züchtige und weiße Unterwäsche trage und diesbezüglich brav bin, oder ob ich so richtig sexy Dessous anziehe, bei dem jeder der es wüsste, bestimmt keine braven Gedanken hätte.

Vor wem muss ich Rechenschaft ablegen? Vor niemand, außer meinen eigenen komischen „brav-sein-Gedanken“, die mir suggerieren, dass ich brav sein soll. Zum Glück bringe ich heute solche Gedanken schneller zum Schweigen als früher. Klar. Ich bin immer noch brav. Jedenfalls meistens. Aber ich kann entscheiden, ob das in diesem Moment das beste ist, oder ob das „nicht brav sein“ eben jetzt gerade doch besser für mich ist.

Und damit fühle ich mich richtig frei.

Diese Freiheit musste ich erst lernen. Und es begann damit, dass ich mein erstes Bier probierte. In meinem Kopf musste die Hürde fallen, dass ich immer brav sein muss. Es kann sein, dass das, was ich jetzt noch ablehne, vielleicht sogar gut für mich ist. Zumindest für diesen Moment, so wie das Bier in meiner Schwangerschaft dafür sorgte, dass meine Übelkeit verschwand.

Hast du auch etwas erlebt, das dir mehr Freiheit gegeben hat? Schreibe gerne einen Kommentar.

Spitze am BH

Bei Dessous ist Spitze der Hingucker Nummer eins. Zart und fein macht sie jeden BH und jeden Slip zum dekorativen Highlight. Durch Spitze kann sich jede Frau noch schöner fühlen. Doch es muss gute und qualitativ hochwertig verarbeitete Spitze sein, sonst klappt das mit dem guten Gefühl nicht so gut.

Heike ist davon überzeugt, dass jede Frau die richtige Spitzenunterwäsche finden kann. Sie hat ihre Favoriten auch gefunden.

„Ich mag alles was zierlich und fein ist. Verschnörkelte und weiche Wellenmuster haben es mir angetan. Die finde ich gerade bei BH und Höschen so richtig schnieke. Bis ich aber die tollen Stücke gefunden habe, die ich gerne anziehe, das hat eine ganze Zeit lang gedauert.

Meine große BH-Größe

Der Suche entgegen stand meine übergroße Brustfülle. Ich hab ja nichts gegen meinen großen Busen, aber ich will ihn auch schön einpacken. Bei meiner Suche nach einem schicken SpitzenBH fand ich vieles, was mir gefiel. Aber immer wenn ich nach meiner Größe suchte, war bei einem D-Cup Schluss. Bei den höheren Größen stellte sich heraus, dass an der Spitze gespart wurde. Da waren breite Träger und festes Material vorherrschend. Aus lauter Frust habe ich mir natürlich auch einige solcher einfachen BH gekauft. Die passen, sitzen und gut ist. In manchen Fällen ist das ja auch praktisch. Unter meiner Dienstkleidung zum Beispiel. Zähneknirschend arrangiere ich mich damit.

Einmal habe ich mir einen SpitzenBH gekauft, der mir sehr gefiel, aber eigentlich zu klein war. Nur kurze Zeit habe ich ihn stolz getragen, da riss die Spitze. Sie war wohl doch zu zart. Schade drum. Zähneknirschend gab ich mir selbst gegenüber zu: es war rausgeschmissenes Geld.

Igitt! Kratzige Spitze!

Endlich hatte ich einmal einen Hersteller gefunden, der SpitzenBHs auch in meiner Größe produzierte. Hocherfreut kaufte ich mir gleich drei Stück. Und wie schick die mir standen. Ich war so stolz auf mich. Doch schon nach wenigen Tagen stellte ich fest, dass die Haut an meiner Brust anfing, sich zu röten. „Was ist denn jetzt los?“ dachte ich. „Hab ich seit neuestem eine Allergie gegen irgendetwas?“ Hatte ich etwas gegessen, das ich nicht mehr vertrage? In kürzester Zeit verschlechterte sich meine Haut so stark, dass ich einen Termin beim Hautarzt machte. Seine Diagnose war ernüchternd. Ich war gegen diese SpitzenBHs allergisch.

Am liebsten wäre ich jetzt voller Zorn „aus der Haut gefahren“. Wieder das Geld rausgeschmissen. Und wieder die alten, langweiligen BH anziehen. Dabei wollte ich doch so gern einfach nur einen gut passenden SpitzenBH. Und soo einfach wollte ich meinen Traum nicht aufgeben.

Erfüllung des Traumes

Die Erfüllung meines Traumes, wunderschöne SpitzenBHs in meiner großen BH-Größe zu tragen, kam sehr überraschend. Ich hatte schon gar nicht mehr danach gesucht, als ich mit einer netten Kollegin zufällig ins Gespräch über Spitzenunterwäsche kam. Sie sagte mir, dass sie ihre BH immer bei „David & Goliath Dessous“ bestellte. Und sie sei sehr zufrieden. Weil ich die Kollegin für vertrauenswürdig halte, habe ich mir die Adressdaten dieser Firma geben lassen. Wie war ich überrascht darüber, was ich dort gefunden habe. SpitzenBHs in meiner Größe! Sogar mit breiteren Trägern. Das hatte ich bisher noch nicht gesehen. Also kaufte ich einen schicken SpitzenBH und testete. Ich war so begeistert, dass ich in der Zwischenzeit zur Wiederholungstäterin geworden bin.“

Konnte ich dir mit diesem Wissen helfen? Ich würde mich freuen, wenn du das in einem kurzen Kommentar erwähnst.

Stoffherz mit Rosen und Ringen

Was du über Dessous denkst, ist eine Folge deiner Erziehung. Wenn du deine Gedanken nicht bewusst reflektierst, wirst du unbewusst immer so reagieren, wie du es als Kind gelernt und übernommen hast.

Ein Pastor aus Übersee hat mir diese These bestätigt und erzählte mir dazu seine Geschichte.

> Meine Frau und ich heirateten sehr früh. Wir kamen beide aus einem christlich, konservativen Elternhaus, in dem über Dessous und Sex niemals gesprochen wurde. Also waren wir beim Entdecken dieser Dinge auf uns selbst gestellt. Bei der Unterwäsche war meiner Frau vor allen Dingen wichtig, dass sie warm hielt.

Als Pastor war ich zusammen mit meiner Frau natürlich das Vorbild für die Leute in der Gemeinde. Das Thema Dessous wurde selbstverständlich nie thematisiert. Schöne Unterwäsche brachte man in Gedanken immer in Verbindung mit dem Wort „Hure“. Unsere eigene Unterwäsche bestand deshalb aus weißer, warmer Baumwolle in Feinripp.

Doch auch ich bin ein Mann und habe Augen, um zu sehen. Außerhalb meines Umfeldes in der Gemeinde sah ich Frauen, die mehr Haut zeigten, als sie Kleidung trugen. Einerseits zog dies meine Blicke an, aber andererseits ekelte ich mich vor solchen Frauen. Nach wie vor liebte ich meine Frau und fand sie auch nach vielen Jahren attraktiv und schön. Ihre Art, sich dezent und trotzdem hübsch zu kleiden, imponierte mir.

Einmal kam ich auf die Idee, sie in ihrer Schönheit zu bestätigen. Ich suchte ein nettes Dessous aus und schenkte es ihr zum Geburtstag zusammen mit einem kleinen Liebesbrief. Als sie ihr Geschenk öffnete, lächelte sie mich an und gab mir einen Kuss als Dankeschön. In der Zeit danach hoffte ich, sie würde das hübsche Dessous mal anziehen. Ich traute mich aber nicht, sie darauf anzusprechen.

Irgendwann vergaß ich es. Meine Frau war sehr krank geworden und wir nahmen unseren Alltag bewusst als Zeitgeschenk für uns in Anspruch. Als sie dann starb, brauchte ich einige Jahre, um die Trauer zu verarbeiten. Erst vor kurzem traute ich mich daran, ihre Wäsche auszusortieren.

Da entdeckte ich auch das Geschenk mit dem Dessous wieder, das ich ihr vor vielen Jahren gemacht hatte. Es war noch in der Originalverpackung und mein Liebesbrief lag dabei. Nach dieser langen Zeit überfiel mich noch einmal die Enttäuschung, dass sie es nie angezogen hatte. Als ich es wegpacken will, fällt mir ein Brief von ihr in die Hand. Er war zwei Tage vor ihrem Tod datiert. Dort las ich:

„Mein geliebter Ehemann. Als du mir damals die wunderhübsche rosafarbene Corsage schenktest, war ich sehr glücklich. Ich fühlte mich von dir geliebt und wertgeschätzt. Trotzdem war in meinem Kopf eine Blockade, die verhinderte, dass ich es gleich ausprobierte. Ich nahm mir aber vor, dir irgendwann einmal die Freude zu machen, und mich dir in diesem Dessous zu zeigen. Doch es kam anders. Ich wurde sehr krank und so schob ich es immer weiter hinaus, diese hübsche rosafarbene Corsage für dich zu tragen. Meine Tage sind gezählt. Ich fühle, dass ich nicht mehr lange bei dir bin. Verzeih mir, dass ich dir deinen unausgesprochenen Wunsch nie erfüllte. Dass ich dich liebe, daran hat sich nichts geändert. Und wäre es möglich, die Zeit zurückzudrehen, so könnte ich mir nichts schöneres vorstellen, als dich in dieser rosafarbenen Corsage zu überraschen. Es hat nicht sollen sein. Behalte deshalb deine Fantasie, wie du es dir vorgestellt hast. In ewiger Liebe verbunden küsse ich dich als deine Frau ein letztes Mal.“

Mit Tränen in den Augen legte ich das Geschenk samt den Briefen wieder in die Schublade.<

Wenn du auch so einen lieben Mann hast, gib ihm die Gelegenheit, dich in hübscher Unterwäsche zu sehen. Frag ihn, was ihm gefällt und verpasse keine Gelegenheit.

Erotik

Bei der Vorstellung von erotischen Dessous für sinnliche Stunden hat jeder Mensch seine eigene Fantasie. Ich genauso wie du. Da bin ich mir sicher. Was aber sind erotische Dessous wirklich? Und warum hat bestimmte Unterwäsche diesen Namen bekommen? Brauche ich erotische Dessous?

Erotik

Das Wort „erotisch“ ist abgeleitet von dem griechischen Gott Eros. Er ist der Sage nach für die sexuelle Anziehungskraft zwischen Menschen zuständig. Wenn seine Pfeile mit goldener Spitze einen Menschen treffen, so wird es eine glückliche Liebe, so die Sage.

Biologisch gesehen ist in der Entwicklung des Mädchens und des Jungens irgendwann die Zeit gekommen, dass die Sexualhormone erwachen. Ein Junge wird bereit, seinen Samen in den vorbereiteten Körper der Frau zu legen. Die körperliche Funktion zeigt sich am Penis als äußeres Geschlechtsmerkmal. Beim Mädchen sind die äußeren Merkmale die Brüste und der Po.

Hat also „Eros“ mit seinem Pfeil zwei Personen unterschiedlichen Geschlechts* getroffen, beginnt ein gewisses Verhalten, das man in der Tierwelt „Balzverhalten“ nennt. Dazu stellt der männliche Teil seine Kraft dar, in dem er seine Muskeln zeigt. In der Regel mit nacktem Oberkörper. Auch der weibliche Part macht auf sich aufmerksam. Sie betont ihre weiblichen Kurven. Es soll signalisieren: Ich bin bereit, deinen Samen zur Fortpflanzung zu empfangen. Beim männlichen Teil kommt dann als Signal an: „Jetzt Gelegenheit zur Vermehrung! Chance nutzen!“

*Auf andere Möglichkeiten möchte ich in diesem Zusammenhang nicht eingehen.

Dessous

Die äußeren Geschlechtsmerkmale sollen jetzt mit besonders schönen, halb verdeckenden Stoffen in Szene gesetzt werden. Was das konkret ist, hängt von der jeweils gelten Kultur ab. In unserer heutigen Kultur wird Unterwäsche, die zum Zwecke der sexuellen Anziehungskraft angezogen wird, erotische Dessous genannt. Sie besteht fast immer aus (teil-) durchsichtigem Material und betont den weiblichen Körper an Brust und Po.

Die Brust wird bei solchen Dessous dadurch besonders betont, dass sie nach oben gepuscht und von außen nach innen gedrückt wird. Dadurch entsteht ein Spalt, der ähnlich aussieht wie die Pospalte. Beim Po wird viel Fleisch gezeigt. Die Aufmerksamkeit liegt hier auch auf der Spalte, denn der Same des Mannes soll auf dem kürzesten Weg sein Zeil erreichen.

Die weibliche Taille wird betont schmal gezeigt. Das soll die so genannte Jungfräulichkeit symbolisieren. Denn unbewusst ist das männliche Gehirn so programmiert: Je jünger die Frau, desto gesünder ihr Leib, was für einen gesunden Nachwuchs der Garant sein soll. Ob das wirklich so ist, das wird im Zusammenhang mit der sexuellen Anziehungskraft ausgeblendet.

Sinnliche Stunden

Für die Zeugung von neuem Leben ist die hingebende Frau und der gebende Mann die Basis. Doch auch wenn kein neues Leben gezeugt wird, ist Sexualität und Intimität für die meisten Menschen eine wunderschöne Nebensache. Zwischen der Anziehungskraft und der Vereinigung liegt die sinnliche Zeit.

In dieser Zeit geschehen sinnliche Dinge im wahrsten Sinne des Wortes. Die Augen sehen die Schönheit des anderen. Mit den Ohren hört man schöne Worte, Komplimente und noch manches andere. Mit der Zunge kann man allerhand schmecken und die Nase riecht ein Feuerwerk der Gerüche, die der Körper in dieser Zeit absondert. Zu guter Letzt, und doch so wichtig, bekommt die Haut durch die Berührungen viele Gefühle, die ihre Auswirkungen haben. Gerade die Berührung des Pos und der Brüste ist in diesem Spiel besonders wichtig.

Sinnliche Stunden zu zweit machen süchtig und glücklich und wollen so oft wie möglich wiederholt werden. Meine Empfehlung ist deshalb: Gönne dir ein extra schönes Dessous für diese Zeit und erfreue dich daran.

BH auf Buch

Erstaunlich aber wahr. Auch im Nachkriegs-Deutschland sprach man von Dessous. Zwar nicht öffentlich, weil die Menschen damals andere Sorgen hatten, aber hinter der verschlossenen Tür. Dort wurde so mancher Rat weitergegeben. Die folgende Geschichte ist ein Beweis dafür.

Schneiderin Johanna

Die kleine rundliche Schneiderin Johanna sitzt an ihrer Nähmaschine. Dämmriges Licht durchflutet den Raum. Hier in diesem Zimmer findet das Leben statt. Es wird gekocht, gegessen, gespielt, gefeiert und gearbeitet. Die Kammer nebenan wird nur zum Schlafen genutzt. Dort ist es kalt.

Am Tisch in der Mitte des Raumes sitzen an der einen Seite zwei kleine Mädchen. Es sind die Töchter von Johanna. Sie machen Hausaufgaben. Die andere Hälfte des Tisches ist frei geräumt. Die braucht Frau Johanna von Zeit zu Zeit für ihre Schneiderarbeiten. Die Mädchen wissen das und richten sich danach.

Heute wird wieder einmal das Fräulein aus der Neustadt zur Anprobe kommen. Das Fräulein meint, dass gerade dieses Kleid, das jetzt unter der Nadel liegt, sie besonders gut kleiden würde. Denn das Fräulein achtet sehr auf ihr Äußeres. Aber Frau Johanna weiß es besser. Alle Leute im Städtchen kennen das Fräulein. Sie geht immer aufrecht und trägt immer Handschuhe nach dem letzten Modeschrei. Und wehe, wenn ein Kind vergisst, das Fräulein zu grüßen und einen Knicks zu machen. Dann gibt es Ärger zu Hause.

Schneiderin Johanna runzelt die Stirn. Sie tut zwar, was zum guten Ton gehört, aber tief im Inneren kann sie das Fräulein nicht leiden. Und das hat seinen Grund. Frau Johanna weiß nämlich, wie das Fräulein darunter aussieht. Bei ihr muss das Fräulein zur Anprobe des neuen Kleides nämlich die Hüllen fallen lassen. Und was die Schneiderin da sieht, erwirkt manchmal fast einen Brechreiz in ihr.

Das Fräulein

Die Gedanken der kleinen rundlichen Schneiderin werden unterbrochen. Es klopft. Schon fliegt die Tür auf und das Fräulein steht auf der Schwelle. Die Köpfe der beiden Mädchen gehen kurz hoch und dann vertiefen sie sich wieder in ihre Arbeit. Das Fräulein indes plappert darauf los, ohne Rücksicht auf die anwesenden Mädchen.

„Ach Frau Johanna, wie weit sind sie denn? Ich lege meinen Lodenmantel mal kurz hier hin. Und meine Handschuhe aus der großen Stadt brauchen einen besonderen Platz. Sie verlieren sonst ihre Form. Frau Johanna, ich nehme gerade mal den Stuhl hier. Ist es heute nicht düster draußen? …“ Der Redeschwall nimmt kein Ende. Schneiderin Johanna sagt nur ab und zu mal „hmmm“ oder „ja“.

Jetzt zieht sie den Stoff aus der Nähmaschine und steht auf. Das Fräulein hat sich in der Zwischenzeit bis auf die Unterwäsche entblößt. Wie immer trägt sie keinen BH. Die Oberbekleidung hat sie auf alle vorhandenen, freien Stühle verteilt.

„So mein Fräulein“ unterbricht jetzt Frau Johanna, „nehmen Sie die Arme nach oben und schlüpfen Sie vorsichtig hinein.“ Die kleine rundliche Schneiderin zieht ihre Brille auf, misst hier und da und steckt ab und zu eine Nadel fest. Währenddessen plappert das Fräulein ohne Pause weiter. „Fertig, mein Fräulein. Bitte wieder vorsichtig über den Kopf ausziehen. Sie können das Kleid Ende nächster Woche abholen. Da ist es fertig. Bringen Sie bitte das Geld zur Bezahlung gleich mit.“

Schneiderin Johanna nutzt die Redepause von Fräulein, solange diese das Kleid über den Kopf zieht. Und kaum ist der Mund von Fräulein wieder frei, so geht das Geplapper weiter. Wie das Plätschern eines gewohnten Baches fliesen die Sätze von Fräulein am Ohr der kleinen Schneiderin vorbei.

Nur noch ein kurzer Abschied, dann ist das Fräulein aus der Tür hinaus. Schneiderin Johanna dreht sich mit einem tiefen Seufzer um und stellt sich an das Fenster. Mit stöckelnden Schritten entfernt sich das Fräulein und verschwindet dann im dämmrigen Abend.

Der Rat zu Dessous

Die kleine rundliche Schneiderin Johanna dreht sich zu ihren Mädels um. Es platzt aus ihr heraus, was sie bis jetzt zurückgehalten hat.

„Mädels! Egal ob ihr wenig oder viel Geld habt. Einen optimal passenden BH müsst ihr euch leisten. Das Fräulein könnte sich eine teure Corsage leisten, die ihr eine gute Figur machen könnte. Aber das Fräulein trägt noch nicht mal einen BH. Merkt euch eins: Eine Frau kann oben herum noch so schön aussehen. Wenn sie darunter keinen ordentlichen BH trägt, wirkt jedes schöne Kleid nur wie ein übergestülpter Sack.“

Diese Geschichte hat mir eines der Mädchen von Schneiderin Johanna erzählt. Es war damals im November 1950 in einem kleinen Städtchen mitten in Deutschland. Kennst du auch Frauen, die Wert auf das Äußere legen, aber das Darunter vernachlässigen? Schreib mir doch gerne einen Kommentar.

Außenmauer Burg Eltz

Was hat Mobilität und Klimarettung mit Dessous zu tun? Auf den ersten Blick einmal gar nichts. Aber auf den zweiten Blick. Und das solltest du unbedingt wissen.

Was solltest du jetzt unbedingt wissen, was im Zusammenhang mit Mobilität, Klimarettung und Dessous steht?

  1. Richtig pflegen statt wegwerfen
  2. Auf Qualität statt auf Quantität achten
  3. Regional statt weltweit einkaufen

Die richtige Pflege

Wie ist das mit der Pflege deiner Unterwäsche? Behandelst du sie so, dass du sie jahrelang tragen kannst? Je besser du deine Unterwäsche pflegst, desto länger hast du Freude daran. Da kann es sogar sein, dass du viele Jahre deinen LieblingsBH anziehst und auf dieses gute Stück nicht verzichten willst. Liebevoll auf dich und deine Unterwäsche zu achten, das kannst du dadurch, dass du deine Dessous richtig wäscht und mit dem Material gut umgehst.

Bevor du dir etwas kaufst nach dem neuesten Modeschrei, überlege dir einmal, ob es auch ein schickes Teil aus einer vergangenen Modesaison sein darf. Was nicht neu produziert werden muss, schont auch die Umwelt.

Qualität ist besser als Quantität

Möchtest du kratzende Spitze oder drückende Bügel oder etwa ein schnell ausleierndes Unterbrustband? Natürlich nicht. Qualitätsmerkmale dieser Art merkst du allerdings nicht sofort bei einem Neukauf. Aber wenn du so etwas entdeckst, mache dich schlau, bei welchem Hersteller das passiert. Am besten merkst du dir das und achtest in Zukunft genau darauf. Es ist sowieso die bessere Wahl, vor dem Neukauf von Unterwäsche genau zu überlegen, was du willst. Und optimal passend soll es unbedingt auch sein.

Oft sind es nicht die großen „Verkaufstempel“, die echte, gute Qualität haben, sondern die kleinen, dir vielleicht bis jetzt, unbekannten Hersteller. Eine intensive Recherche diesbezüglich lohnt sich immer.

Warum weltweit und nicht regional?

Stopp! Bevor du jetzt deinen super tollen, optimal passenden BH in einem Onlineshop kaufst, muss ich noch ein paar ernste Worte mit dir sprechen.

Es gab Jahre, da verkaufte ich dir gerne Dessous aus meinem Onlineshop. Ich wusste, dass ich gute Qualität habe. Heute jedoch verkaufe ich nichts mehr, denn meinen Onlineshop gibt es nicht mehr. Und weißt du auch warum? Weil die Großen, die nicht nach Nachhaltigkeit und Umweltschutz schauen, die Kleinen kaputt machen.

Da geht es nicht um Qualität, sondern um Gewinn. Und zwar um deren Gewinn. Die große Krake ist schon überall! Und wenn du auf die Autobahnen guckst, wo tausende LKW’s die online bestellte Ware von A nach B transportieren, dann stellst du vielleicht fest, dass das mit der Klimarettung soweit nicht her ist. Ohne Rücksicht auf die Umwelt oder Nachhaltigkeit, damit die nächsten Generationen noch etwas von unserer schönen Welt haben, wird in die eigene Tasche gewirtschaftet.

Dabei hat jeder denkende Mensch in der Zwischenzeit festgestellt, dass es so eigentlich nicht weitergehen kann. Wenn es irgendwie möglich ist, dann ist es hundertmal besser regional einzukaufen, als online über die ganze Welt. Die Frage, die ich mir selbst deshalb immer stelle lautet: Was kann ich als einzelne Person tun, wenn ich nur in meinem kleinen Bereich die Chance dazu habe, etwas zu verändern?

Wie siehst du das? Schreibe mir gerne einen Kommentar.

Schmuckkästchen

„Ich? Wertvoll? Das kann ich nicht glauben.“ Denkst du auch so? Dann lass mich dir heute sagen: Es gibt viele Frauen, die den Satz: „Du bist wertvoll“ noch nie in ihrem Leben gehört haben. Weder von jemand anderes, noch sagen sie ihn sich selbst. Das ist sehr traurig. Denn:

Wie der Wert einer Sache ist, so behandle ich sie.

Ganz buchstäblich übertragen bedeutet das: Wenn du dir nichts wert bin, behandelst du dich auch so und gönnst dir nichts Gutes. Besonders deine Unterwäsche spiegelt wieder, was du dir wert bist. „Die sieht ja sowieso keiner außer mir,“ ist der häufigste Gedanke, den du dir aber nicht bewusst machst.

Es ist traurig. Und es macht mich traurig! Für mich ist jede Frau wertvoll. Ich möchte es laut hinausrufen und dir sagen: Du bist wertvoll! Zeige dir das mit schöner und optimal passender Unterwäsche.

An mir gibt es nichts, was wertvoll ist.

Aber es gibt doch so viel, was nicht wertvoll ist an mir, denkst du vielleicht. Und mit diesen Gedanken bist du nicht alleine. Es gibt viele Frauen, die mit sich und ihrem Körper unzufrieden sind.

Vera zum Beispiel mag ihre Brüste nicht leiden. Sie sind ihr viel zu groß. In ihren Gedanken nennt sie sie „Monsterbusen“. Noch nie hat sie an ihren Riesenbrüsten Freude gehabt. Immer nur Last. Wenn Vera an den Kampf denkt, den sie immer hat wenn sie einen neuen BH kaufen muss, wird ihr schlecht. Sie findet: hässliche Brüste braucht niemand zu sehen, auch nicht eine BH-Verkäuferin.

Ursula hingegen mag ihren Po nicht. Wie oft denkt sie: „Ich hasse meinen Fettarsch“. Im Vergleich zu anderen hat sie einfach nur eine unmögliche Poform. „Nicht dran denken und einfach drauf sitzen“, das ist ihre Devise. Und so wird es mit den Pobacken auf die Dauer auch nicht besser. Sie gönnt ihrem Po deshalb nie die Chance, von einem hübschen Höschen bedeckt zu sein. In ihrer Schublade befinden sich nur altmodische und unscheinbare Höschen.

Toni ist mit ihrem Bauch nicht zufrieden. Sie findet ihn unförmig und quaddelig. In Gedanken nennt sie sich selbst „die, die mit dem Schwimmring kämpft“. Und wie oft hat sie schon versucht, diesen Schwimmring los zu werden. Aber es klappt nicht. Im Gegenteil: Es wird immer schlimmer. Wenn Toni einmal nackt vor dem Spiegel steht, dann dreht sie sich schnell ganz angeekelt weg.

Silvi mag ihre Oberschenkel nicht. Wie oft sieht sie andere Frauen, die lange, dünne Beine haben. Sie hingegen ist klein und alles Fett scheint sich in den Oberschenkeln zu lagern. Sie kann es sich nicht leisten, ohne lange Hose zu gehen. Falls sie es doch tut, scheuert sich die Haut an der Innenseite ihrer Schenkel wund. Darauf hat sie keine Lust. Den Traum, hübsche Dessous mit den passenden Strümpfen anzuziehen, hat sie schon lange aufgegeben.

Vera, Ursula, Toni und Silvi haben ein großes Problem. Aber sie sprechen mit niemandem darüber. Die eigenen Gedanken suggerieren ihnen, dass sie dann von dem Gegenüber abgelehnt werden. Und in der Tat ist das ja auch schon vorgekommen. Vera, Ursula, Toni und Silvi brauchen jemand, der ihnen sagt:

Du bist wertvoll!

Und jetzt Hand aufs Herz. Wie ist es bei dir? Wo hast du dein Problem? Welches Körperteil kannst du nicht annehmen?

Kritisierst du deine Brust, so wie Vera?

Focusierst du deine negativen Gedanken auf deinen Po, so wie Ursula?

Hast du Schwierigkeiten mit deinem Bauch, so wie Toni?

Sind deine Schenkel dein Problem, so wie bei Silvi?

Oder gehörst du zu den ganz Unzufriedenen, dass du weder Brust, noch Po, Bauch oder Schenkel magst?

Lass dir heute sagen: Du bist wertvoll.

Egal wie dein Körper aussieht, du solltest wunderschöne Unterwäsche tragen. Signalisiere dir selbst, dass du etwas wert bist. Und nicht nur ein bisschen, sondern viel. Schicke deine negativen Gedanken in die Wüste und tausche sie mit positiven aus. Und genau so mache es mit deiner Unterwäsche. Tausche die alten Stücke mit schönen neuen Dessous.

Du hast noch nie wunderschöne, wertvolle Unterwäsche getragen? Das solltest du ab sofort ändern! Sei es dir wert und suche dir jetzt ein wunderschönes Dessous.

Dieser Artikel entstand im Rahmen der #Blognacht mit Anna Koschinski